In der Süddeutschen von 7.4.2012 gab es ein Interview mit der Direktor der Zoo Berlin:
Die Kunstfelsen-Optik schwappt nach Deutschland: Bernhard Blaszkiewitz, Chef der beiden Berliner Zoos, über die Trends und die Nicht-Trends im Zoo-Gewerbe
geschrieben von Rebecca Casati.
Leider ist das Artikel nicht in das Netz zu lesen; man braucht dafür ein Abonnement bei der Zeitung. Ich verweise euch gerne dorthin wenn ihr das ganze Artikel lesen wollt. Urheberrechtlich kann ich es hier nicht einstellen. Das Gesetz erlaubt mir aber in eigene Worte eine Zusammenfassung zu geben und einige kleinere Zitaten aus das Artikel ein zu stellen.
Das Artikel fangt an mit, ich zitiere: "Berlin hat zwei Zoos, einen im Osten, den sogenannten Tierpark, und einen im Westen, den Zoo. Über beide herrscht Bernhard Blaszkiewitz als Zoodirektor; wegen seines hemdsärmligen Führungsstils nicht immer unumstritten."
Das Interview fangt an mit einen Kommentar von BB über das Opposum Heidi aus Zoo Leipzig und eine kurze Auseinandersetzung über das vermarkten von Zootiere in dieser Zoo.
[Frage der Reporterin]: Braucht man heute als Zoo, zumindest ab einer gewissen Grosse, regelmässig Sensationen oder Running Gags?
[BB]: Nein, das glaube ich nicht. Das wäre auch schlecht, schiesslich kann man so was ja nicht initiieren, es verselbständigt sich. Für uns Zoos ist eher die Kontinuität wichtig.
Folgt eine Frage über Star-Tiere im Zoos, wie Knut. BB antwort das dass nicht neu ist und verweist zum Beispiel nach Knautschke. Er verteitigt sich betriff Knuts Denkmal: "Ich weiss also gar nicht, warum sich die Leute so aufregen oder amüsieren, dass wir ein kleines Denkmal für Knut errichten, das hat doch Tradition hier."
BB verfolgt mit seine Meinung über das Trauerbuch für Knut, das er persönlich "völlig daneben" fand aber das für viele Besucher eine Bedürfnis war. In weitere Fragen gebt er zu, richtig von Knut profitiert zu haben.
Folgen Fragen über welche Tiere am schnellsten Freundschaft schliessen mit den Wärtern und Was nachts im Zoo los ist. Einigermasse sensationell ist die Frage ob Zoos eigentlich Zielscheibe für Attentäter sind. Die nächste Frage möchte ich gern zitieren.
[Frage der Reporterin]: Wie sieht der Zoo der Zukunft aus?
[BB]: Ich bin sicher, dass der nicht so anders sein wird als der heutige. Denn auch der heutige sieht nicht so wirklich anders raus als vor 100 Jahren.
Eine folgende Frage handelt sich darüber ob nicht immer mehr Zoos sich um rüsten auf Event- und Freizeitpark. BB fangt sein Antwort an mit den folgenden Worten: "Aber das Prinzip ist dasselbe geblieben: Tiere für Menschen ausstellen. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal, Ringelpiez mit Anfassen kann ich auch woanders haben." Folgt noch eine längere Auseinandersetzung zur Thema.
Die letzte Fragen handeln sich um seine abgebissene Zeigefinger. "Von unserem Schimpansen Pedro", erzählt BB. "Der freut sich immer, wenn er mich sieht".
Also hat ihr jetzt eine kleine Eindrück von das Artikel.
Am 17.4 wird in der Südddeutschen eine Leserbrief zum Artikel von Anneliese Klumbies veröffentlicht, der ich hier mit Zustimmung von Anneliese einstelle.
"Wenn man dem Berliner Zoodirektor schon ein Forum verschafft, wären einige Nachfragen hilfreich gewesen. Im vorliegenden Interview aber wird diesem Zoodirektor unter anderem die Gelegenheit gegeben, so nebenbei dem Leipziger Zoodirektor eins auszuwischen. Dieser beherrsche "die Klaviatur des Marketings" und habe es verstanden, das schielende Opossum Heidi zum Medienspektakel zu erheben. Über die unterschiedlichen Ansätze der Präsentation von Zootieren in Leipzig und Berlin erfährt man nichts.
Über den "hemdsärmeligen Führungsstil" des Berliner Zoodirektors hätte man gerne weitere Informationen. Ein Beispiel wäre die zum ersten Todestag des Eisbären Knut erfolgte Weisung von März 2012, dem RBB (Radio Berlin- Brandenburg) und verschiedenen anderen Vertretern der Medien den Zutritt zum Zoo zu verweigern. Die Aufmerksamkeit für Knut passt dem Direktor nicht. Warum überlässt er es nicht dem Publikum, wie sehr es sich für Knut interessiert?
Zum "hemdsärmeligen Führungsstil" gehörte es weiterhin, dem unvergessenen Ziehvater von Knut, Thomas Dörflein, zum 25jährigen Dienstjubiläum die zweite Abmahnung zu präsentieren. Die dritte wäre seine Kündigung gewesen. "Hemdsärmelig" war ferner, dass der Direktor vor einigen Jahren herumlaufende Katzen im Tierpark persönlich entsorgt hat, indem er ihnen das Genick gebrochen hat. Fachgerecht, wie er sagte.
Den Tieren im Berliner Zoo und Tierpark könnte es viel besser gehen, wenn B. Blaszkiewitz sich bei seinen vielen Besuchen von Zoos in aller Welt inspirieren ließe und moderne Ansätze der Zootierhaltung übernehmen würde.Der Berliner Zoodirektor hält offenbar nichts von der aktiven Beschäftigung von Zootieren, die von führenden Zoos in aller Welt praktiziert wird. Dieses Konzept ist unstrittig und soll den Tieren auch in Gefangenschaft ermöglichen, natürliche Verhaltensimpulse auszuleben. Die Berliner Zoos dürfen das gar nicht oder nur in zaghaften Ansätzen praktizieren. Tierpark und Zoo scheinen sich im Privatbesitz des Direktors zu befinden, denen er seine veralteten Konzepte überstülpen darf."