Liebe Giselle, anita, PatriciaRoberts, Inge aus Kopenhagen, Ludmila, Caren, UrsulaL und Brigitte
Wie gerne würde ich jetzt mit euch gemeinsam an einem Tisch sitzen und über die Tierhaltung im Allgemeinen und im Besonderen diskutieren.
Das ist so ein weites Freld; angefangen bei unseren Haustieren, über Zootiere und Nutztiere, viele davon in Massenhaltung.
Ich denke, wir sind uns alle darüber einig, dass Unterbringungsarten dieser Art bei Bären indiskutabel sind und dass es richtig ist, dass Maxi und Schnute die letzten Vertreter ihrer Art sind, die so ihr Dasein fristen müssen.
Ich maße mir nach wie vor kein Urteil an, inwieweit eine Verlegung im vorliegenden Fall richtig oder falsch wäre.
Es ist gut, dass ein Großteil der Menschen heute kritischer geworden ist, was das Hinsehen bei der Tierhaltung angeht.
Nur klaffen zwischen Hinsehen und konsequenten Verhaltensänderungen Welten.
Nie zuvor wurde so viel natürlicher Lebensraum durch den Menschen zerstört.
Zusätzlich führt der Klimawandel, an dem der Mensch nicht unschuldig ist, zu mehr als einem reinen Verlust des Territoriums für viele Tiere.
Er zerstört nicht nur die Lebensräume der einzelnen Spezies, sondern führt zwangsläufig zum Aussterben vieler Arten, weil die Nahrungsketten zerstört werden.
Schätzungen zufolge verschwinden täglich!! bis zu 150 Arten von unserem Planeten.
Nie zuvor hat es so viele Tiere in Massenhaltung gegeben, weggesperrt, hormon- und medikamentenbehandelt, bewegungsunfähig und degeneriert.
Das sieht man der Currywurst nicht an, nicht der Milch, dem Frühsücksei oder dem Rindslederschuh.
Ich nehme mich von der Kritik überhaupt nicht aus und frage mich, wie wir dieses komplette Ungleichgewicht überhaupt noch aufhalten können.
Im Vergleich zu vielen "Nutz"tieren geht es Zootieren oft noch richtig gut.
Sie stehen im Fokus eines immer kritischer werdenden Beobachters, der eine möglichst artähnliche Unterbringung fordert.
Sollte jedoch eines dieser Tiere sich mal erdreisten, in irgendeinem Wald als freilebend und etwas artgerechter, als in unseren Breiten üblich, aufzutauchen, dann wird man ihm schon mit Schrot beibringen, dass es ein Problemfall ist.
Meister Petz und Gevatter Wolf könnten zu dieser Thematik etwas beisteuern.
Wie immer, schweife ich ab!
Ich möchte noch etwas zum Betteln bei Fütterungen sagen.
Ich finde das auch nicht unbedingt schön oder artgerecht.
Aber für mich verlieren viele Tiere bereits ihre Würde, wenn man sie hinter Schloss und Riegel bringt.
Dass Tiere betteln, zeigt, dass sie lernfähig sind; eine Eigenschaft höherer Lebewesen.
Betteln wird von vielen Lebewesen zunächst oft zufällig eingesetzt und führt vielfach zum Erfolg; im vorliegenden Fall durch Futtergaben.
Erfolge bestätigen das Individuum aber darin, Reiz und Reaktion in Zukunft zu kombinieren, um zum gewünschten Wohlfühlverhalten zu kommen.
Zu diesem Lernen durch Belohnung haben die Verhaltensforscher Skinner und Thorndyke sehr interessante Versuchsreihen durchgeführt.
Je nach anatomischer "Ausstattung" kann das Betteln durch Winken oder andere Gesten erfolgen, die nicht unbedingt arttypisch sind aber als Schlüssel zum Erfolg eingesetzt werden.
Abschließend möchte ich sagen:
Ich hoffe und wünsche von Herzen, dass die Entscheidung, die man treffen wird, zum Wohl der beiden Bärinnen beiträgt und entschuldige mich für meinen abschweifenden Beitrag.