Nach Vorfällen Vertrauensanwalt für Zoo und Tierpark ernannt 28.02.13, 07:28
Peter Otto wird Vertrauensanwalt für alle Mitarbeiter von Zoo und Tierpark. Außerdem bieten zwei Gleichstellungsbeauftragte intern Hilfe an.
ZitatIm Januar hatte Zoo- und Tierpark-Direktor Bernhard Blaszkiewitz mit frauenfeindlichen Äußerungen derart für Furore gesorgt, dass sogar Politiker seinen Rücktritt forderten.
Der 59-Jährige hatte in internen Schreiben weibliche Mitarbeiterinnen mit der Bezeichnung 0,1 versehen, darunter verstehen Zoologen Weibchen. Außerdem eskalierte eine Betriebsversammlung im Tierpark: Mitarbeiter fühlten sich von ihrem Chef gemobbt, nachdem der sich missverständlich zum Thema Weihnachtsgeld geäußert hatte.
Der Aufsichtsrat von Zoo und Tierpark beschloss daraufhin drei verschiedene Maßnahmen zum Schutz der mehr als 400 Mitarbeiter in beiden zoologischen Einrichtungen. Sie sollen ab 1. März greifen.
Auftrag geht an Arbeitsrechtler Peter Otto
So hat das zuständige Vorstandmitglied für kaufmännische Angelegenheiten, Gabriele Thöne, nun im Einvernehmen mit den Betriebsräten aus Zoo und Tierpark den Arbeitsrechtler Peter Otto als Vertrauensanwalt ausgewählt.
An ihn können Mitarbeiter sich bei Problemen mit ihren Vorgesetzten wenden – insbesondere, wenn deren Verhalten den Einrichtungen auch in der Öffentlichkeit schaden könnte. "Wir haben vereinbart, dass der Rechtsanwalt ein Jahr für uns arbeitet. Dann sehen wir weiter", sagte Thöne.
Gleichstellungsbeauftragte aus eigenem Haus
Thöne wird am Donnerstag außerdem zwei Angestellten von Zoo und Tierpark eine Ernennungsurkunde aushändigen. Die beiden Frauen sollen als Beauftragte für Gleichstellung, Vielfalt und Antidiskriminierung arbeiten. "Sie werden noch entsprechend geschult und Lehrgänge besuchen", so Thöne weiter. Das Thema sei sowieso auf ihrer Agenda gewesen.
Die Aufregung um ihren Kollegen Blaszkewitz hat die Ernennung also nur beschleunigt. "Solche Themen und Funktionen gehören in ein modernes Unternehmen", sagte Thöne. Die künftigen Beauftragten sind Mitglieder der jeweiligen Betriebsräte. Sie sollen ihre Sprechstunden zunächst in den Büroräumen der Betriebsräte anbieten.
Personalentscheidung gemeinsam mit Betriebsräten
Alle drei Personalentscheidungen seien im Einvernehmen mit den Betriebsräten getroffen worden, betonte Thöne. Unklar ist noch, wann eine zusätzliche Anwaltskanzlei eingesetzt wird. Sie soll die gegen Bernhard Blaszkiewitz als Vorstand beziehungsweise Geschäftsführer erhobenen Vorwürfe einer juristischen Würdigung unterziehen.
#2 von
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, 28.02.2013 16:33
Frau Thöne macht Nägel mit Köpfen, das hört sich doch ganz gut an. ( auch wenn es angeblich "sowieso" geplant war )
auch hier könnte sich was für B. zusammenbrauen...
ZitatUnklar ist noch, wann eine zusätzliche Anwaltskanzlei eingesetzt wird. Sie soll die gegen Bernhard Blaszkiewitz als Vorstand beziehungsweise Geschäftsführer erhobenen Vorwürfe einer juristischen Würdigung unterziehen.
Ich finde, dass man in einem gut geführten Unternehmen keine Gleichstellungsbeauftragten benötigt. Bei uns gibt es so etwas übrigens nicht - ist einfach nicht erforderlich. Eine Gleichstellung ist für mich erst dann erreicht, wenn man darüber nicht mehr diskutieren oder irgendwelche Maßnahmen ergreifen muss. In Zoo und Tierpark gibt es da noch einiges zu tun.
#8 von
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, 28.02.2013 20:45
Gisela Ihr habt wahrscheinlich auch keine 400 Angestellten verteilt auf zwei Großbetriebe. Was wäre aber die Alternative? Alles so weiterlaufen lassen, wie es jetzt ist? Denn dass dort etwas nicht stimmt, ist wohl evident.
ZitatEine Gleichstellung ist für mich erst dann erreicht, wenn man darüber nicht mehr diskutieren oder irgendwelche Maßnahmen ergreifen muss.
davon sind wir leider in dieser Gesellschaft trotz gegenteiliger Beteuerung vieler Männer und einiger Frauen noch weit entfernt....
Auch in meinem Unternehmen mit 500 Mitarbeitern gibt es keinen Gleichstellungsbeautragten. Brauchen wir nicht, bei uns pflegen wir einen respektvollen Umgang miteinander
Zitat Der Aufsichtsrat von Zoo und Tierpark beschloss daraufhin drei verschiedene Maßnahmen zum Schutz der mehr als 400 Mitarbeiter in beiden zoologischen Einrichtungen
Um es deutlich zu sagen, wenn ich meine, meine Mitarbeiter schützen zu müssen, würde ich mich wohl eher von demjenigen trennen, der dies verursacht.
Wir haben bei uns im Institut eine Gleichstellungsbeauftragte. Sie ist bei den Bewerbungsgesprächen dabei. Jeder Mitarbeiter oder Mitarbeiterin kann verlangen, dass die Gleichstellungsbeauftragte bei dem Jahresgespräch dabei ist. Unsere Gleichstellungsbeauftragte hat sich um eine Kinderkrippe stark gemacht. Jetzt wird noch ein Kindergarten aufgemacht. Sie hilft den jungen Müttern und Vätern einen Arbeitsplatz von zu Hause aus anzurichten. Wir haben auch ein Zimmer, in dem die Mutter mit dem kranken Kind arbeiten kann. Bei uns wird die Gleichstellungsbeauftragte gewählt. Sie arbeitet als Gleichstellungsbeauftragte ungefähr 30% ihrer Arbeitszeit, die restliche Zeit arbeitet sie in ihrem Job.
#13 von
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, 01.03.2013 15:34
Bea und Gisela - es ist schön für euch, dass ihr in guten Betrieben arbeitet.
Water - Frans und ich hatten weiter oben schon angedeutet, dass uns eine Ablösung von B. auch am liebsten wäre. Das ist aber leider nicht die Realität.
Ludmila - ich finde so eine Beauftragte gut, es kann auf jeden Fall nicht schaden, denn bestimmte Leute nehmen sich nicht so viel raus, wie ohne.....
Ich frage mich jedoch auch, was für ein Vertrauensverhältnis heben die Mitarbeiter zu ihrem Personalrat, den gibt es doch im Zoo und Tierpark. Ich kann doch auch ihm meine Kritik oder Probleme mitteilen. Dies finde ich merkwürdig.