ZitatVIER PFOTEN bittet Bevölkerung um Mithilfe bei der Suche
Sechs Braunbären, die unter katastrophalen Bedingungen gehalten und seit über vier Wochen in einem kleinen Zirkuswagen in Medewitz (Landkreis Potsdam-Mittelmark) abgestellt waren, sind verschwunden. Die Tiere, denen es in ihrer engen Behausung an allem mangelte, sind offenbar in der Nacht zum 26. März an einen unbekannten Ort verbracht worden. VIER PFOTEN hatte die Bären vor wenigen Tagen entdeckt. Die Tierschutzorganisation hat dem zuständigen Veterinäramt Potsdam-Mittelmark angeboten, erste Hilfe zu leisten und es bei der Suche nach einer bärengerechten Unterkunft für die Tiere zu unterstützen. Zu einem gemeinsamen Besuch bei den Bären kam es jedoch nicht mehr: Der Transportwagen samt Bären ist in einer Nacht-und-Nebel-Aktion untergetaucht. Die Veterinärbehörde sucht nun die verschwundenen Bären. Auch VIER PFOTEN bittet dringend um Mithilfe.
„Die für die Tierhaltung verantwortlichen Personen sind sich des Vorwurfs der Tierquälerei offenbar bewusst und wollen sich dem Zugriff der Behörden entziehen. Wir suchen nun dringend den roten, vermutlich geschlossenen Käfigwagen von circa 7,5 Metern Länge mit dem Kennzeichen MS-LC-90“, bittet Kampagnenleiterin Dr. Martina Stephany von VIER PFOTEN um Hinweise aus der Bevölkerung.
Eingepfercht in einen etwa 18 Quadratmeter engen Zirkuswagen ohne Außengehege standen die sechs Tiere bereits seit mindestens einem Monat im Winterquartier des Zirkus Aramannt. Aktuelle Videoaufnahmen, die VIER PFOTEN heute veröffentlicht hat, zeigen, dass die Bären dort kaum Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Rückzugsräume oder eine angemessene Versorgung hatten. Im Zirkuswagen befanden sich Kot- und Futterreste, die Einstreu wirkte verdreckt. Die Haltung ignorierte geltende Mindestvorgaben völlig und verstieß aus Sicht von VIER PFOTEN klar gegen das Tierschutzgesetz.
Die Braunbären waren zwar im Winterquartier des Zirkus Aramannt untergestellt, sie sind jedoch Eigentum von Tierlehrer Henry S. Warum dieser die Tiere einfach in Medewitz abgestellt und in der Obhut von Personen gelassen hat, die offenbar im Umgang mit den Bären überfordert waren, bleibt unklar. Henry S. ist für Tierschützer kein unbeschriebenes Blatt: Schon 2003 wurde er wegen unzureichender Haltungsbedingungen von neun Braunbären im Winterquartier des Zirkus Proscho vom Hagener Amtsgericht zu 500 Euro Strafe verurteilt. Damals fehlte es den Bären an Freilauf, sie hatten kein Badebecken und nur ungenügendes Futter. Eine Genehmigung nach dem Tierschutzgesetz zur gewerblichen Haltung der Bären lag Henry S. nach Auskunft des Veterinäramtes bereits seit 2009 nicht mehr vor.
Besonders traurig ist die Situation vor dem Hintergrund, dass die Braunbären von Henry S. unter anderem in vielen Fernsehproduktionen mitgewirkt haben und wilde Bären spielten. Jetzt zeigt sich, dass ihr Alltag als dressiertes Wildtier hinter Zirkus- und Filmkulissen nichts mit der Filmidylle gemein hatte. Die Bären von Henry S. traten neben diversen Zirkus-Engagements auch bei „Der Bär“ (1988) von Jean Jaques Annaud, „Der Bär ist los“ (ORF/BR, 2008), „Eine bärenstarke Liebe“ (Sat.1, ebenfalls 2008) und „Die Bergwacht“ (ZDF, 2011) auf. Das Elend dieser sechs Bären macht erneut deutlich, dass in Deutschland ein konsequentes Wildtierverbot in Zirkussen überfällig ist.
Hinweise zum möglichen Standort des Käfigwagens bitte an: <!-- e --><a href="mailto:office@vier-pfoten.de">office@vier-pfoten.de</a><!-- e -->
Videomaterial von der katastrophalen Haltung der sechs Braunbären stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage honorarfrei zur Verfügung.
Ich finde unglaublich, was hier geschehen ist. Das betrifft nicht nur die erbärmliche Haltung der Bären, sondern vor allem ihr spurloses Verschwinden. Hoffentlich findet man die Tiere schnell und kann ihnen ein vernünftiges Zuhause geben,
Dieser Artikel macht mich fassungslos und lässt mich erstarren. Ich schäme mich für meine Spezies und ich habe mir selten so sehr gewünscht, dass Täter gefasst und für ihre Untaten zur Rechenschaft gezogen werden.
Der Artikel über die verschwundenen Bären geht unter die Haut. Hoffentlich werden die armen Tiere bald gefunden und aus ihrem Elend befreit.
ZitatSchon 2003 wurde er wegen unzureichender Haltungsbedingungen von neun Braunbären im Winterquartier des Zirkus Proscho vom Hagener Amtsgericht zu 500 Euro Strafe verurteilt
Dieser Satz macht mich wütend. Das ist eine dermassen lächerlich geringe Summe, niemand wird sich doch deswegen ernsthaft bemühen die Lebensbedingungen seiner Tiere zu verbessern.
#8 von
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, 28.03.2013 06:35
Vielen Dank liebe Gisela fürs Einstellen dieses Artikels. Was bringt es dem Mann, wenn er die Bären versteckt? Geld wird ihm das sicherlich keines einbringen. Hoffe, dass es mit Hilfe der Bevölkerung möglich ist, diese pinkfarbene Teufelskutsche zu finden. Alles Liebe von Brigitte
#13 von
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, 06.04.2013 09:13
Haben die Grenzstellen keine Überwachungskameras, wobei der Fahrer evtl. gesichtet wurde, wenn er ins Ausland gefahren ist? Die 1.000 Euro Belohnung könnte man ebenfalls für eine Hubschrauber-Verfolgung einsetzen, wenn es eine Spur gibt. Hoffentlich wird es bald zu einem Ergebnis kommen. LG Brigitte
Braunbären weiter verschwunden - Tierschützer setzen Belohnung für Tipps aus 06.04.2013 / Von Hermann M. Schröder
Die Suche nach den in der vergangenen Woche aus Medewitz verschwundenen sechs Braunbären geht weiter. Die Aktivisten der Tierschutzorganisation Peta haben jetzt eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise auf den Aufenthaltsort der Vierbeiner ausgesetzt. Das sagte gestern Peta-Wildtierexperte Peter Höffken der MAZ ...
Die 6 gesuchten Bären befanden sich bei einem Circus namens Aramannt. Der hat am 7.4.2013 folgende Meldung bei Facebook eingestellt:
ZitatDas sind die von der ganzen Welt gesuchten Bären, nur momentan sind sie im Winterschlaf. Wir sind Ende der Saison wieder in Deutschland und dann können sich alle von unserer Tierhaltung vor Ort informieren, aber das wird kaum jemand machen, außer von weit weg mit Tele zu fotografieren, wetten dass?
Folgendes Statement hat der "Circus Aramannt" heute bei Facebook bekanntgegeben:
ZitatSo, der letzte Stand der Dinge, in punkto Bären von Henry Spindler: Wie seit langer Hand vorbereitet, wurden nach eingehenden fachärztlichen Untersuchungen die zwei ältesten Bären eingeschläfert. Die restlichen Bären wurden in gute Hände im Ausland untergebracht. Die Tiere waren z.T. seit über 40 Jahren in der Familie groß geworden, dementsprechend wird ein solcher Entschluss nicht über's Knie gebrochen.