Der Schutz dieser wunderschönen Natur war nicht immer auf Rosen gebettet.
Im Jahr 1911 entwickelte die Stadt Kalmthout, Inhaber der Heide, Pläne für den Bau einer Strasse durch die Moore. Durch das aufstrebenden Tourismus waren Häuser auf dem Land sehr beliebt und mit der Bau einer Strasse würde angrenzenden Grundstücke für viel Geld verkauft werden. Der Belgischen "Verein für Natur und Städtepracht", im Jahr zuvor gegründet, kam in Verruf und sprach selbst von der "Zerstörung eines irdischen Paradies", in Anspielung auf den ästhetischen Wert der Natur in das Gebiet.
Weil die Naturschutzvereine zu diesem Zeitpunkt keine rechtliche Möglichkeiten hatten die Natur schützen zu lassen, wurde Zuflucht gesucht in Klagen über die Pläne in der Presse, in die Mobilisierung von Naturliebhaber und Grossgrundbesitzer und in Beschwerde an die direkt zuständigen Behörden. Trotz dieser Massnahmen blieb dem Erfolg leider begrenzt und die Heide wird an mehreren Stellen beschädigt. Der Schutz der Natur war zu dieser Zeit in der Geschichte nicht üblich.
Die Zeit um die Wende des zwanzigsten Jahrhunderts wurde von weit verbreiteten Heideland-Reklamationen markiert. Die Gemeinde Kalmthout sah Naturschützer als "seltsame Menschen, die keine einzige Immobilie in der Heide besessen." Sie hatten daher kein Recht, mit der Geschäfts zu stören. Diese Ansicht wurde von der lokalen Bevölkerung unterstützt und im Jahr 1937 beschwerten in einem Brief um 42 Bauern aus der Gemeinde sich bei den damaligen Ministerpräsidenten, dass die Benennung der Heide als "Landschaft" (ein belgischer Naturerhaltungsmassnahme) "eine kommunistische Terroranschlag wäre, in Anlehnung an das bolschewistische Russland."
Zuerst in 1941 wurde der Kalmthoutse Heide als "Landschaft" klassifiziert, für seine ästhetischen und wissenschaftlichem Wert. Durch Königlichen Erlass vom 24. September 1968 wurde der Kalmthoutse Heide erhöht zu Staatsnaturschutzgebiet.
Heute ist das Gebiet Teil des grenzüberschreitenden "Grenzpark De Zoom-Kalmthoutse Heide", die 3750 ha Naturschutzgebiet umfasst. Der Park wird von einem Sonderausschuss, der belgischen und niederländischen Naturorganisationen vertreten sind, verwaltet.