Tierschützer forderten ja vor einigen Tagen, dass Berlins Stadtbärin Schnute eingeschläfert werden soll, da es ihr angeblich sehr schlecht ginge. Sie hätte wohl stark abgenommen und offene Stellen am Hinterteil. Schnute ist 34 Jahre alt.
Eine Tierärztin die sich Schnute ansah, sagte dass es keine Hinweise dafür gibt, dass die Bärin Schmerzen leidet oder Schäden durch die derzeitige Pflege und Haltung habe. Die Tierärztin habe den Gesundheitszustand von Schnute als „dem Alter entsprechend“ bezeichnend. Deshalb komme es nicht in Betracht Schnute einzuschläfern.
So seien im Gang der Bärin Anzeichen von Arthrose zu erkennen. Schnute werde deshalb seit Monaten regelmäßig tierärztlich überwacht. Die Bärin esse normal, sei nicht depressiv, zeige Neugier und lasse sich von ihrem Pfleger kraulen.
Ich habe heute Schnute einen Besuch abgestattet, und hatte die Gelegenheit, mich lange mit der Tierpflegerin von Schnute zu unterhalten. Sie war natürlich auch sehr traurig wegen der neuen „Aktion“ der Tierschützer.
Sie bestätigte, dass Schnute noch gut frißt. Sie läuft aufgrund der Arthrose zwar sehr langsam, ist aber noch sehr neugierig und interessiert. Und wie ich sehen konnte, ist sie heute lange auf ihrer Anlage gelaufen . Mal auf der linken Seite und dann ist sie rüber zur anderen Seite. Auch in den Graben ist die alte Dame gegangen, um dort ihren Spaziergang fortzusetzen.
Wenn Schnute arge Schmerzen hätte, würde sie das wohl nicht mehr bewältigen.
Wenn ich Schnute mit unserer inzwischen verstorbenen Petzi aus dem Zoo vergleiche, ist Schnute noch in einem guten Ernährungszustand. Ich war im November 2014 bei ihr, und konnte heute nicht feststellen, dass sie in diesem Zeitraum so stark abgenommen haben soll.
Ja, ihr Fell ist am Po ein wenig verklebt und weist auch kleine kahle Stellen auf, aber es ist weder blutverschmiert noch verkotet, wie berichtet wurde. Das Hinterteil ist einfach nur plattgesessen, da sie ja doch viel sitzt oder liegt.
Ich bin kein Tierarzt und kann nur berichten, was ich sehe und empfinde. Aber ich bin der Meinung, man sollte Schnute jetzt in Ruhe ihren Lebensabend in ihrer gewohnten Umgebung verbringen lassen. Man sollte der Pflegerin einfach mal vertrauen, denn sie würde ihren Schützling bestimmt nicht unnötig leiden lassen.
Es gibt noch viel zu viel Bären die wirklich leiden und mißhandelt werden. Das wäre mal eine sinnvolle Aufgabe der Tierschützer.
Einige Impressionen vom heutigen Vormittag.
Schnute freut sich über die Streicheleinheiten von ihrer Pflegerin
Schnute geht hinunter in den Graben
Nach einem ausgiebigen Spaziergang kam sie wieder nach oben
Ein kurzes Video von Schnute
Da ich mit der S-Bahn sowieso am Bahnhof Zoo vorbeikam, bin ich kurzentschlossen dort ausgestiegen.
Anke B. hatte ja bei Mervi geschrieben, dass sie mit einem Pfleger über Katjuscha gesprochen hat.
Er sagte ihr, dass Kati hinter den Kulissen sehr gut frisst. Beide Bären werden nachts getrennt, so dass er einen Überblick hat, welcher Bär wie viel frisst. Kati hat es sich, nach einem guten Frühstück!, angewöhnt, bis in den Nachmittag zu schlafen. Dann wird sie aktiv. Viele Stammbesucher haben sie in letzter Zeit nachmittags ausdauernd spielen sehen.
Als ich heute so gegen 14.20 Uhr zum Gehege kam, spielte Kati wirklich im Wasser. Und es waren viele Besucher am Gehege.
Im Wasser sieht Kati fellmäßig relativ schlimm aus. Aber wenn das Fell trocknet, sieht man, dass es langsam wieder nachwächst. Das dauert eben immer ein bisschen.
Tosca
Fazit des heutigen Tages: Bei unseren alten Ladies ist zurzeit alles im grünen Bereich.