Mit der Zoo von Zamość beënde ich meine Reihe von Berichten von polnische Natur und Zoos. Aber dieses letztes Bericht ist nicht das geringste, weil ich fand der Zoo von Zamość der interessanteste der ich in Polen gesehen habe.
Und das gelt nicht nur für der Zoo, aber auch für der Stadt, die mir gar nicht bekannt war - ganz unzurecht! Eine kurze Geschichte. Zamość ist eine Stadt in der Woiwodschaft Lublin im südöstlichen Teil Polens rund 240 km südöstlich der Hauptstadt Warschau und 110 km nordwestlich der ukrainischen Stadt Lemberg in der Landschaft Roztocze gelegen.
Die Stadt wurde ab 1578 nach den Vorstellungen des venezianischen Baumeisters Bernardo Morando im Stil der italienischen Renaissance erbaut, was ihr den Namen Padua des Nordens einbrachte. Die Altstadt gehört seit 1992 zum Weltkulturerbe der Unesco.
Philosophen und Stadtplaner haben immer von der Schaffung einer Idealstadt geträumt. Ihre Konzeptionen bearbeiteten auch die italienischen Architekten der Renaissancezeit, aber in Zamość gelang es sie voll zu verwirklichen. Die Idealstadt sollte praktisch, sicher, einwohnerfreundlich und schön sein. Und so war eben Zamość mit seinem übersichtlichen städtebaulichen Komplex, rationell geplanten gemeinnützigen Objekten, gekennzeichnet durch eine einheitliche Bebauung, und dank den Fortifikationen Sicherheit garantierend. Und schön – einfach ideal.
Darüber hinaus knüpft der von Bernardo Morando skizzierte Stadtplan an die anthropomorphische Konzeption (des sog. vitruvianische Mensch) und entspricht der menschlichen Gestalt, wo der Palast – der Kopf, die Hauptstraße, die die Residenz mit der Bastion Nr. 7 verbindet – die Wirbelsäule, und die Akademie und die Kathedrale – das Herz und die Lunge sind. Die Querverkehrsader mit den drei Märkten war der Bauch, und die der Verteidigung dienenden Bastionen – die Arme und die Beine.