Besuch im Tierpark Berlin
Für Samstag hatte ich mich vor Wochen mit einer Knut- und Tierfreundin aus Düsseldorf, die ich vor Knuts Gehege kennen gelernt habe, für einen Besuch im Tierpark verabredet.
Zeit wurde es ja, denn mein letzter Besuch lag schon etliche Jahre zurück. Tierpark und Zoo unterscheiden sich nicht nur durch die Anzahl der betreuten Tiere sondern auch durch die Größe der Einrichtung. Der Tierpark ist sehr weitläufig. Ich glaube, wenn man wirklich alle Tiere sehen will, genügt ein Tag ganz bestimmt nicht.
Es gibt dort viele große Gehege. In ihnen haben die Tiere die Möglichkeit, sich bei Bedarf in den hinteren Bereich zurück zu ziehen. Schlecht für ungeduldige Besucher aber sehr gut für die Tiere. Mir gefällt das sehr gut. Natürlich findet man auch noch etliche kleine Gehege und viel Erneuerungsbedarf.Der für die Erweiterung benötige Platz ist aber vorhanden und das ist schon mal sehr gut.
Der Tierpark war am Samstag noch tief verschneit und wir starteten unseren Rundgang im Elefantenhaus. Dort war Elefantenbaden angesagt und das wollten wir nicht verpassen. Das Elefantenhaus ist sehr groß und geräumig. Neben den Elefanten leben dort Panzernashörner, Seekühe und noch einige kleinere Tierarten wie zum Beispiel Faultiere. Auch die Außenanlage ist herrlich, die Tiere haben dort viel Platz.
Bei den Panzernashörner wurde gerade geputzt und so befanden sie sich auf der Außenanlage und konnten ein bisschen frische Luft schnappen. Die Elefanten waren im warmen Haus und zwei von ihnen vergnügten sich gerade in einer der „Badewannen“.
Im Nebengehege wurden das erste Mal Mutter und Kind mit den Tanten zusammengeführt. Das ging eine ganze Weile gut, aber irgendetwas ging den Tanten plötzlich gegen den Strich und es wurde unruhig und laut im Gehege. Das sieht schon sehr beunruhigend aus aber zwei Pfleger befanden sich mit im Gehege, hatten ihre Tiere nicht aus den Augen gelassen und waren sofort zur Stelle. Mit Ruhe und Geschick trennten sie Mutter und Kind von den anderen und alles war wieder in Ordnung. Beim nächsten oder übernächsten Versuch wird die Gruppenzusammenführung sicher klappen.
Bei den Seekühen gab es wohl gerade Mittagessen. Auf ihrem Becken schwamm lecker Salat und sie verspeisten ihn mit großem Appetit.
Vorbei den Kängurus, den Mähnenwölfen und noch einigen anderen Tierparkbewohnern spazierten wir zum Brehmhaus. Hier haben neben zahlreichen Vögeln, den fliegenden Hunden und jeder Menge anderer Tiere vor allem die Raubkatzen ihr Zuhause. Wir drehten eine Runde und haben dann lange die sibirischen Tiger und die Löwen beobachtet. Tigermutter und Kind spielten draußen im Schnee und hatten viel Spaß dabei, sich zu jagen und zu necken. Die Löwinnen genossen den Schnee ebenfalls auf ihrer Freianlage. Der Löwe spazierte durch sein Innengehege und grummelte hin und wieder vor sich hin.
Vielleicht dauerte es ihm zu lange bis zur Fütterung oder aber er wollte zu seinen Damen. Er hat es uns nicht verraten. In zahlreichen Gehegen waren die Schieber geöffnete, so dass die Tiere frei entscheiden konnten ob und wie lange sie nach draußen gehen.
Es gibt hier jeden Menge unterschiedlicher Raubkatzen und obwohl das Haus ganz sicher nicht auf dem neuesten Stand ist, hatten wir als Besucher das Gefühl, dass es den Tieren hier recht gut geht.
Vom Brehm Haus führte unser Weg zu den Katzenbären. Die wollten wir unbedingt sehen. Wir wanderten vorbei an Kaninchen, ein neugieriger Pfau kreuzte unseren Weg und wir warfen einen Blick auf Hängebauchschweine und Ziegen. Nach dem Hinweis eines freundliches Pflegers fanden wir die Katzenbären ohne längeres Suchen. Einer der lustigen kleinen Gesellen war auch draußen und posierte ausdauernd und sehr fotogen für unsere Kamera.
Dort trafen wir auch den Reviertierpfleger, der bei PGC vor allem die Malaien und Hyänen vorstellt. So konnten wir nach dem Weg zu den Malaienbären fragen. Wir hatten sie in dem Bereich vermutet, in dem die Bären untergebracht sind. Da hätten wir lange suchen können, denn sie leben im und am ehemaligen Menschenaffenhaus. Außerdem erfuhren wir, dass sie sich auf Grund des hohen Schnees zur Zeit im Haus aufhalten.
Bevor es dorthin ging wollten wir aber unbedingt bei Troll und Aika vorbei schauen. Den beiden geht es sehr gut. Troll war auf meine Bitte sogar so nett für uns aufzustehen und ziemlich weit nach vorn zu kommen. Ich bin immer wieder über solche Zufälle verblüfft. Ich stand am Gehege und habe ihn gefragt, ob er nicht ein Stück näher kommen könnte. Und der Bär steht tatsächlich auf und kommt!
Die Kragen- und Braunbären waren nicht zu sehen. Dafür saß ein aus Schnee geformter Bär auf der Besucherbrüstung. Da hatte sich jemand wirklich viel Mühe gegeben. In dieser Ecke des Tierparks waren einige Treppen gesperrt, gerade im Bereich des Bärenschaufensters. Ich vermute mal, aus Sicherheitsgründen wegen der Glätte. Naja, dann schauen wir eben nächstes Mal wieder hier längs.
Vorbei an unterschiedlichen Hirscharten gingen wir dann in Richtung Malaienbären. Vom Rotwild konnten wir uns aber nicht so leicht trennen. Der Hirsch trägt zur Zeit ein prächtiges Geweih und seine Damen ließen sich nach einigem Zureden auch über die weiche Nase streicheln.
Ganz viel Zeit haben wir bei den Malaien verbracht. Sie haben einzelne Innengehege deren Schieber aber auch offen standen. So konnten sie sich gegenseitig besuchen und nebenan mal nach dem Rechten sehen. Dann wurden die Schieber herunter gelassen – Fütterungszeit. Mit viel Appetit verspeisten die Bären die unterschiedlichsten Leckereien. Ganz besonders gefragt waren Möhren. Einer der kleinen Bären lag auf dem Rücken und futterte ganz genüsslich und selbstvergessen. Das war ein Bild für die Götter. Leider liessen sich bei den Lichtverhältnissen und den Gittern sehr schlecht Fotos machen.
Während die Bären speisten wurde der Gang geputzt und dabei unterhielt sich die Pflegerin liebevoll mit ihren Schützlingen. Das war sehr schön zu beobachten.
Wir hatten wohl zu lange auf das leckere Futter geschaut, denn irgendwie meldete sich unser Magen. Also ging es zum Restaurant auf ein Stück Kuchen und einen ordentlichen Pott Kaffee.
Das Restaurant beeindruckt vor allem durch zahlreiche Aquarien, die entweder in die Wände eingelassen sind oder frei im Raum stehen. Das ist wunderschön anzusehen.
Ja und dann hatte uns die Zeit eingeholt. Wir wären noch so gern zu den Schlangen, Schildkröten und Krokodilen gegangen. Aber im Winterhalbjahr werden die Häuser um 16.30 Uhr geschossen und wir waren zu spät. Alles in allem war es ein schöner Tag. Auf dem Weg nach Hause habe ich mich dann aber schon auf Sonntag gefreut, denn da war Zoo angesagt.
Fotos gibt es hier: http://community.webshots.com/album/570233709lNsbVm