Nach einer kurzen Nacht musste ich gegen 5.00 Uhr mein warmes Bett verlassen. Meine Tiere waren zu versorgen und ich hatte im Radion von gesperrten Straßen in der Nähe des Zoos gehört. Außerdem hatte der Wetterbericht vor glatten Straßen gewarnt. Also war eine Zeitreserve einzuplanen, denn ich war gegen 9.00 Uhr mit Gudrun verabredet und ich hasse es, unpünktlich zu sein.
Da ich diese Mal alles richtig bedacht und gemacht hatte, traf ich pünktlich am Zoo Berlin ein.
Zuallererst haben wir mit Hilfe des schon bekannten Bollerwagens ein paar leckere Happen zum Bärenrevier bugsiert und abgeliefert. Herr Röpke hat sie entgegengenommen und ich kann berichten, dass es Mäuschen und Muschi gut geht. Mäuschen ist jetzt 41 Jahre alt. Herr Röpke sagte, dass sie dieses Alter nur erreichen konnte, weil sie in einem Zoo lebt. In freier Wildbahn wäre sie längst verhungert.
Ja, dann haben wir fix den Bollerwagen zurück gebracht, denn wir wollten schnell zu Knut.
Im Zoo lag trotz gestiegener Temperaturen noch viel Schnee. Nur auf den Wegen matschte es schon ordentlich. Fein, da konnte man sich schon mal auf nasse Füße freuen.
Als wir bei Knut angekommen waren erfuhren wir, dass er heute um 9.00 Uhr noch nicht auf der Anlage war. Vielleicht hatte er ja auf uns gewartet?
Jedenfalls schwamm er jetzt vergnügt im Wasser herum. Nach einiger Zeit fand er sein Surfbrett oder jetzt besser Snowboard und verbrachte einige Zeit damit, es aus dem Wasser zu bugsieren. Das war sehr drollig anzuschauen.
Der Bär war schwer beschäftigt und hatte kaum Zeit auf seine Besucher zu achten. Er jonglierte mit dem Brett herum, schob es hin und her und veranstaltete jede Menge Kaspereien damit. Zwischendurch suchte er sich ein Stöckchen und hantierte sehr geschickt damit herum. Er schaffte es sogar, das Teil über die Scheibe zu werfen. Irgendwie hatte aber niemand Lust, wegen eines 5 cm langen Stöckchens über die Absperrung zu klettern. Außerdem war es im Schnee versunken.
Dann war die Zeit für die Fütterung der großen Weißen heran. Sie wurden heute von Frau Weckert gefüttert. Es war so schön wie immer. Lars fing sein Futter souverän und auch eine der Bärinnen stand heute mehrfach auf ihren Hintertatzen. Frau Weckert sorgte dafür, dass niemand zu kurz kam und fand nebenbei noch Zeit, ein paar Fragen von Besuchern zu beantworten.
Von den Bären gingen wir nicht direkt zurück zu Knut, sondern schauten bei den Robben vorbei. Hier wurde die nächste Fütterung für den Nachmittag angekündigt. Also führte unser Weg zurück zu Knut. Da ein Bär, der viel spielt aber auch einmal Pause machen muss, hatte er es sich auf seiner Anlage gemütlich gemacht und ruhte ein wenig.
Also nutzten wir die Gelegenheit und besuchten die Elefanten. Sie befanden sich im Haus und der Bulle war damit beschäftigt für Nachwuchs zu sorgen. Sehr schön, dann gibt es im nächsten Jahr vielleicht wieder einen kleinen Elefanten. Im Anschluss schauten wir im Giraffenhaus vorbei und gingen dann zu Baobao, der gerade gefüttert wurde.
Ich hatte den Eindruck, dass Baobao, zumindest am gestrigen Tag, nicht wählerisch war. Er verspeiste alle dargereichten Leckerbissen in der Reihenfolge, in der er sie erreichen konnte. Dazu gehörten Möhren, rote Bete, Brezeln, Birnen und Melone. Trotz einsetzenden Nieselregens konnten wir uns lange nicht von dem Panda trennen. Es schaut einfach zu drollig aus, wenn er in seinem Gehege sitzt, sein Futter in der Pfote hält, sehr gesittet davon abbeißt und mit lautem Schmatzen verspeist.
Eigentlich zog es mich dann schon wieder zurück zu Knut. Aber es wurde doch immer feuchter von oben und da wir schon mal da waren gingen wir ins Raubtierhaus und dann hinunter zu den nachtaktiven Tieren. Ich mag das Nachttierhaus sehr gern und verbringe immer einige Zeit dort. Auch gestern waren wieder viele der Bewohner zu beobachten. Die Erdferkel und Springhasen wurden gerade gefüttert und die Pumploris kamen ganz dicht an die Scheibe um guten Tag zu sagen. Ein Gürteltier war zu sehen und ich konnte das erste Mal die Wickelbären beobachten. Auch hier wurde gerade gespeist.
Ein Blick nach draußen zeigte uns, dass der Regen in ganz feinen Niesel übergegangen war und damit herrschte wieder annehmbares Zoowetter. Also marschierten wir zurück zu Knut.
Der spielte am Wasser und lief hin und wieder nach oben. Im Nachbargehege war eine der Bärinnen außer Rand und Band. Sie tobte über das Gehege und war die pure Lebenslust. Natürlich war Knut entsprechend neugierig, machte einen sehr langen Hals und guckte, was nebenan los war. Ich weiß gar nicht, was schöner anzusehen war - die vergnügte Bärin oder der neugierige Knut.
Für 14.00 Uhr hatte Herr Röpke die Wolfsfütterung angekündigt. Es gab unter anderem Kaninchen und Huhn. Um die Kaninchen wurde ordentlich gestritten und an ihnen herum gezerrt. Wie der Streit ausgegangen ist kann ich nicht sagen, denn wir wollten einen guten Platz bei Knuts Fütterung und machten uns also wieder auf den Weg. Bei den Nasenbären brauchten wir nicht vorbei zu schauen. Sie wurden auf Grund der Witterung im Haus gefüttert.
Knut bekam sein Futter von Herrn Röpke.
Er sortierte wie immer nach Schmackhaftigkeit. Einiges musste sofort und auf der Stelle in den Bärenmagen, anders konnte erst einmal warten.
Dieses Mal hat der Bär sehr lange überlegt ob es sich lohnt, für ein Stück Fleisch ins Wasser zu springen. Irgendwann hat er es doch getan.
Schweren Herzens trennte ich mich dann vom Bären und wir gingen zu den Robben. Sie wurden vom Beckenrand gefüttert, was ich völlig verstehen kann. Der Pfleger animierte die schnellen Schwimmer auch von draußen zu einigen Kunststücken und damit hat es viel Spaß gemacht die Fütterung zu beobachten. Ein Reiher, der erst auf den Begrenzungsfelsen saß und sich dann sogar auf den in im Wasser befindlichen Felsen wagte, ging leider leer aus. Aller Fisch verschwand in den Robbenmägen.
Der Weg zum Ausgang führte dann noch einmal bei Knut vorbei. Doch der Bär war im Innenbereich. Auf auf seiner Anlage waren Frau Wecker und Herr Röpke zu Gange. Da Frau Weckert mit einem Wasserschlauch „bewaffnet“ war vermute ich, dass sie mit Reinigungsarbeiten beschäftigt waren.
Also marschierte ich zufrieden zum Ausgang und freute mich schon auf mein gut geheiztes Auto.
Fotos von Eisbären: http://community.webshots.com/album/570233408ooLYmd
Fotos von anderen Zoobewohnern: http://community.webshots.com/album/570232715ocNsyB