Es sind schockierende Bilder aus dem Khan Younis Zoo im Gazastreifen! Tote Tiere, leidende Tiere, ausgehungerte Tiere! Nach langen Verhandlungen wird endlich der schlimmste Zoo der Welt geschlossen!
Und was passiert mit den Tieren?
Die internationale Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ wird in einer Rettungsmission die 16 Zootiere befreien und sie in ein neues Zuhause überführen.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, ein internationales Team aus Tierärzten und logistischer Unterstützung bereitet sich auf den Einsatz in den nächsten Tagen vor.
Dr. Amir Khalil, Projektleiter und Tierarzt von „VIER PFOTEN“: „Das Aus für den Zoo bedeutet ein neues Leben für Tiger Laziz und die anderen Tiere, die bisher in desolaten Käfigen dahin vegetieren und unter Mangel an Futter und medizinischer Versorgung leiden mussten.“
Die meisten Tiere, wie die Schildkröten, die Stachelschweine und der Emu, sollen einen Platz in der jordanischen Schutzstation „New Hope Centre“ bekommen. Die Station ist Teil der Organisation „Al Ma’wa for Nature and Wildlife“, die von „Vier Pfoten“ und der Princess Alia Foundation ins Leben gerufen wurde.
Da dort derzeit kein freies Gehege für eine Großkatze zur Verfügung steht, hat Tiger Laziz eine etwas weitere Reise vor sich: Für ihn konnte ein Platz im „Vier Pfoten“ Großkatzenrefugium „Lionsrock“ in Südafrika organisiert werden, wo bereits über 100 andere Großkatzen aus schlechten Haltungsbedingungen ein neues Zuhause gefunden haben.
Nach kurzer Zeit in einem Eingewöhnungsgehege wird Laziz ein 1 Hektar großes Gehege mit Grasfläche, Bäumen und Badeteich beziehen.
Gut, dass es bei allem menschlichen Leid auf der Welt Organisatinoen wie Vier Pfoten gibt, die sich auch um die Tiere kümmern. Es waren ja Menschen, die diese Tiere in so eine vollkommen ausweglose Situation gebracht gebracht haben.
Der Abtransport der Tiere durch Vier Pfoten beginnt:
22.08.2016, 03:07
ZitatUnser Team ist seit gestern Nacht in Gaza. Für ein Tier kam unsere Hilfe aber leider zu spät: Dieses süße Damhirsch-Baby ist gestern noch vor unserer Ankunft verstorben. Die traurige Nachricht zeigt deutlich, wie wichtig es ist, die Tiere JETZT aus dem Zoo zu retten! Der Zoo von Khan Younis ist kein sicherer Ort.
23.08.2016
ZitatUpdate aus Gaza:
Auch Tiger Laziz hat es sich - im wahrsten Sinne des Wortes - in seiner Transportbox bequem gemacht. Er ist völlig relaxt von sich aus in die Transportbox gegangen und hat sie dort zusammengerollt. Es scheint fast, als würde er sich dort wohler fühlen, als in seinem Gehege. Laziz wurde nicht, wie die anderen Tiere, dafür narkotisiert. Das hat einen einfachen Grund: Er muss in Israel in eine andere Transportbox umziehen. Dafür wird er dann narkotisiert. Zwei Narkose-Spritzen innerhalb von 48 Stunden sind aus tiermedizinischer Sicht nicht empfehlenswert, da jede Narkose enormen Stress für das Tier bedeutet.
Unser Team vor Ort hat gerade alle Hände voll zu tun, die Tiere in ihre Transportboxen zu verladen, medizinisch zu versorgen und sie möglich stressfrei auf ihren Weitertransport morgen vorzubereiten.
23.08.016
ZitatUpdate aus Gaza:
Die zwei Stachelschweine waren die Tage vor unserer Ankunft wie vom Erdboden verschwunden. Wir haben am Tag unserer Einreise nach Gaza davon erfahren und waren schon sehr beunruhigt. Uns war bei unserem ersten Besuch im Khan Younis Zoo im Juni diesen Jahre klar, dass ihr Käfig definitiv nicht mehr "ausbruchssicher" war, doch wir hatten vor unserer damaligen Abreise alles erdenkliche versucht, um ihn zu sichern. Leider ist es den Tieren dennoch gelungen, zu entkommen. Große Aufregung also vorgestern Nacht, als wir nach Gaza kamen. Wir dachten schon, dass wir nur noch 13 Tiere aus dem Zoo retten werden können, doch da hatten wir die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Denn als wir gestern im Zoo ankamen, waren auch die zwei Ausreisser wieder da! Im Moment werden gerade die ersten Tiere im Zoo narkotisiert und in ihre Transportboxen verladen.
Gestern war ein langer Tag, aber es hat alles geklappt! Um 5:30 Uhr morgens war unser Team bereits im Zoo. Kurz vor 23 Uhr waren endlich alle Tiere verladen und fertig für ihre Reise. Die ganze Nacht über wachte unser Team neben dem Truck. Einerseits um die Tiere zu beschützen, andererseits um ihre Vitalfunktionen regelmäßig zu checken und festzustellen, ob es allen gut geht.
Nach einer Nacht ohne Schlaf ging es heute bereits um 5:00 Uhr weiter an die Grenze. Um kurz nach 7:00 Uhr verließ unser Truck voller Tiere Gaza. Für den Großteil geht es ins Schutzzentrum "New Hope" in Jordanien, das Teil der von VIER PFOTEN und der Princess Alia Foundation (PAF) gegründeten Organisation "Al Ma'wa for Nature & Wildlife" ist.
Für Laziz, Gazas letzten Tiger,erreicht erst morgen sein Ziel. Er wird heute weiter medizinisch betreut, in eine Transportbox verladen und hebt am späteren Abend ab nach Johannesburg. Morgen erwarten wir Laziz in unserem Großkatzenrefugium LIONSROCK und freuen uns schon sehr darauf, ihm endlich zeigen zu können, wie schön ein Tiger-Leben sein kann...
Es war spät abends als unser Team endlich die Grenze nach Jordanien passiert. Kurz vor Mitternacht erreicht es schließlich das New Hope Centre. Mit im Gepäck neun Tiere, die endlich ihre Glieder wieder ausstrecken wollten. Also wurde schnell abgeladen und alle neun Tiere in ihre vorübergehenden Eingewöhnungsgehege gebracht. Sie werden sich dort in den nächsten Wochen von den Strapazen ihres bisherigen Lebens und der Rettung in Ruhe erholen können.
Die 5 Affen aus dem Khan Younis Zoo haben bereits gestern ihr Ziel erreicht. Sie werden nun im Primate Sanctuary Foundation Schutzzentrum in Israel gehegt, gepflegt und verwöhnt auch wenn sie vorerst eine gewisse Zeit in Quarantäne bleiben müssen.
Tiger Laziz hat mit etwa vier Stunden Verspätung in Tel Aviv nach Johannesburg abgehoben und ist vor wenigen Minuten dort gut angekommen. Unser Team aus LIONSROCK erwartet ihn schon freudig am Flughafen. In wenigen Stunden wird Gazas letzter Tiger seine ersten Spuren im sandigen Boden unseres Großkatzenrefugiums LIONSROCK hinterlassen.
Wir sind überwältigt von der Anteilnahme, die uns die letzten Tage über erreicht hat. Ohne Sie und Ihre Unterstützung wäre diese Rettungsaktion nicht möglich gewesen. Ohne Sie hätten wir den schlimmsten Zoo der Welt nicht schließen können.
Wenigstens konnten noch einige Tiere gerettet weden. Dank Vier Pfoten. Die Videos habe ich mir auch gerade angesehen. Nun hat der Tiger auch sein neus Zuhause erreicht. Ich wünsche allen geretteten Tiere alles Gute.