Am Sonntag, den 23. Oktober, bin ich wieder nach Rostock gefahren.
Ich wollte mir ein Bild davon machen, wie Fiete mit der neuen Situation zurecht kommt.
Natürlich ist es nicht einfach für ihn, den Geruch seiner Mutter überall wahrzunehmen, sie aber nirgends finden zu können.
Das belastet den Bären und er reagiert darauf, indem er sehr viel hin- und herläuft. Seine Laufstrecke befindet sich in der Nähe des Wasserturmes. Beim Laufen schiebt Fiete die Oberlippe vor und brummt immer wieder unzufrieden vor sich hin.
Die Pfleger versuchen alles, ihn mit Futter und mit Beschäftigungmaterial aufzuheitern und vom Laufen abzubringen.
Das geschieht mit mehr oder weniger Erfolg, wobei ich sagen muss, dass der Sonntag eher einer der guten Tage war.
Als ich an der Bärenburg ankam, erwartete mich ein laufender Bär.
Fiete kam angesaust, als er mich gesehen hat. Schließlich hatte ich große Taschen dabei.
Begrüßungsfreude sieht aber anders aus.
Auch Herr Petzold wurde nicht wesentlich freundlicher begrüßt.
Als Trösterle gab es die ersten beiden Melonen.
Mit einem traurigen Blick nahm Fiete sie in Empfang.
Ein Stöckchen lenkte den Bären für kurze Zeit ab.
Aber dann erinnerte Fiete sich an seine große Tonne und spielte eine ganze Weile vor sich hin.
Zuerst wurde die Tonne mit Schmackes aus dem Wasser gefeuert.
Danach versuchte Fiete, sie in zwei Teile zu zerlegen.
Mit der Vorgängertonne war er fast zum Erfolg gekommen.
Aber die Pfleger haben ihm die Sache versaut und die kaputte Tonne gegen eine neue getauscht.
Das blaue Ding war ausgesprochen hartnäckig und in seinen Bemühungen um Erfolg war Fiete fast wie immer.
Plötzlich fiel ihm wohl ein, dass seine Mama verschwunden ist und er begann auf einmal wieder zu laufen.
Jeder, der an die Anlage kam, wurde mit einer Riesen-Tapirlippe begrüßt.
Im Gegensatz zu Fiete machte Vienna einen extrem entspannten Eindruck.
Sie schaute zufrieden aus dem Innenbereich auf die Anlage und betrieb Tatzenpflege.