Seltener Wollaffen-Nachwuchs im Zoo Schmiding 24.03.2017
ZitatDer Zoo Schmiding in Krenglbach (Bezirk Wels-Land) hat am Freitag seinen jüngsten Nachwuchs vorgestellt: ein Wolläffchen. Weil Wollaffen sich nur langsam vermehren, gilt das Jungtier als zoologische Sensation, so Zoosprecher.
Die Affen mit dem dicken Fell, deren ursprüngliche Heimat Südamerika ist, bekommen nur jedes zweite Jahr ein Jungtier. In europäischen Zoos gibt es für die seltenen Tiere ein Erhaltungs-Zuchtprogramm (EEP). „Eine der insgesamt zwei Zuchtgruppen in ganz Europa ist im Zoo Schmiding“, so Zoologin Daniela Artmann. „Jeder Nachwuchs dieser seltenen Affenart ist extrem wertvoll zur Erhaltung dieser seltenen Art.“
Die Zoologie unterscheidet Graue, Braune, Kolumbianische und Silberne Wollaffen. Foto: Zoo Schmiding
Leider werden sie im Regenwald immer wieder gejagt, weil sie als Delikatesse gelten. Viele Jungtiere geraten auch in Gefangenschaft und werden als Haustiere gehalten. Auch durch die voranschreitende Abholzung des Regenwaldes kommen sie immer stärker unter Druck.
Hauptnahrung: Früchte, Blätter, Samen
Das erste Lebensjahr verbringen die Jungtiere ganz nah bei ihren Mamas – meist festgekrallt im Bauch- oder Rückenfell. So lange werden sie auch gesäugt. Ihr Hauptnahrungsmittel später sind reife Früchte, Blätter und Samen, oder sie knabbern an Pflanzenstielen. Hunger auf Insekten haben sie selten, so Artmann.
Alle Arten der Wollaffen gelten als gefährdet oder bedroht
Bis zu zehn Kilogramm schwer
Ausgewachsen bringen die Wollaffen, die zoologisch je nach Fellfarbe in mehrere Untergruppen eingeteilt werden, durchschnittlich zwischen sieben und neun Kilogramm auf die Waage. Sie zählen mit 50 bis 70 Zentimeter Körpergröße auch zu den großen Primaten, so die Experten. Ihren rund einen halben Meter langen Greifschwanz brauchen sie, wenn sie in den Baumkronen herumklettern.