Ganz fest die Daumen drücken für Sylva damit sie wächst und gedeiht
Baby-Füchsin Sylva vor dem sicheren Tod gerettet 24.04.2017 / 12:19 Uhr / qll
ZitatErst wenige Tage alt und von ihrer Mutter getrennt, ist Baby-Füchsin Sylva in das Pflegezentrum SOS Hérissons eingeliefert worden. Dort wird sie nun aufgepäppelt.
Erst wenige Tage alt und von ihren Eltern getrennt ist Baby-Füchsin Sylva in das Pflegezentrum SOS Hérissons gebracht worden
Das Genfer Pflegezentrum SOS Hérissons hat am Osterwochenende einen speziellen Gast aufgenommen. Die erst wenige Tage alte Sylva wurde am Karfreitag von einer Familie aus Cartigny GE in die Klinik gebracht. «Die Familie fand sie im Wald, wo die Füchsin vor Hunger wie eine Katze miaute. Ein Raubvogel oder ein Hund hätte sie fressen können», sagt die Leiterin des Zentrums, Christina Meissner.
Erst sei nicht klar gewesen, um was für ein Tier es sich bei Sylva handelte: «Weil ich noch nie so ein kleines Wesen gesehen habe, wusste ich nicht, ob es ein Baby-Marder oder ein Füchslein ist.»
Damit der kleine Fellknäuel wieder zu Kräften kommt, füttert ihn Meissner mit Milch und Fencheltee. Letzterer soll helfen, Bauchschmerzen zu verhindern, die wegen der Ernährungsumstellung aufkommen könnten. Meissner: «Das Schwierigste war, dass die Füchsin weder von der Flasche noch von der Spritze trinken wollte. Nun trinkt sie die Milch direkt aus meiner Hand.»
Identifikation ist schwierig
Fauna-Inspektor Gottlieb Dandliker hat Sylva im Pflegezentrum besucht. Dabei konnte er feststellen, dass es sich bei dem Tier um eine Füchsin handelte. «Es ist schwierig, Füchse in diesem Alter zu identifizieren», bestätigt er. Er hält es für möglich, dass das Muttertier ihr Territorium wechseln wollte und auf dem Weg ihren Nachwuchs verloren hat. «Es ist ungewöhnlich, aber es kann passieren.»
Laut Dandliker haben im Fall von Sylva alle gut reagiert. «Man muss die Situation genau beurteilen, wenn es sich um ein wildes Tier handelt. Meistens ist das Tier nicht zurückgelassen worden, sondern die Eltern befinden sich in der Nähe. Dann sollte man das Tier nicht berühren», erklärt der Faunainspektor. «In diesem Fall ist das Tier aber klar zurückgelassen worden.»
Soziale Kontakte knüpfen
Inzwischen geht es Sylva gut. Anfang letzter Woche öffnete sie die Augen. Nun befindet sie sich in Obhut des Park Challandes in Bellevue GE. Dort werden Tiere aufgenommen, die verloren gegangen sind, verstossen wurden oder noch zu jung für die Wildnis sind. Meissner: «Dort gibt es andere Füchse. Es ist wichtig, dass sie in Kontakt mit ihresgleichen kommt, damit sie später freigelassen werden kann.»