ZitatEin negativer Trend der vergangenen Jahre scheint sich für einige in der Bevölkerung beliebte Vogelarten dramatisch fortzusetzen: Die Bestände gebäudebrütender Arten wie Mehl- und Rauchschwalbe, aber auch Mauersegler, gehen immer weiter zurück.
»Dafür gibt es mehrere Ursachen«, berichtet Rüdiger Wohlers, Geschäftsführer des NABU im Oldenburger Land. »Neben dem dramatischen Jagddruck auf Schwalben, dem sie vor allem im Mittelmeerraum beim langen Zug in und aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebieten ausgesetzt sind, macht ihnen die zunehmende Bodenversiegelung in Deutschland zu schaffen, die das Auffinden geeigneten Nistmaterials immer schwerer macht – außerdem haben sie in verdichteten Siedlungsräumen Probleme, ausreichend Insekten als Nahrung zu finden.«
»Leider führt die Bauweise moderner Häuser dazu, dass Mehlschwalbennester an den Wänden oft nicht haften bleiben. Bei der Rauchschwalbe stellt es sich sogar fast noch dramatischer dar, denn ihnen werden immer öfter die Einflüge in Ställe verwehrt«, erklärt der Naturschützer.
Der Mauersegler leide an der immer perfekteren Abdichtung von Alt- und Neubauten. »Dadurch können sie nicht mehr unter Dachziegeln und Verschalungen einschlüpfen, um dahinter zu brüten«, erklärt Rüdiger Wohlers. »Es ist ein Gebot der Stunde, für gebäudebrütende Vogelarten Nistkästen und Nisthilfen zu bauen und anzubringen – vom Schwalbenbrett über den Mauerseglerkasten bis hin zum Nistkasten für Sperling und Star.«
Nisthilfen sind mit etwas Geschick leicht selbst zu bauen. Außerdem gibt es im Handel vielfältige Niststeine zum Direkteinbau in neue und alte Gebäude sowie eine große Bandbreite an außen anbringbaren Kästen. »Kein Amts-, Schul-, oder Bankneubau sollte heute noch ohne Niststeine und Nistkästen geplant werden«, bekräftigte der Naturschützer die Notwendigkeit, etwas zu tun.
Informationen Ausführliche Informationen und Baupläne - darunter auch das Mauersegler-Baubuch des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV) - hält der NABU gegen Einsendung von 10 Euro bereit.