Das ist furchtbar! Unsere geliebten Eichhörchen...
Mysteriöses Eichhörnchen-Sterben
Virus bedroht Berliner Eichhörnchen 08.08.17 | 14:26 Uhr
ZitatDie Krankheit ist tückisch: In Berlin werden immer wieder Eichhörnchen gefunden, deren Finger so zusammenkleben, dass sie sich nicht mehr festhalten können. Lange war nicht klar, was genau die Tiere haben - jetzt gibt es neue Erkenntnisse.
Ein neues Virus bedroht die Berliner Eichhörnchen. Seit mehreren Jahren seien im Raum Berlin junge Rote Eichhörnchen mit schweren Entzündungen an Händen, Füßen und Ohren gefunden worden, ohne dass die Ursache bekannt war, teilte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) am Dienstag in Berlin mit. Die Tiere könnten sich nicht mehr festhalten, weil ihre Fingerchen zusammen kleben. Die Wunden seien so schmerzhaft, dass die Tiere oftmals unter Schock sterben.
Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts hätten nun gezeigt, dass es sich dabei um eine neue Virus-Art aus der Familie der Pockenviren handelt. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im Fachmagazin "Emerging Infectious Diseases" veröffentlicht. Form und Größe dieser Viren erinnerten sehr stark an Kuhpockenviren.
"Keine Massenepidemie"
2015 und 2016 sei die Erkrankung bei jeweils rund zehn lebenden Roten Eichhörnchen festgestellt worden. "Das ist aber keine Massenepidemie, es trifft bisher nur ganz wenige Tiere", betonte Wildtierpathologin Gudrun Wibbelt.
Da gegen Viren kein Medikament helfe, könnten die jungen Eichhörnchen, wenn sie gefunden werden, nur mit viel Geduld gesund gepflegt werden. Wo das Virus herkommt, ist unbekannt. Bisher seien nur Meldungen aus Berlin bekannt, sagte Wibbelt am Dienstag. Übertragen wird das Virus zwischen Eichhörnchen wahrscheinlich über Hautkontakt – schon winzige Wunden reichen für eine Infektion.
Für Menschen gilt das neue Virus als ungefährlich
Das Virus scheine spezifisch Eichhörnchen zu befallen, so dass Infektionen bei Menschen oder Haustieren nicht zu erwarten seien. "Es ist sehr weit entfernt von Pockenviren, die wir bisher kennen", sagte Wibbelt.
Beim Menschen gelten humane Pockenviren, die Hautzellen aufbrechen, als ausgerottet. Bekannt sind aber zum Beispiel Mäuse als Überträger anderer Erreger aus der Familie der Pocken.