Jaguar richtet Blutbad an 16. Juli 2018 / n-tv.de , sba
Zitat"Valerio" ist ein Jaguar im besten Jungmannesalter. Als sich die Gelegenheit ergibt, verlässt er sein Gehege im Zoo von New Orleans. Und tut, was Jaguare tun müssen.
Der Zoo blieb auch noch geschlossen, als der Jaguar schon wieder eingefangen war. (Foto: AP)
Bei seinem Ausbruch aus einem Zoo in New Orleans hat ein Jaguar eine regelrechte Blutspur hinterlassen. Das Tier war am Samstagmorgen aus dem Audubon-Zoo der US-Stadt ausgebrochen.
Innerhalb kurzer Zeit riss "Valerio" fünf Alpakas, einen Emu und zwei Füchse. Erst nach etwa einer Stunde gelang es dem Zoo-Personal den Jaguar zu betäuben und in sein Gehege zurückzubringen. Der Tierpark war nach dem Ausbruch nicht geöffnet worden und blieb auch den ganzen Tag geschlossen.
Noch ist unklar, wie der Jaguar aus seinem Käfig entkommen konnte. Der Zoo schloss bereits aus, dass einer der Pfleger einen Fehler gemacht hat. Erste Inspektionen ergaben, dass ein Defekt am Dach dem Tier möglicherweise den Ausbruch ermöglichte.
"Unsere Tiere sind unsere Familie. Wir sind von diesem Verlust erschüttert", teilte der Zoo in einer Stellungnahme mit. Trotz des "Blutbades" wird Jaguar "Valerio" nicht eingeschläfert. Der Tierarzt des Zoos, Frank Burks, sagte: "Dem Jaguar selbst wird nichts passieren. Leider hat er getan, was Jaguare machen." Das drei Jahre alte Tier habe sich artgerecht verhalten.
Bereits im Jahr 2001 war einem Jaguar im Audobon-Zoo die Flucht gelungen. Während des etwa 10-minütigen Ausflugs waren damals allerdings weder Tiere noch Menschen zu Schaden gekommen.
Laut der Website des Zoos sind Jaguare die größten Katzen Amerikas und die drittgrößten der Welt. Sie sind bekannt für ihren kräftigen Biss. "Jaguare fresse fast jedes Wirbeltier. Hirsche, Hunde, Schlangen, Fische, Pferde, Schildkröten, Gürteltiere, Mäuse und Vögel stehen auf der Speisekarte", heißt es auf der Website.
Schade um die Tiere, die gestorben sind. Aber ich finde gut, dass man den Jaguar nicht einschläfert. Er hat ja nun wirklich nur das getan, was in seiner Natur liegt.
Jaguar soll sich durch Dach gebissen haben 18.07.2018 / 09:07 Uhr
ZitatNiemand weiß genau, wie lang Valerios Wochenendausflug dauerte. Doch in seiner Zeit auf freiem Fuß war der Jaguar aus dem Audubon Zoo in New Orleans nicht untätig: Insgesamt neun Tiere fielen ihm zum Opfer - fünf Alpakas, drei Füchse und ein Emu.
ZitatVeröffentlicht auf Twitter / Audubon Institute Verifizierter Account @AudubonNature
UPDATE: Our staff continue to mourn the loss of our animals. An investigation is underway and we will release information when available. Initial findings concluded keeper error was not a factor in this incident.
Entdeckt wurde die Flucht des Raubtiers um 7.20 Uhr am Samstagmorgen. Zu diesem Zeitpunkt war der Zoo noch geschlossen. Ein Angestellter hatte gestresste Laute einiger Tiere vernommen und dann den Jaguar im Fuchsgehege gesichtet. Der Tierpfleger versteckte sich und alarmierte umgehend das Zoopersonal. Die Raubkatze wurde mit Betäubungspfeilen beschossen und eingeschlossen. Um 8.15 Uhr war der Spuk vorbei - zurück blieben die Kadaver der Beutetiere.
Sowohl die Besucher als auch das Zoopersonal betrauerten den Verlust der Tiere. Auf dem Gelände wurde ein Ort eingerichtet, an dem Blumen niedergelegt werden können.
Der dreijährige Valerio wurden vom Tierarzt untersucht und für gesund erklärt. Dem Jaguar werde nichts geschehen, er sei lediglich seinem natürlichen Jagdinstinkt gefolgt, als er die Tiere gerissen habe, hieß es.
Aber wie konnte es der Raubkatze überhaupt gelingen, aus dem Gehege zu entkommen? Ersten Erkenntnissen zufolge soll Valerio einige Stahlseile durchbissen haben, aus denen das Dach seines Geheges gefertigt ist. Dadurch sei eine Lücke entstanden, durch die er entkommen konnte, sagte der Zoodirektor am Dienstag auf einer Pressekonferenz in New Orleans. Kyle Burks schätzte die Größe des Lochs auf 20 mal 25 Zentimeter.
Zwar entsprächen die verwendeten Stahlseile den Anforderungen für Zoos und Aquarien, man werde sie aber nach dem Vorfall durch stärkere Materialien ersetzen, so Burks.
Das Jaguar-Gehege bleibe bis auf Weiteres geschlossen.
Ärger im Audubon Zoo in New Orleans: Am Wochenende entkam hier ein Jaguar aus seinem Gehege. Foto: Brett Duke/The Times-Picayune via AP
Niemand weiß, wie lange das Tier durch den Zoo streifte - allerdings machte es auf seinem Ausflug beträchtlich Beute. Foto: AP
Insgesamt neun Tiere fielen dem Jagdinstinkt der Raubkatze zum Opfer: fünf Alpakas, drei Füchse und ein Emu. Foto: AP
Der Verlust der Tiere wurde vom Zoo, aber auch von dessen Besuchern ausgiebig betrauert. Foto: AP
Hier schreibt der achtjährige Larry Rivarde eine Karte für das Kondolenzbuch. Foto: AP
Gut, dass man die Schwachstelle gefunden hat. Allerdings finde ich erstaunlich, wie hartnäckig der Jaguar daran gearbeitet hat, sein Gehege zu verlassen.
Zitat. Auf dem Gelände wurde ein Ort eingerichtet, an dem Blumen niedergelegt werden können.
Das erinnert mich sofort an Knut und den Berliner Zoo .