Mit etwas gemischten Gefühlen bin ich gegen 13 Uhr im Zoo angekommen.
Was werde ich heute erleben mit den beiden Teenies.
Aber ich habe ja Uschi an meiner Seite - geteilte Nervosität ist… oder so ähnlich.
Von weitem sah ich Knut bei seinem Hungerlauf und war so froh, dass er wieder zur Normalität über gegangen ist.
Ich habe gar nicht damit gerechnet, Goldie im Zoo zu treffen und habe mich sehr darüber gefreut, dass wir 2 Stunden bei Knut zusammen verbringen können.
Zumal auch gleich die Chemie stimmte, wie bei so vielen anderen auch.
Wir drei haben festgestellt, früher haben wir nie fremde Leute angesprochen, aber das gehört wohl zu der schönen Krankheit Knutitis.
Heute Morgen traf Knut in der linken äußersten Ecke des Wassergrabens auf Gianna, die im entgegen geschwommen kam.
Er soll es mit Fassung getragen haben.
Damit die Normalität für Knut erhalten bleibt, wurde er um von Frau Weckert 14:15 gefüttert , um 14:30 sollte Gianna dazu kommen.
Herr Henkel machte vom Bärenhof zu Frau Weckert Zeichen, es sollte schneller gehen, vielleicht hat die junge Dame drin randaliert.
Knut bekam den letzten Rest im Eiltempo zu geworfen und dann war sie da.
Kein lautes, aber vielstimmiges Ah und Oh war zu hören und die junge Dame kam aus der Höhle heraus gehoppelt und warf sich gleich in die Fluten, dem verdutzten Knut fast vor die Füße.
Ihm blieb vor Erstaunen fast der bissen im Hals stecken.
Vorsichtshalber ging er ein paar Schritte zurück, blieb aber in dem Pool.
Er beobachtete sie, wie sie ihre Bahnen schwamm.
Als sie in Richtung Pool kam, ging Knut hoch.
Nicht hektisch, nicht panisch und setzte sich auf seinen Sandhaufen. Dann fiel ihm ein - da liegt ja noch mein halber Kürbis - dass geht ja gar nicht!!!
Sie beachtete den Kürbis gar nicht, schließlich ist das Schwimmen wichtiger, doch jedes Mal, wenn sie am Pool vorbei kam, ging Knut runter und wollte sich den Kürbis holen.
Doch Gianna kam so schnell wieder.
Das wiederholte sich 3-4 Mal, bis er allen Mut zusammennahm und den Kürbis auf seinem Tisch verspeiste.
Als sich Gianna dann doch mal in den Pool traute, ging Knut eilenden Schrittes auf den Sandberg, wo ihn seine Fans beschützten. ( ein großer Schritt gegenüber gestern, da rannte er sofort in die Höhle).
Die Ohren waren nicht mehr angelegt, sie standen hübsch wie immer ab.
Auf Gianna können sich die Fotografen verlassen. Sie macht immer das gleiche.
Sie schwimmt einige Bahnen, kommt gucken was Knut macht, der macht eine dicke Lippe und sie geht zum Felsen und schubbert sich. Manchmal stellt sie sich hoch.
Die Jubelrufe der Besucher wollte Knuti gar nicht hören und stellte sich auch sofort auf seinem Sandberg hoch.
Man war das niedlich, beide Bären machen das selbe.
Vo n vielen Besuchern hinter mir konnte ich hören: Knuti, sei mutig - dass ist dein Wassergraben, spring rein -trau dich, geh zu ihr usw.
Das Filmen habe ich mir verkniffen.
Ganz süß war, dass sich Gianna auch im Gesicht geschminkt hat.
Bevor sie wieder in den Wassergraben hechtet, wirft sie regelmäßig einen langen Blick zu den Braunbären.
Angelina, eigentlich wollte ich es nicht schreiben, aber ich mache es doch.
Hinter mir stand ein Ehepaar, sie sagt: Gianna guckt so arrogant. Er antwortet: ist ja auch ne Münchnerin.
Uschi daraufhin: das ist eine Italienerin!!!
Immer diese blöden Vorurteile.
Noch eine süße Szene: Gianna geht kurz auf Knut zu, er macht die dicke Lippe, sie dreht sich um und geht.
Er jetzt total mutig, sie sieht ihn ja nicht, rennt 3 Schritte hinter ihr her, nach dem Motto - ich bin doch bald der herr im Haus, warte mal ab.
Ich war nur kurz in der Waldschänke um die Keramikabteilung aufzusuchen, da wurde mir erzählt, das Gianna auf Knut zu kam, als er an der äußersten Ecke des Felsen stand, hinter ihm der Graben, vor ihm Gianna.
Er konnte weder vor noch zurück und rannte kurz auf Gianna zu, die sofort den Rückzug antrat.
Unser mutiges Bärchen!!!
Ab 15:30 war er nur noch auf dem Sandberg, von dort konnte er Gianna bestens beobachten.
Er war so müde, putze sich, drehte sich, wollte eigentlich schlafen, doch er musste wachsam sein, ihm durfte nichts entgehen.
Heute morgen sollen sie sich laut aussage von Herrn Klös, der auch ans Gehege kam, einen Nasnkuss gegeben haben.
Herr Henkel saß oben auf dem Felsen und beobachtete seine Schützlinge.
Die Schieber blieben heute Nachmittag zu, nur Gianna wollte ab und zu rein, Knut ging noch nicht einmal in diese Richtung.
Nun habe ich euch jede Bewegung der beiden beschrieben, aber es war so spannend, in der nächsten Woche ist vielleicht schon Normalität eingekehrt.
Ich habe jetzt ein gutes Gefühl, beide Tiere akzeptieren sich, haben Respekt voreinander und werden sicher bald gute Freunde werden.
Die Bilder zum Zoobericht folgen in Kürze ( es sind “nur” 400)
Liebe Grüße
Marion