Heute bekam ich ein unverhofftes Geschenk - die Dienstbesprechung fiel aus, also schnell in den Zoo.
Nach einem anstrengenden Arbeitstag habe ich nicht immer Lust, mich im Zoo um Kinder zu kümmern.
Ich lasse sie zwar vor, aber ich versuche abzuschalten.
Heute muss mir auf der Stirn gestanden haben - alle Kinder sprechen mich an, fragen mich etwas, schubsen, drängeln, treten mich.
Trotz einiger blauer Flecken muss ich zugeben, es waren nette Kinder dabei, die sehr interessiert an Knut waren und nicht wie die Erwachsenen ständig vom dreckigen Bären sprachen.
Ich hatte mir schon einen Platz ausgesucht, wo Kinder eigentlich nichts sehen können, aber sie kamen trotzdem.
Einen Jungen habe ich hochgehoben, damit er einen Blick auf Knut werfen kann und sagte zu ihm: Puh, bist du schwer.
Er daraufhin: ich bin ja auch schon 5
Ihr merkt, es war heute so voll im Zoo, wie ich es lange nicht erlebt habe, an die Ferien hatte ich gar nicht gedacht.
Die Leute standen in 7er und 8er Reihen.
Mindestens 30 x habe ich erklärt, welcher Bär Knut ist. Gianna wird auch kurz wahrgenommen, aber der King ist Knut.
So, nun aber zu Knut und Gianna.
Beide waren am Morgen nur müde habe ich mir sagen lassen, Knut hat stundenlang an einer Kralle der rechten Pfote geknabbert. Allerdings war er 2x ganz mutig und hat Gianna angefaucht, die darauf hin erschreckt das Weite suchte.
Nach der Fütterung konnte Knut seinen Kürbis alleine fressen. Als Gianna wieder raus kam, legte sie sich gleich aufs Ohr.
Ich kann euch heute von einem entspannten Knut und einer müden Gianna berichten.
Knut hat sich auf seinem Sandhügel gekugelt, habe ich noch nie gesehen, hat sich an den Baumstämmen geschubbert, sich hochgestellt, hat Pflanzen ausgerissen, sich darauf gekuschelt, das alles in 2 Meter Entfernung von Gianna.
Als er sie mit gar nichts beeindrucken konnte, ist er ins Wasser gegangen und hat toll mit dem Baumstamm gespielt.
Gianna erhob sich nur kurz um zu sehen, was Knut im Wasser treibt, ging an die Baumstämme, um alles ab zu schnuppern, wo Knut seine Spuren hinterlassen hat.
Das Ruhen war ihr heute wichtiger, kein Ringelreihen, keine Scheinangriffe von Knut.
Eine nette Begebenheit hatte ich noch mit einem kleinen Jungen, er war mit seiner Mutter und Oma am Gehege.
Er schielte auf mein Display und sagte: kannst du mir noch mal das letzte Bild zeigen?
Es war eine Großaufnahme von Knuts Kopf.
“Du kannst das ja viel besser als meine Mama.”
Er drehte sich zur Mutter um und sagte: Pass doch mal besser auf, damit du auch so ein Bild hinbekommst.
Ich drehte mich grinsend weg. Der Junge war höchstens 7 Jahre alt.
Heute fiel mir die Auswahl der Bilder nicht leicht, ich habe in den 2,5 Str. 420 Bilder gemacht, 56 davon habe ich für euch ausgesucht.