Aus familiären Gründen waren wir am Dienstagmorgen in Berlin. Da der Termin in den frühen Morgenstunden lag hatten wir schon zu Hause beschlossen, im Anschluss in den Tierpark zu fahren. Wir - das waren meine Tochter, ihr Mann, unsere beiden Hunde und natürlich ich.
Ich hatte eine Bedingung an diesen Besuch gestellt. Wir würden nicht nach Hause fahren, bevor ich Yoghi eine gute Reise gewünscht hatte. Den Rest des Tages durften die jungen Leute gestalten.
Im Tierpark wurden wir von den frei laufenden Pelikanen in Empfang genommen. Da es noch nicht so heiß war, genossen sie die Sonne und inspizierten jeden der Besucher.
Wir machten einen kleinen Schlenker und schauten bei den Malaienbären vorbei. Sie waren im Außengehege und taten das, was bei sommerlichen Temperaturen am Allerbesten ist. Sie bewegten sich nicht .
Da ich sehen wollte, ob die Streifenhörnchen zu sehen waren, gingen wir durch das leere Mailaienbärenhaus. deismal hatte ich sogar Glück uns der putzige kleine Geselle blieb sitzen, bis ich auf den Auslöser gedrückt hatte.
Vorbei an den Wapitis, Vietnam Sikas und dem Rotwild ging es auf direktem Weg zur Eisbäranlage. Vor dem Eingang Bärenschaufenster stand die kleine Eisenbahn, mit der man durch den Park fahren kann. Ich finde die ganz besonders hübsch und fühle mich bei ihrem Anblick jedes Mal in meine Kinderzeit zurückversetzt.
Am Bärengehege angekommen traute ich meinen Augen nicht. Yoghi war bereits am Vormittag auf der Anlage und schwamm gerade im Wasser.
Er hatte eine Schippe aufgetrieben, die er an den Rand des Wassergrabens bugsierte.
Sein Ziel, nämlich ein Rohr, durch das vermutlich Wasser ins oder aus dem Gehege fließen kann, befand sich genau unter uns.
Er hatte die Schippe sorgsam zurechtgefaltet und gebogen.
Er wollte das gute Stück in das Rohr bekommen. Natürlich passte es nicht gleich und so wurde es sorgsam weiter bearbeitet.
Mit großer Geduld und in aller Ruhe versuchte der Bär immer wieder das Eckige ins Runde zu bekommen. Wie die Besucher links und rechts von uns, standen wir schmunzeln da und schauten ihm zu.
Leider befand sich der Bär genau unter den Abwehrstangen und einem ziemlich engmaschigen Netz. Um ihn überhaupt einigermaßen auf´s Bild zu bekommen, musste ich durch die Maschen zoomen und dafür war der Bär einfach zu nah. Ich hätte mich zwar sehr weit über die Brüstung lehnen können, aber es waren Kinder dort und ich wollte alles, aber kein schlechtes Vorbild sein.
Also ging ich auf die andere Seite des Geheges. Aber hier war die Entfernung für meine Kamera zu weit. Trotzdem möchte ich euch ein paar Fotos zeigen, weil ich das einfach zu niedlich fand.
Ganz besonders niedlich fand ich, dass der Bär, ganz versonnen in sein Spiel, die ganze Zeit leise vor sich hin brummelte. Das hat mich sehr an meine Kinder erinnert, als sie noch klein waren. Die hatten ein Spiel, wo man unterschiedliche geometrische Formen durch die richtigen Öffnungen schieben musste. Voll konzentriert haben sie dabei auch oft leise vor sich hingestöhnt und geschnauft .
Jedenfall war Yoghi auch erfolgreich, wie man hier sehen kann.
Auch wenn es nur von hinten ist, aber sieht er hier nicht so aus, als will er sagen: jepp - das habe ich gut hinbekommen .
Ich hätte noch ewig dort gestanden und mir in der Sonne das Fell verbrannt. Aber meine Kinder machten irgendwann unmissverständlich deutlich, dass sie noch mehr sehen wollen . Recht hatten sie ja.
die Bilder von Yoghi : http://family.webshots.com/album/578229 ... n?start=12