Für gestern hatte ich einen Zootag geplant und es mir das erste Mal passiert, dass ich eine Viertelsekündchen unsicher war, ob ich fahren soll.
Das Wetter war schuld! Seit Donnerstag ist bei uns endlich Frühling und das nach einem elend langen und ziemlich dunklen Winter. Donnerstag und Freitag musste ich arbeiten und der Samstag lud eigentlich zur Gartenarbeit ein.
Natürlich kann so ein Garten warten und so saß ich am frühen Samstagmorgen pünktlich im Auto und fuhr gut gelaunt nach Berlin. Kurz vor 9.00 Uhr stand ich am Zooeingang und ein paar Minuten später vor Knuts Gehege.
Knut war im Wasser und spielte ausgiebig und zufrieden mit seinem Schlauch.
Er wurde hin- und her getragen und herumgeschleudert. Als das langweilig wurde verschwand der Bär im Wasser und inspizierte seine Spielzeugecke, um nach kurzer Zeit mit seinem Aussidog wieder aufzutauchen. Dieses Teil scheint ein wirklich gutes Spielgerät zu sein. Knut kann sich wunderbar und ausgiebig damit beschäftigen.
Ich hätte dem Bären gern noch etwas zugeschaut, aber um 9.30 Uhr war ich mit Gudrun verabredet.
Wir brachten die Futterspende, die sie besorgt hatte, zum Bärenhof. Außerdem hatten wir Beschäftigungsmaterial für die Bären dabei und natürlich auch den Jutesack, den Gudrun für Knut vorbereitet hatte.
Wir konnten uns noch kurz mir Herrn Röpke unterhalten und er erzählte uns, dass es Ernst gut geht.
Er ist gut in Tschechien angekommen und hat bereits Kontakt mit einem Malaienbärenmädchen aufgenommen. Begrüßt wurde er mit einer Backpfeife. Das hat mich sehr an den Empfang erinnert, den die Eisbärdamen Lars bereiten, wenn sie aus den Wurfboxen kommen.
Ernst hat ein tolles Zuhause gefunden. Herr Röpke erzählte, dass sein Innenkäfig doppelt so groß ist, wie der im Zoo. Es gibt keine Gitter sonder große Glasscheiben. Auch nach oben ist der Innenkäfig mit Scheiben gesichert. So fällt viel Tageslicht hinein – schön für die Tiere. Ich freue mich sehr für den Bären.
Seine Eltern haben die Trennung ohne Probleme verschmerzt. Maika hat bei der ersten Fütterung ohne Ernst nur einmal ganz kurz geschnuffelt und das war alles. Die beiden Bären lagen am Samstag völlig entspannt auf ihrer Anlage. Herr Röpke sagte, dass sich Maika jetzt erste einmal erholt und dann wieder paarungsbereit wird. Ja, der Kreis des Lebens eben.
Auf dem Weg zurück zu Knut trafen wir die ersten Knutfreunde. Natürlich wurde Hallo gesagt und Patricia zum Geburtstag gratuliert.
Wir machten gemeinsam einen kurzen Abstecher ins Nilpferdhaus und gingen dann weiter, das gerade geborene Dromedarkind zu besuchen.
Yeo hat es in ihrem Bericht schon geschrieben – das kleine Mädchen besteht wirklich fast nur aus Beinen. Mit seinen knapp 2 Tagen ist so niedlich, wie alle frisch geborenen Tierkinder. Seine fürsorgliche Mutter hatte ein wachsames Auge auf das Kleine. Außerdem war ein Pfleger in der Nähe.
Zurück bei Knut fanden wir einen immer noch spielenden Bären vor. Knut war gestern sehr viel aktiv und munter.
Es war schon jede Menge Betrieb im Zoo. Viele Familien nutzten das schöne Wetter für einen Besuch im Zoo. Bei Knut war es natürlich besonders voll. Aus den Gesprächen um mich herum habe ich entnommen, dass immer noch Berlinbesucher gibt, die ihren Antrittsbesuch bei Knut machen. Ihre Meinungen waren durchweg positiv. Knut war ja auch besonders schön anzuschauen.
Gudrun machte dann den Vorschlag, nach Benita zu sehen. Bei dem schönen Wetter standen die Chancen gut, sie auf der Wiese anzutreffen. Wir hatten Glück. Auf einer Wiese voller Osterglocken befanden sich ein Pfleger und die Ameisenbärin.
Erst spazierten beide über die Wiese, Benita immer hinter ihrem Pflegevater her, dann saßen sie im Gras und spielten. Zwischendurch war auch mal kuscheln angesagt.
Natürlich zog es uns alle zurück zu Knut. Bereits um 13.00 Uhr war es dort ziemlich voll. Ich suchte mir einen günstigen Platz und verbrachte die Wartezeit mit erzählen. Kurz vor der Fütterung begann Knut hin und her zu laufen.
Das machte er mit Unterbrechungen, denn zwischendurch spielte er auch noch. Immer wieder sah er in die Richtung, aus der er Herrn Röpke erwartete. Nach nicht allzu langer Zeit war es dann soweit. Die Fütterung war reichhaltig und abwechslungsreich wie immer.
Zum Abschluss erhielt der Bär einen knallroten Jutesack, den Gudrun besorgt und mit Spielzeug gefüllt hatte. Knut warf erst nur einen kurzen Blick darauf und entschied dann, erst einmal sein Gehege nach übrig gebliebenem Essbaren abzusuchen. Aber dann ging es los!
Der Sack wurde beschnüffelt, abgeleckt und wieder abgerüsselt. Er wurde herum getragen und als Kissen ausprobiert. Knut war völlig begeistert von diesem Geschenk.
Ganz offensichtlich roch der Sack außerordentlich gut. Immer wieder steckte Knut seine Nase hinein. Kein Wunder, denn bevor der Sack seinen Weg zu Knut antrat, lag er im Fischeimer.
Wir haben dem Bären noch eine Weile zugesehen.
Als wir gerade gehen wollten entschloss sich der Bär, noch eine Extravorstellung zu geben.
Von einem strahlend weißer Eisbär verwandelte er sich in kurzer Zeit in eine Mischung aus Eis- und Schwarzbär, sehr zur Freude aller Besucher. Von einer Seite ganz in weiß, von der anderen fast schwarz - das ist ein interessanter Anblick!
Dann sind wir langsam in Richtung Gaststätte gegangen. Dort haben wir einen netten Abend verbracht. Wir haben viel erzählt und gelacht und natürlich auch lecker gegessen.
Knut:
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Benita, Dromedarkind, Hippos, Jana:
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