Kurz entschlossen habe ich alle vier Kürbisse auf den Buckel und in die Tasche genommen und ab damit in den Zoo.
Dass ich nun auch noch bei diesem Gewicht nach dem Bus rennen muß, der nur alle 20 Minuten fährt, damit hätte ich nicht gerechnet.
In der vollen U-Bahn habe ich die Tasche abgestellt, leider war der Fuß von einer Frau darunter. sie guckte ziemlich irritiert. Nachdem ich mich entschuldigt hatte, mußte ich einen Lachkrampf unterdrücken.
Im Zoo angekommen, stärkte ich mich erst einmal mit einer Tasse Kaffee und war dann pünktlich am Eingang.
Den " Kartenabpieper " bat ich, im Bärenhof anzurufen, denn ich wollte schnell die Last los werden.
Ich stieg über die Kette und klopfte an das braune Tor.
Es war kein Pfleger da und ich guckte durch einen Spalt in der Tür.
Dann sah ich sie... Mäuschen saß genau in meinem Blickfeld.
Man war das schön, die uralten Dame zu sehen. Freiwillig habe ich 20 Minuten gewartet und immer wieder mit Mäuschen gesprochen.
Ob sie schon schwerhörig ist weiß ich nicht, so brüllen wollte ich jedenfalls nicht.
Dann wurde ich doch unruhig, schließlich wollte ich zu Knut und den Damen.
Die Pfleger traf ich bei den Wildhunden und endlich war ich die schwere Last los und konnte mich dem Quartett zuwenden.
Knut lag auf seinem Lieblingsplatz und döste, die drei schliefen weit entfernt.
Bis zur Fütterung hat Knut nur ab und zu mal den Kopf gehoben.
Herr Röbke fütterte die drei Damen ganz links, Frau Weckert stand ganz rechts bei Knut, sodaß sich die Bären nicht sehen konnten.
Jeder konnte in Ruhe fressen und Knut fing alles auf, heute ist er ganz bestimmt satt geworden.
Leider hatten die Pfleger keinen Kürbis im Gepäck. Ich fragte Frau Weckert, ob sie die morgen bekommen und sie bejahte es.
Doch nach 5 Minuten kam sie zurück und der erste Kürbis flog zu Knut, den er sich sofort aus dem Wasser angelte.
Die anderen drei landeten vor der Scheibe.
Tosca sicherte sich ihren sofort und begann ihn ganz niedlich zu beknabbern.
Nancy und Katjuscha standen unschlüssig am Rand, bis sich Katjuscha ein Herz nahm und nicht nur das, sie nahm sich gleich 2 Kürbisse.
Die Reaktion der Besucher: typisch die Dicke.
Aber nein, die Dicke schwamm zu Nancy, bedacht, dass sie nichts verliert und legte einen Kürbis vor Nancy ab.
Mensch war das süß... Die brauchte keine Pfote naß zu machen und hatte das Leckerchen.
Alle Bären waren beschäftigt und Knut brachte seinen Kürbis nach oben, legte ihn kurz hin und dann kam sie... die Dicke mit dem Hängebauch, der fast schon auf der Erde hängt, sah den Kürbis von Knut, legte ihren dazu und verspeiste beide genüsslich.
Und nun kommt es wieder: Bären haben keine Mimik... Knuts Gesicht sprach Bände, er hat mir in diesem Moment sehr leid getan.
Alle schmatzten genüsslich und er lief unruhig hin und her.
Er muß aber dabei gegrübelt haben, denn plötzlich ging er zu dem Felsen, wo noch größere Reste lagen und holte sich ein Stück. Damit ging er auf seinen Lieblingsfelsen und konnte in Ruhe fressen, zur Zufriedenheit aller Besucher (natürlich Knut Fans).
Nach einer Weile machte er sich noch einmal auf den Weg, hatte gerade eine Stück in der Schnauze, da kam die Rummelringerin angesaust.
Knut hat sich so erschrocken, dass er laut gebrüllt hat und das Stück fallen ließ. Leider ist er auch weggerannt und Katjuscha hinterher.
Sie machte Anstalten, Knut in den Po zu beißen, doch der war inzwischen auf dem rettenden Felsen angekommen und drehte sich zu ihr um.
Nach einem kurzen, nicht bösen Geplänkel, zog sich Katjuscha rückwärts gehend zurück.
Knut guckte noch lange sehnsüchtig auf ein Brötchen und ein großes Stück Kürbis im Wasser, doch er entschloss sich, einen neuen Platz aufzusuchen.
Ganz unten rechts, ganz nah am Wasser, kurz vor der kleinen Anlage, drängelte er sich auf einen Stein und fing an, sich die Pfoten abzulecken.
Ich bin gegen 11:30 gegangen, denn es herrschte Ruhe bei dem Quartett und es wurde richtig naßkalt.
Bilder folgen in Kürze
Marion