Ich habe ein Teil von diesem Artikel übersetzt
http://www.norilsk-zv.ru/articles/medved...zn_i_sudba.html
Die Expedition
In 1975 ist nach der Expedition auf die Insel Tschampa (Archipel Franz-Joseph-Land) der Film “Der Eisbär“ zur Erforschung des Lebens und der Verhaltensweisen der Eisbären erschienen. Dieser Film, dessen Hauptheldin die Bärin Ajka ist, hat ohne Übertreibung Juri Ledin weltweiten Ruhm gebracht.
"Der Eisbär" wurde auf Beschluss des Staatskomitees für die Filmkunst in den Kinos des Landes gezeigt. Es ist der einzige Fall, dass ein Dokumentarfilm, der in den Studios des Fernsehens gedreht wurde, ein ganzes Jahr nicht aus dem Verleih genommen wurde. Das Aufsehen war unglaublich – nach der Besucherzahl stand "Der Eisbär" dem damaligen Filmhit «Der Adjutant seiner Exzellenz» überhaupt nicht nach. Mehr als hundert Länder haben den Film gekauft – Ledin wurde der am meisten gekaufte Autor im Land.
Das erzählt der Autor selbst über die Idee zum sagenhaften "Eisbären":
– In 1974 haben wir den Film über Eisbären beabsichtigt, bereiteten uns gründlich vor, sogar eine Kamera für die Unterwasseraufnahmen planten wir mitzunehmen. Die Schwierigkeit bestand darin, dass ich nicht wusste, ob die Bären von mir aufgenommen werden wollen, – lächelt Juri Janowitsch. – eine Einladung konnte ich ihnen nicht schicken. Und dann habe ich zufällig eine Sendung gesehen, in der über die Geburt von Eisbärenbabys in Nikolajew berichtet wurde. Das Ältere, ein Junge, biss die Bärin tot, doch den zweiten - ein 380-Gramm schweres Bärchen – hat sich die Putzfrau gegriffen. Nach der Sendung bin ich mit dem Ziel den Bären loszukaufen nach Nikolajew gefahren. ?h, wie sie ihn mir nicht geben wollten, aber mir gelang es die Leute zu überreden und die Bärin nach Norilsk zu bringen. Bis zum Alter von fünf Monaten wohnte Ajka in unserer Dreizimmerwohnung am Platz der Metallurgen.
Später ist die Familie Ledin – Juri, Ljudmila und ihre sechsjährige Tochter Weronika – an Bord eines Flugzeuges auf eine der unbewohnten Inseln des Franz-Joseph-Lands geflogen. Sie quartierten sich in einen Container ein und bereiteten die Ausrüstung vor. Aber einen ganzen Monat lang zeigte sich in der ganzen Umgebung nicht ein einziger Eisbär. Deshalb war die ganze Zeit Ajka die Hauptheldin der Aufnahmen.
– Ich nahm sie sowohl so als auch so auf, bis hin in rosa Farbe. Dort blühten Pflanzen, der Schnee wurde rosa, und Ajka rutschte darauf herum. Ich nahm auf, wie unsere Tochter mit ihr spielte, sie sahen aus wie Bruder und Schwester. Die erwachsene weiße Bärin Matilda (so haben wir sie genannt) mit zwei Kleinen erschien unerwartet uns siedelte sich neben uns an. ?jka musste man füttern, und einmal habe ich eine Ringelrobbe geschossen. Matilda hat sie zu unserer Behausung herangeschleppt. Ich habe mich sehr gefreut, die ganze Nacht filmte ich die Bären. Nach einer Woche ist Matilda mit den kleinen Bären weggegangen. Ajka ging ihnen hinterher. Wir hatten Angst, dass sie nicht zurückkehren würde, Weronika schluchzte. Aber Ajka ist zurückgekommen, und nach ihr kam auch Matilda zurück. So haben wir vier Monate lang gewohnt Es war für die Bären nichts zu Essen da– wir haben an sie alle unsere Vorräte verfüttert: zwei Schweine, 300 Kilogramm Heilbutt … Wenn Sie wollen, glauben Sie es, wenn nicht dann nicht, aber als ich gefilmt habe wie der kleine Bär vor Hunger weint und bei ihm tropfen die Tränen …
Die Expedition ging zu Ende. Die Filmgruppe und die gewachsene, 80 Kilogramm schwere Ajka wurden nach Norilsk gebracht. In dieselbe Wohnung am Metallurgenplatz. Viele Norilsker erinnern sich, wie Juri Ledin Ajka ausführte, welche Aufregung ihr Erscheinen auf dem Balkon der Wohnung der Ledins hervorrief.
?jka öffnete die Tür selbst, ging hinaus und ergötzte sich an Norilsk, erzählt Juri Janowitsch. Natürlich war es schwer, sie im Haus zu halten, aber wie erfüllend!
Ich glaube es nicht!
Obwohl wir später für Ajka ein spezielles Häuschen eingerichtet haben, kam die Zeit, sie irgendwo unterzubringen. Ledin war kategorisch dagegen, die Bärin in einen Zoo – “ins sowjetische Gefängnis" – abzugeben. Er wandte sich an den bekannten Journalisten Wassili Peskow, dass er einen anständigen ausländischen Zoo finden möge. Man einigte sich mit Professor Dathe, dem Direktor des Berliner Tierparks.
– Und ich fahre nach Moskau. Die Gangway hinauf steige ich in die ?U-154, Ajka hinter mir. Wir gehen unter den Blicken der Passagiere zum Ende des Salons. Zu uns kam der betrunkene stellvertretende Minister der Metallurgie der Buntmetalle mit einer Flasche Wodka und steckte sie Ajka in den Mund. Ihr hat das gar nicht gefallen, und sie hat den Beamten mit der Pfote geschlagen. Ich habe nur gelacht.
Am Moskauer Flughafen stiegen sie die Gangway in derselben Reihenfolge herunter: Ledin, hinter ihm Ajka. Hier wartete schon der Kastenwagen der Zoovereinigung, die sich mit dem Verkauf der Tiere beschäftigte. Die Bärin wurde in eine einmonatige Quarantäne gebracht.
Das war das Ende von Ajka, – Juri Janowitsch treten die Tränen in die Augen. Ich weiß, dass sie eine Woche in der Quarantäne buchstäblich geschrien hat. Später wurde sie nach Berlin gebracht. Und so kam es, dass sie gestorben ist. Bis jetzt weiß ich nicht, warum. Ich denke, es war auch meine Schuld. Verstehen Sie, die Bären leben mit den Müttern zwei Jahre, und Ajka war nur ein Jahr alt. Wenn sie nur noch ein Jahr bei uns geblieben wäre… Sie hat es einfach nicht ertragen können. Vielleicht die Psyche? Es kamen die Tierpfleger, und sie war tot. Dathe erzählte mir, dass Ajka von einem Felsen gefallen ist. Bin ich ein Dummkopf, so etwas zu glauben? Ein Bär wird niemals fallen. Es war die Unwahrheit. So gab es unsere Ajka nicht mehr.
Das ist eine Übersetzung. Ich weiss nicht warum Aika gestorben ist. Ihr Tod hat dem Mann das Herz gebrochen. Er hat dem Professor Dathe nicht geglaubt.