Wochenende und schönes Wetter haben mich am Sonntag zeitig aus den Federn geholt.
Garten und Haus waren leidlich in Ordnung und so stand einem Besuch im Berliner Zoo nichts mehr im Wege. in meinem Tiefkühlschrank warteten einige „Leckereien“ für die Bewohner des Bärenhofes darauf, endlich nach Berlin gebracht zu werden. Dazu gehörten u.a. 3 Hasen und etwas Obst, Letzteres natürlich nicht aus dem Tiefkühler .
Also schwang ich am frühen Sonntagmorgen mein Hinterteil ins Auto und fuhr entspannt und gut gelaunt nach Berlin.
Schon die Fahrt war ein Genuss! Blühende Bäume und Sträucher überall und auch der Raps leuchtete weit übers Land.
Um 8.45 Uhr stand ich vorm Löwentor und zu meiner Überraschung öffneten sich die Pforten bereits um 8.52 Uhr. Also schnell die Jahreskarte gezeigt und los.
So zeitig am Morgen ist der Zoo wunderschön. Alles ist ruhig und entspannt, nur wenige Besucher sind unterwegs.
Mein erster Weg führte mich natürlich zu Knut. Der stand auf seiner Anlage und begrüßte ganz aufmerksam jeden neu ankommenden Besucher.
Auch hier war eine herrliche Ruhe. Die Damen, die oft dort stehen und dem Bären pausenlos „Guten Morgen Knuti/ guck doch mal her, Knuti“ zurufen, waren (noch) nicht da. Ich kann nicht behaupten, dass mir das gefehlt hat.
Nach einer Inspektion seiner Anlage griff Knut sich einen Ball. Beim ersten Wurf verfehlte der Bär die Scheibe leider knapp. Der Ball landete im Wasser. Für ein Bad im Graben schien es dem Bären aber wohl zu früh. Noch war ganz entspanntes Bewegen und Beobachten am Morgen angesagt.
Bei den Braunbären nebenan bot sich ein ähnliches Bild.
Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, die Tiere genießen diese ruhigen Morgenstunden ganz besonders. Ich glaube sie wissen, dass es im Verlauf des Tages noch sehr laut und turbulent wird.
Auf dem Weg zurück zum Eingang riskierte ich schnell noch einen Blick zu Knut, der sich zu einem kleinen Schlummer nieder getan hatte.
Ich hatte mich mit Gudrun verabredet, denn zusätzlich zu meinen Mitbringseln hatte sie noch einen Lach für Knut besorgt. Also belud ich den Bollerwagen und wartete auf Gudrun.
Ich habe Leute beobachtet und mich über manche sehr gewundert. Da ging doch ein Vater an mir vorbei und erklärte seinen beiden Knirpsen, dass sie heute im Zoo "langsam gehen" üben wollten. Die armen Jungs -ich hoffe, der Vater hat seinen Vorsatz recht schnell über Bord geworfen.
Als Gudrun eingetroffen war ging es mit unserem Wagen zum Bärenhof.
Nachdem wir unsere Schätze bei Herrn Röbke abgeladen hatten, drehten wir eine kleine Runde durch den Zoo. Wir wollten uns heute einmal die Fütterung von Baobao ansehen. Da wir rechtzeitig vor Ort waren schauten wir noch einmal ins Raubtierhaus. Die meisten Tiere ruhten, so wie diese hübsche Sandkatze.
Vor Baobaos Gehege sammelten sich unterdessen die Besucher. Der Bär lag, alle Viere von sich, auf einer Bank. Vielleicht war ihm schon zu warm.
Als Herr Liebschwager kam und das Futter brachte, verließ er seinen Platz und trotte gemächlich zum Futterplatz. Er tat das, was gestern viele Tiere machten – er drehte uns seine entzückende Kehrseite zu. Das war es also mit Fotos vom futternden Bären.
Unser nächster Versuch galt den lustigen Ottern. Auch hier hatten wir Pech – es waren keine Otter zu sehen.
Unser Weg zu Knut führte am Nasenbärgehege vorbei. Die kleinen Bären waren putzmunter, wuselten durch ihr Gehege oder hatten es sich in den Bäumen gemütlich gemacht.
Zurück vor Knuts Gehege, war von dem entspannten Bären nichts mehr zu sehen. Knut tobte durchs Wasser und spielte vor allem mit seinem Aussi Dog. Das Ding scheint es ihm wirklich angetan zu haben. Entweder findet er es toll oder er will es endlich „tot kriegen“.
Auch die Braunbären genossen das erfrischende Wasser und saßen mittendrin.
Wenn man als Besucher günstig stand, konnte man die Bären in beiden Gehegen gut beobachten. Das blieb Knut natürlich nicht verborgen. Er machte immer wieder einen langen Hals und erhob sich auf seine Hinterbeine, um zusehen, was nebenan los war.
Gestern ging es Bernie nicht so gut. Ich habe ihn dabei beobachtet, wie er aus dem Graben nach oben stieg. Immer wieder maß er die vor ihm liegende Anhöhe ab. Seine Bewegungen waren sehr,sehr steif. Ganz langsam stieg er Schritt für Schritt nach oben – erfolgreich.
Herr Röbke erzählte übrigens, dass es der uralten Kragenbärin Mäuschen noch deutlich besser geht als dem kranken Berni. Geliebt und umsorgt werden sie beide.
Bevor die Wildhund- und Nasenbärfütterung dran war schaute ich noch einmal nach den großen Weißen. Alle lagen entspannt herum und ließen sich die wärmenden Sonnestrahlen auf den Pelz scheinen. Besonders Tosca bot einen herzerfrischenden Anblick und was zeigte sie uns – natürlich ihre Kehrseite.
Die Wildhunde bekamen heute einen der Hasen und das Gerangel darum war groß. Dafür bleiben sogar die großen Rinderknochen liegen. Ich gebe zu, dass hat mich sehr gefreut.
Nach den Nasen- und Braunbären bekam Knut sein Futter. Wie immer war es eine ausgewogene und reichhaltige Mahlzeit. Die Mahlzeit wurde mit (m)einem Croissant eingeleitet und als Höhepunkt gab es den leckeren Lachs von Gudrun.
Wir gingen dann zu den Polarwölfen, denn dort sollte es die anderen Hasen geben. Herr Röbke verteilte das Futter und jeder der 3 Wölfe sicherte sich seinen Anteil.
Einen kurzen Streit um einen Hasen entschied letztendlich Pelle für sich.
Stolz trabe er mit seiner Beute davon.
Bevor es für mich zurück nach Hause ging, erfrischten wir unsere durstigen Kehlen in der Waldschänke.
Ich wäre wieder einmal gerne länger geblieben. Aber mein treuer Vierbeiner zu Hause wollte ja auch noch ein klitzekleines Stückchen vom Sonntag haben.
Fotos von Knut:
http://family.webshots.com/album/571475 ... Vb?start=0
Fotos der anderen Tiere:
http://family.webshots.com/album/571479 ... dE?start=0
GiselaH