RE: Knut-Fans wollen ihn nicht als Museumsstück

#1 von ConnyHH , 28.03.2011 08:00

Knut-Fans wollen ihn nicht als Museumsstück

Gut eine Woche nach dem Tod von Eisbär Knut steht Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz weiter in der Kritik. Tierschützer und Verbände machen ihn und den Zoo für den plötzlichen Tod des Tieres verantwortlich. Jetzt kritisiert er die Hysterie nach Knuts Tod und hält die weltweite Trauer für übertrieben.

"Ich hatte Knut auch gern", sagt er in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) "Aber in Japan sind mehr als 20 000 Menschen gestorben und in Nordafrika herrscht Krieg." Er könne verstehen, dass die Menschen traurig sind, findet es aber nicht angemessen, wie die Trauer in der Öffentlichkeit kommuniziert wird.
Todesursache wird weiter untersucht

Im Rahmen einer ersten Sektion war bereits festgestellt worden, dass Knut eine schwere Gehirnerkrankung hatte. Die genaue Todesursache wird derzeit noch untersucht. Tierschützer kritisieren, dass Knut am Ende mit drei älteren Eisbär-Weibchen in einem Gehege leben musste. Das Tier sei einem ungeheuren Stress ausgesetzt gewesen und daran gestorben. Einige Wissenschaftler vermuten, dass Knut an einem epileptischen Anfall gestorben ist. Blaszkiewitz verteidigt unterdessen die Haltung von Eisbären in Zoologischen Gärten. Es werde keine Änderungen auf der Eisbärenanlage geben und es soll auch wieder ein Männchen hinzu kommen. Neben Vorwürfen von Tierschützern kritisieren verschiedene Gruppen in E-Mails, Anrufen und Briefen das Vorhaben, Knut präparieren zu lassen. Das Fell des Eisbären ist bereits im Naturkundemuseum. Wann es mit der Präparation los gehen soll, ist noch unklar.

"Sehen Sie davon ab, aus einem Symbol und Maskottchen ein Museumsstück zu machen", heißt es in einem offenen Brief an Blaszkiewitz und Bärenkurator Heiner Klös. "Niemand will Knut steif und tot betrachten. Jeder will die schöne Erinnerung behalten, wie er zu seinen schönsten Zeiten lebte. Unbekümmert spielend als Baby oder als frecher Teenager-Eisbär", heißt es in dem Brief weiter.

In einer E-Mail protestiert Petra Steinbecher dagegen, Knut präparieren zu lassen. "Der Zoo hat Millionen Euro an Knut verdient. Er ist ein Sympathieträger und das Wahrzeichen von Berlin", schreibt sie. "Nun soll er würdelos ausgestopft in einem Museum verstauben und von Motten zerfressen werden." Beatrix Rudloff schreibt in einem Brief: "Helft uns, dass Knut nicht ausgestopft wird. Seht in das Gedenkbuch. Das ist keine Minderheit, die dagegen kämpft. Es darf nicht sein."

In einem Interview mit der Berliner Morgenpost hatte der Zoo-Direktor von hervorragenden Plastiken gesprochen. Der Gorilla Bobby, der 1935 gestorben ist und präpariert wurde, "sieht so aus, als ob er gleich aufstehen würde". Es gebe keinen vernünftigen Grund, den Bären nicht im Naturkundemuseum auszustellen. "Der Bär ist tot und er leidet nicht", sagt er der FAS. "Viele unserer Tiere kommen ins Museum, das macht wissenschaftlichen Sinn. Wäre es unwürdig, gäbe es keine Naturkundemuseen." Der präparierte Knut soll aber nicht im Zoo aufgestellt werden.

Quelle: Berliner Morgenpost online / 27.03.11/ 03:34 Uhr / von Andreas Gandzior



Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.

 
ConnyHH
Beiträge: 31.701
Registriert am: 04.02.2009


RE: Knut-Fans wollen ihn nicht als Museumsstück

#2 von Marina , 28.03.2011 08:46

Muss einem denn schon am Montag Morgen schlecht werden, wenn man das liest?


Der große Reichtum unseres Lebens sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen !

Marina  
Marina
Beiträge: 3.561
Registriert am: 13.02.2009


RE: Knut-Fans wollen ihn nicht als Museumsstück

#3 von Ludmila , 28.03.2011 09:29

Miezehumpf
Ich habe das schon am Sonntag gelesen. Ändert nichts an der Tatsache mit schlecht werden.

 
Ludmila
Beiträge: 13.766
Registriert am: 23.02.2009


RE: Knut-Fans wollen ihn nicht als Museumsstück

#4 von Viktor , 28.03.2011 10:02

Zitat
Es werde keine Änderungen auf der Eisbärenanlage geben



:irritiert:

Erst vor ein paar Tagen sagte er dazu noch etwas mehr, live in der Abendschau, aber auch z.B. hier:

Zitat
Berliner Morgenpost: Wird es Änderungen auf der Eisbärenanlage geben?

Bernhard Blaszkiewitz: Nein. Außer, dass wieder ein Männchen kommen soll. Was wir uns für die Zukunft wünschen, ist noch einen Teil mit Naturboden auszustatten, also Gras. Das ist bei dieser Anlage nicht so einfach. Aber es gibt dazu schon Überlegungen.


http://www.morgenpost.de/printarchiv/ber...s-noch-nie.html

Ich hoffe sehr, das das nicht wieder in Vergessenheit gerät.


"Jeder Tag soll und muss seinen Sinn haben, und erhalten soll er ihn nicht vom Zufall, sondern von mir." (Rainer Maria Rilke)

 
Viktor
Beiträge: 7.812
Registriert am: 04.02.2009


   

Todesanzeige für Eisbär Knut
Nachruf auf Knut in der englischen Spiegel-Ausgabe

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz