RE: New York Times 12.04.11

#16 von Isle ( gelöscht ) , 07.05.2011 07:20

Vielen, vielen DANK !

Isle

Isle

RE: New York Times 12.04.11

#17 von water , 07.05.2011 10:41

Zitat
Bildungsauftrag



VDZ besteht aus Biologen und Ärzten und ?. Ich glaube, eine Fortbildung oder Ausbildung in einer pädagogischen Richtung sollten sie auch haben, damit der Bildungsauftrag auch pädagogisch sinnvoll ausgeführt wird.

 
water
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RE: New York Times 12.04.11

#18 von GiselaH , 07.05.2011 15:45

Liebe Barbara,

deine Mail an VDZ finde ich sehr gut. Ich hätte allerdings eine andere Antwort darauf erwartet.
Langsam frage ich mich ehrlich, was da hinter den Kulissen abgeht.

Zitat
Sinngemäss lautete die Anwort des VDZ, dass es zum Bildungsauftrag von Zoos gehöre, die Menschen über natürliche Lebensvorgänge zu unterrichten.Dazu gehöre auch der Tod.


Das ist wohl richtig. Aber entscheidend ist ja wohl wie ich Kindern nahebringe, dass jegliches Leben mit dem Tod endet und dass nicht jedes Lebenwesen an Altersschwäche stirbt.
Kinder im Zoo ohne Vorbereitung mit dem Leid und dem qualvollen Sterben von Jungtieren zu konfrontieren, das finde ich unsäglich schlimm!
Außerdem sollte man auch Tieren das Recht einräumen, in ihrer Qual und ihrem Sterben nicht zur Schau gestellt zu werden.

Wieviel Wert man auf die Meinung von engangierten Tierfreunden legt merkt man auch daran, dass du auf die vielen anderen angesprochenen Dinge gar keine Antwort erhalten hast. Das ist mehr als traurig und sehr enttäuschend, wundert mich aber leider irgendwie nicht.

Gisela

 
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RE: New York Times 12.04.11

#19 von AdsBot [Google] ( gelöscht ) , 15.05.2011 00:45

So, nachdem ich die Zustimmung von Dr. Dollinger erhalten habe seine mail hier zu veröffentlichen, folgt hier die Antwort des Verband Deutscher Zoodirektoren auf meinen Brief, den ich am 6. Mai gepostet hatte

***

Sehr geehrte

Ihr Brief vom 16. April ist nicht untergegangen, aber ich war drei Wochen lang nicht im Büro, sondern in Deutschland und der Schweiz unterwegs und konnte nur die allerdringlichsten Sachen erledigen.

Grundsätzlich nehmen wir als Verband zu Leserkommentaren über einzelne Zoos nicht Stellung, insbesondere nicht, wenn solche in US-Medien veröffentlicht wurden und von Leuten stammen, die den betreffenden Zoo höchstwahrscheinlich noch nie gesehen haben, sondern ihre Weisheiten aus einem - wo möglich tendenziösen - Zeitungsartikel bezogen haben..

Ihre beiden allgemeinen Fragen können wir wie folgt beantworten: Grundsätzlich ist es eine Aufgabe der Zoos, die Menschen über die natürlichen Lebensvorgänge zu unterrichten, und dazu gehört eben auch der Tod. Die von vielen nordamerikanischen Zoos geübte Praxis, ihre Löwen und Tigern mit Riesenhamburgern zu füttern, damit die Leute nicht realisieren, dass Raubtiere andere Tiere fressen, erachten wir als nicht kompatibel mit dem Bildungsauftrag der Zoos.

Wir leben in einem Zeitalter der Kleinstfamilien – in Deutschland sind 41 % aller Haushalte Einpersonenhaushalte – und der hohen Lebenserwartung. Die Menschen werden daher immer seltener mit Geburten oder dem Tod unmittelbar, im engsten Familienkreis, konfrontiert. Eltern sollten eigentlich froh sein, wenn im Zoo die Möglichkeit besteht, diese Vorgänge zu beobachten, und sollten die Gelegenheit benützen, ihre Kinder damit vertraut zu machen.

Weil der Tod zum außergewöhnlichen Ereignis geworden ist, finden Todesfälle bei prominenten Zootieren ein großes Echo in den Medien. Würden die Zoos solche Todesfälle nicht bekannt geben, erhielten sie postwendend von Medien und Tierschutzorganisationen den Vorwurf, sie würden etwas unter den Tisch kehren wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Zoo Office Bern
(Geschäftsstellen von VDZ und zooschweiz)

Dr. Peter Dollinger
Postfach 23
CH-3097 Liebefeld-Bern

Tel.: 0041-31-371 82 42 (Bitte beachten: Das Büro ist nicht permanent besetzt)
Fax: 0041-31-371 82 44
www.zoodirektoren.de

Wer Tiere kennt, wird Tiere schützen.

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RE: New York Times 12.04.11

#20 von water , 15.05.2011 14:26

Zitat
wenn solche in US-Medien veröffentlicht wurden und von Leuten stammen, die den betreffenden Zoo höchstwahrscheinlich noch nie gesehen haben, sondern ihre Weisheiten aus einem - wo möglich tendenziösen - Zeitungsartikel bezogen haben..



Dies stimmt nicht, da der Reporter tatsächlich im Zoo am Gehege der Eisbären war und Gäste befragte.
Am folgenden Tag schickte er einen Fotografen in den Zoo, den die Mittwochsgang getroffen und gesprochen hat.

Zitat
Eltern sollten eigentlich froh sein, wenn im Zoo die Möglichkeit besteht, diese Vorgänge zu beobachten, und sollten die Gelegenheit benützen, ihre Kinder damit vertraut zu machen.



Was für ein Mensch. Froh sein, zu sehen wie Knut stirbt? Ich weiß nicht, ob die anwesenden Familien ihre Kinder diese frohe Begebenheit richtig erklären konnten. Vielleicht sollte er erstmal etwas Pädagogik inhalieren und dann den Bildungsauftrag ausführen.
Der Ton von mir nicht angemessen? Mag sein, aber ich bin ziemlich empört über diese doch sehr rohe Aussage.

 
water
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RE: New York Times 12.04.11

#21 von GiselaH , 15.05.2011 19:36

Hallo Barbara,

danke dafür, dass du die Antwort hier eingestellt hast.

ich habe meine Meinung zu diesem Thema ja schon etwas weiter oben geschrieben und habe dem eigentlich nichts hinzuzufügen.
Natürlich müssen auch Kinder lernen, dass jedes Leben mit dem Tod endet und dass dieser manchmal auch unerwartet kommt. Aber es ist doch ganz entscheidend wie ich das mache.
Den Tod von Tieren völlig unerwartet im Zoo beobachten zu müssen und Kinder völlig überraschend und ohne jegliche "Vorbereitung" damit zu konfrontieren, das finde ich eine bedenkliche Art mit diesen traurigen Thema umzugehen.

Gisela

 
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