Wallimottel ,
wenn ich wirklich glauben würde, dass Monsieur le directeur sich davon beeindrucken ließe oder es irgendwelche Konsequenzen hätte, würde ich keine Mühen scheuen, einen sachlichen Artikel zu verfassen und einer Zeitung zukommen lassen; allein mir fehlt der Glaube, dass ich als Einzelperson etwas erreichen könnte.
Das Schlimme ist, es gibt so viele Baustellen, was die Tierhaltung angeht.
Irgendwo habe ich immer das Problem, mich zu verzetteln.
Ich kann nicht alle Tiere dieser Welt beschützen oder retten.
Ich kann nur versuchen, alles richtig zu machen, was in meinem Verantwortungsbereich liegt und zwar so, dass ich mich meinem eigenen Gewissen gegenüber verantworte.
Mein Leben lang habe ich versucht, in jeder Biologiestunde affektive Lernziele anzustreben; das Bewusstsein Heranwachsender zu schärfen, was Verantwortung gegenüber Tieren angeht; Tiere nicht als Sache zu betrachten, sondern als lebende Wesen mit artspezifischen Bedürfnissen; ich habe versucht zu vermitteln, dass nicht alles rosarot sein kann aber auch nicht rabenschwarz sein muss.
Ein dialektisch denkender Mensch wird wissen, dass es genauso viele Argumente für wie gegen Zootierhaltung gibt.
Nur... wenn Tiere in Zoos "präsentiert" werden, dann doch bitte so, dass sie nicht leiden; weder unter Langeweile noch unter Stress; dass sie Rückzugsmöglichkeiten haben, genügend große Gehege bewohnen können, unter hygienischen Bedingungen leben und artgerecht ernährt werden.
Genau wie fast alle hier und in anderen Foren und Blogs neige auch ich dazu, schöne Geschichten rund um die Tiere zu schreiben, sehr wohl wissend, dass nicht alles Gold ist, was glänzt; aber wir brauchen so dringend schöne Geschichten, gerade in der heutigen Zeit.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, dann gehört kein Eisbär dieser Welt in einen Zoo; kein Huhn in eine Legebatterie, kein Rind in einen Tiertransporter, kein Lamm auf den Teller.
Ein Schwein, das einen Namen hat, wäre für mich genauso ungenießbar wie ein Fell, das einem Tier mit Namen gehört hat, auf eine Dermoplastik gehört.
Ich kann und will mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass einem Tierpfleger oder dem Herrn Zoodirektor, dem Doktor der Biologie, jemand mitteilen muss, dass kontaminiertes Wasser hoch infektiös ist; das ist wie Eulen nach Athen tragen.
Wenn man dennoch seine Anlagen so versiffen lässt, dann muss es andere Gründe haben, die sich mir hier nicht erschließen und für die ich mich fremdschäme.
Es sollte immer wichtiger sein, die Ursachen zu bekämpfen als die Symptome.
Wie dem auch sei...
Um zum Anfang meiner Ausführungen zurückzukommen.
Wenn ich mir irgendetwas davon versprechen würde, hätte ich schon längst einen Bericht geschrieben.
Nur mal so nebenbei!!
Aufgenommen in Rhenen vor einer Woche:
Eisbärgehege
Dreckiges Wasser
Im Moment bin ich etwas ratlos.
Aber wenn irgendeiner das völlig anders sieht, so ist das sein gutes Recht.
Und sollte er zusätzlich eine zündende Idee haben, wie man etwas umsetzen kann, dann habe ich immer ein offenes Ohr.