Heute Nachmittag war die Situation zwischen Tosca, Nancy und Troll relativ entspannt. Relativ, denn man konnte allen drei Bären doch eine gewisse (verständliche) Nervosität ansehen. Troll lag scheinbar gelassen auf seinem (fast schon) Stammplatz. Wenn man genau hinsah, war zu sehen, dass die Augen nicht immer geschlossen waren, sondern er blickte durch kleine Schlitze immer wieder auf die Mädels. Bei ihnen war es nicht anders. Nancy gelang es Tosca’s Ohr zu schlecken, dann aber sah sie in Richtung Troll und immer wieder zeigte sie die Tapirlippe. Sekunden später, wenn sie wieder Tosca’s Ohr hatte, war das Gesicht entspannt. Auch Tosca blickte ständig auf Troll. Als am Schieber gerüttelt wurde, schauten alle Drei auf. Beim zweiten Mal stand Troll wohl in der Erwartung auf, dass sich die Mädels nun auch erheben würden, ja vielleicht hinüber schwimmen würden. Sie taten es nicht. Also legte er sich wieder hin. Auch das dritte Rütteln am Schieber brachte nichts. Nancy und Tosca legten sich nebeneinander auf den Bauch und schauten zu Troll und so blieb es dann für eine ganze Weile. So haben wir das Trio verlassen.
Es soll Herrn Henkel gestern Abend noch gelungen sein, Troll hineinzulocken und Tosca dann noch ihre Abendmahlzeit zu geben. Die Idee war ja, dass Troll zuerst in die Höhle gehen sollte damit Tosca dann eine Weile die ganze Anlage für sich selbst hätte (so wie es damals mit Knut gemacht wurde). Es wurde den Mädels im Sommer des Öfteren erlaubt nachts auf der Anlage zu bleiben. Offenbar konnten sie wählen, ob sie drinnen oder draußen sein wollten.
Mal sehen, was morgen bringt. Ich glaube weiterhin an Troll’s Gutmütigkeit, aber selbstverständlich kann man die Angst nicht so ganz abstellen. Hinzu kommt noch der Zwiespalt der eigenen Gefühle, einerseits möchte man, dass die Eisbärinnen so schnell wie möglich vom Mount Klamott (Anlage mag ich diese Steinplatte nicht nennen) befreit werden und andererseits möchte man nicht sehen, dass sie so gestresst sind.