Seit ein paar Tagen läßt es sich nicht mehr verleugnen. Der Winter steht in den Startlöchern und haucht in der Nacht seinen eisigen Atem über das Land. Maya, die älteste Bewohnerin des Bärenwaldes hat sich schon Ende Oktober zur Winterruhe zurückgezogen. Nun wird es nicht mehr lange dauern, bis sich auch die anderen Bären zurückziehen. Da liegt es natürlich nahe, noch einmal im Bärenwald vorbeizuschauen und den Petzen eine gute Winterruhe zu wünschen.
Da für den Sonntag herrlichster Sonnenschein angekündigt war, habe ich diesen Besuch gemeinsam mit meiner Tochter und den Enkeln unternommen.
Gestartet bin ich schon am frühen Morgen und vor dem Haus begrüßte mich ein herrlicher Mond
Auch die Sonne war schon unterwegs und spiegelte sich im klaren Wasser eines Sees. Es war einfach ein perfekter Morgen.
Da unser Tagesablauf sich zu 100 Prozent nach den Zwillingen richtet. fuhren wir erst nach dem Mittagessen zu den Bären. Neuerdings drehe ich meine Runde durch den Bärenwald „verkehrt herum“. Da das Eingewöhnungsgehege am Ende des Rundweges liegt, komme ich so als erstes bei Michal vorbei. Wir konnten den Bären recht schnell entdecken. Er hatte es sich vor einem gewaltigen Findling bequem gemacht und genoß die Mittagssonne. Mehr als ein Kopfheben für uns war nicht drin.
Ein kleines Stück weiter befindet sich das riesige Gehege, in dem Kashia und Bashia leben. Die Pflegerinnen hatten gerade Futter im Gehege verteilt. Wir entdeckten Kashia an einem Baum und sie war schwer damit beschäftigt ein ausgehöhltes und mit Leckereien gefülltes Rohr zu bearbeiten.
Wie alle gut genährten Bärenwaldbewohner sieht Kashia in ihrem dichten glänzenden Winterpelz wunderschön aus.
Im Nachbargehege der beiden Bärinnen leben Katja, Ida, Ben und Felix. Die Bärenbrüder Ben und Felix hatten es sich gemütlich gemacht und ruhten sehr entspannt.
Ich hätte zu gern ausprobiert, ob Bären an den Tatzen kitzlig sind. Leider war mein Arm zu kurz.
Wir gingen weiter und hielten nach Katja und Ida Ausschau. Leider haben wir sie nicht gesehen. Wie ich gerade auf der Bärenwaldseite gelesen habe, hat sich Katja am Wochenende auch zur Winterruhe begeben. Da hätten wir uns also die Augen aus dem Kopf gucken können.
Da ruhende Bären ein sehr entspannter Anblick sind, wollten wir noch einmal bei Ben und Felix vorbeischauen. In die beiden hübschen Petze war aber Leben gekommen.
Beide Bären standen neugierig und sehr interessiert an der Schleuse zum gegenüberliegenden noch unbewohnten Gehege. Dort waren die Pfleger damit beschäftigt, den Schleusendurchgang mit frischem Stroh zu befüllen.
Die Bären haben mehrere Möglichkeiten, den Platz für ihre Winterruhe zu wählen. Sie können sich natürlich selber Höhlen graben oder sich in die Betonröhren im Gehege zurückziehen. Aber sie haben auch die Möglichkeit, sich in den Schleusendurchgängen in weiches, duftendenes Stroh einzukuscheln.
Ben und Felix schauten jedenfalls ausgiebig und interessiert in die Schleuse ...
... oder stellten sich auf die Hintertatzen, um noch besser sehen zu können.
Als das kuschelige Bett aufgeschüttelt war, ging das Gitter in die Höhe. Beide Bären beobachteten die Sache aus sicherer Entfernung. Felix steckte schon mal den Kopf in die Schleuse und nach kurzer Zeit verschwand er auch mal zur Hälfte darin. Allerdings war ihm die Sache wohl nicht ganz geheuer. Er legte immer wieder den Rückwärtsgang ein. Egal wie weit er sich dann in die Schleuse traute, zur Sicherheit blieb immer eine Hintertatze draußen.
Ben war noch viel vorsichtiger und traute diesem Strohbett nicht über den Weg. Er blieb immer hinter seinem Bruder und manchmal sah es so aus, als würde er ihn von hinten in die Schleuse schieben.
So ein starker und mutiger Bruder eignet sich gut zum Ankuscheln und gibt auch einem Bären Halt. Als Ben den Kopf ganz sacht auf den Rücken von Felix legte ist nicht nur mir ein „oh wie niedlich“ entfleucht.
Wir sind dann noch in aller Ruhe durch den spätherbstlichen Bärenwald spaziert. Unser Weg hat uns auch an der letzten Ruhestätte von Bruno vorbeigeführt. Ich habe mich riesig gefreut, dass meine rosafarbene Rose immer noch dort stand und sich so gut gehalten hat.
Von den anderen Bären haben wir bei diesem Besuch nicht viel gesehen. Nur Otto und Susi haben sich kurz gezeigt. Also sind wir die Runde noch einmal in der richtigen Richtung gegangen und haben uns am Schluss sogar noch von einen munteren Michal verabschiedet.
Wie auf den folgenden Fotos zu erkennen ist, kann Michal übrigens auch mit einer Vordertatze ordentlich buddeln.
Meinen "Bären" habe ich aber dann doch wieder mit nach Hause genommen.
#3 von
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, 14.11.2011 22:21
Das ist ein schöner, ausführlicher Bericht, danke für die Arbeit. Wann sieht man schon mal einen Bär bei der Beschäftigung mit dem Baumstück.
Die Bärentatze hätte mich auch gereizt ... ob der Bär wohl schnell auf die Füße kommt?
Eure Bären sehen alle prächtig aus und ich wünsche ihnen einen erholsamen Winterschlaf und Michal wünsche ich auch einen tollen ersten Winter im Bärenparadies.
Liebe Gisela, schön dass Ihr die Bären vor dem Winterschlaf noch einmal besucht habt. Ich finde es klasse, dass die Bären selbst wählen können ob und wo sie ihre Winterruhe verbringen wollen. Auch schön zu sehen, dass Michal so relaxt im Gras liegt. Ihm scheint es wirklich gut zu gehen.
Die Rosen an Bruno`s Gedenkstätte sehen wirklich sehr frisch aus.
Das Foto vom Mond und natürlich auch vom Sonnenuntergang sieht echt gigantisch aus.
Schön, dass du noch einmal im Bärenwald warst und uns so schöne Bilder von zufriedenen Bären mitgebracht hast. Man sieht es den Tieren an, dass sie sich dort sehr wohlfühlen.
#6 von
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, 14.11.2011 22:37
Gisela
Über die neueste * Stuer-Doku * habe ich mich sehr gefreut! Herzlichen Dank! Fabelhafte Bilder von den glücklichen Bären Die Landschaftsaufnahmen nicht zu vergessen und Dein liebevoller Bericht dazu. Meine bessere Hälfte lässt auch grüßen . Liebe Grüße nach Stuer!
Vielen Dank für Deinen ausführlichen, lebendigen Bericht aus dem Bärenwald, den ich sehr gern gelesen habe! Er war auch spannend. Deine Fotos vom Besuch sind - eins wie das andere - wunderschön - vielen Dank auch dafür! Tolle Fotos von den Tieren, aber auch super Fotos von der Natur! Ganz besonders haben mir das Mondfoto und der Sonnenaufgang imponiert. Den Bärenfuß hätte ich aber auch mehr als gern ausprobiert, ob der Bär da kitzelig ist. Na, das wäre ja was, den eigenen - noch dazu so einen hübschen - "Bären" nicht wieder mit nach Hause zu nehmen! tsss!
#8 von
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, 14.11.2011 22:55
Eine so dargebotene Bärentatze hätte mich auch sehr zum Krabbeln gereizt, Gisela! Die Fotos von *Kashia* mit ihrem "Futterklemmer" ( eigentlich Futterspender ; ) ) gefallen mir sehr. Auch die Stimmungsfotos mit Mond und Sonne.
Danke für den ausführlich kommentierten Foto-Rundgang Barbara
vielen Dank für den wundervollen Bericht.Diese Bären sehen so zufrieden aus , dass es mir die Tränen in die Augen treibt, wenn ich an Petzi im Berliner Zoo denke. Auch sie hätte ein besseres Leben verdient. Dicken Knuddler an Leon
Petra
Wende Dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Dich...................
Es ist sehr schön ,dass du noch einmal im Bärenwald warst ehe die Tiere sich zur Winterruhe zurückziehen. Alle Bären sehen prächtig aus, man sieht ihnen die gute Fürsorge an. Für Michal ist es eine neue Erfahrung, und er scheint sein Dasein sehr zu geniessen.
Der Anblick von Brunos Ruhestätte rührt mich jedes Mal zutiefst.
Hallo Gisela Die Sonne-Mond-Fotos sind und vielen Dank auch von mir,für Deinen Bericht aus dem Bärenwald und den tollen Fotos von sehr schön aussehenden Bären. Prima, dass jeder Bär seinen Winterschlafplatz wählen kann. Ich wünsche Allen einen ruhigen Winterschlaf. Bleibt der Bärenwald dann für Besucher geschlossen, damit die Bären in ihrer Ruhe nicht gestört werden??
danke für den ausführlichen Bericht aus dem Bärenpark mit den dazu wunderschönen Fotos. Jeder Bär ein Genuss. Schön, dass es auch Michal so gut geht. Ich wünsche allen Bären ein wunderschönes Leben.
vielen Dank, dass Du vor der Winterruhe der Bären noch einmal so ausführlich aus dem Bärenwald berichtet hast. Ich bin ja gespannt, ob sich alle Bären zurückziehen werden. Ich nehme an, Michal wohl noch nicht. Auch vielen Dank für die schönen Bilder.