Sogar Ida kam zum Zaun, um sie das Hexlein anzuschauen
Hier ein Vertreter der liebevoll gestalteten Kürbisse.
Natürlich war ich auch bei Michal. Ich hatte schon gehört, dass es ihm gut geht und davon habe ich mich dann ausgiebig selbst überzeugt.
Wie alle anderen Bärenwaldbewohner spürte er genau, dass dieser Tag ein ganz besonderer im Bärenwald war. Immer wieder hatte er die Nase im Wind und verfolgte das Geschehen mit großem Interesse.
Ganz oft ging er auf die Hintertatzen. Das schafft einfach einen wunderbaren Überblick.
Den Nachmittag habe ich mit vielen kleinen Geistern, Hexen und Vampiren verbracht. Die waren putzmunter, sehr süß und haben gebastelt und gebacken, was das Zeug hält. So verging die Zeit bis zum Dunkelwerden wie im Flug.
Die Gruppe der Leute, die an der Halloweenführung teilnehmen wollten, wuchs und wuchs. Niemand ließ sich davon abschrecken, dass es tatsächlich gruslig werden sollte.
Um 17.30 Uhr ging es dann endlich los. Die Pfleger waren bereits verschwunden, um ihre Aufgaben als spukende Bärenwaldbewohner zu übernehmen . Ich konnte gerade noch diesen Bären erwischen, bevor auch er im finsteren Wald verschwand.
Draußen war es inzwischen richtig dunkel. Lediglich die erleuchtenten Kürbisgesichter wiesen den Weg. Außerdem gab es ein paar Laternen für die Gruppe.
Im Bärenwald war es ziemlich gespenstisch. Da heulten Geister durch den Wald, auf einmal dröhnte eine Kettensäge, dann fällte jemand unverdrossen Bäume und fluchte laut vor sich hin. Das Ganze wurde mit tollen Effekten ins Szene gesetzt.
Der Geist einer Freifrau, die Kinder entführt, schwebte herum. Aus dem Wald tauchten finstere Gestalten auf. Ganze Teppiche von Spinnweben hingen herum und als Krönung hing dieser Geselle im Baum:
(ohne Blitz)
(mit Blitz, aber längst nicht mehr so schaurig)
Auf dem Weg duch den gespenstischen Wald erzählte eine Bärenpflegerin immer wieder kurze Gruselgeschichten.
Nebenher hörte man hier und da die Bären am Gehegerand schnaufen. Ich möchte nicht wissen, was die möglicherweise gedacht haben . Vermutlich wollen sie diese Vorstellung nun einmal monatlich haben.
Besonders gelacht habe ich, als die Pflegerin folgende Geschichte erzählte. Man habe Katja in ein eigentlich leeres Gehege sperren müssen, da es zu Streitigkeiten in der Gruppe gekommen sei. Sie sei sehr unruhig und verärgert. Auf einmal hörte man die Bärin schnaufen und konnte im Dunklen erkennen, wie sie sich immer wieder gegen das Gitter warf.
Vielleicht kann man das auf dem folgenden Foto wenigstens erahnen.
Plötzlich sprang das Gitter auf und Katja stürzte heraus. Da ging dann doch einigen kleinen und großen Leuten der Hintern für einen Moment auf Grundeis . Aber als sich der Bär dann auf seine Hintertatzen erhob und im Blitzlichtgewitter zu erkennen war, war das Gelächter groß.
Von der Führung selbst habe ich nicht viele Fotos machen können. Es war stockdunkel und ich hatte außerdem die Aufgabe übernommen dafür zu sorgen, dass bei der Führung niemand zurück bleibt, verloren geht oder sich "abseilt".
Auf dem letzten Stück Weg habe ich die Hexe wieder getroffen, die genauso rechtschaffend müde war wie ich.
Ich bin davon überzeugt, dass dieser Tag und vor allem der Abend allen Beteiligten und Besuchern viel Freude gemacht und den Bären in keinster Weise Schaden zugefügt hat.
Die Tiere haben ja jederzeit die Möglichkeit, sich aus dem Sichtbereich der Menschen weg zu bewegen. Das haben viele von ihnen aber nicht getan. Ganz im Gegenteil waren sie sehr neugierig und haben genau beobachtet, was da zu ungewöhnlicher Zeit bei ihnen vonstatten geht.
Gisela
Natürlich habe ich auch am Ruheplatz bei Bruno vorbei geschaut.