Im Bärenwald Müritz wird in jedem Jahr das Frühlingserwachen der Bären mit einem Fest begangen.
In diesem Jahr gab es zwei weitere gute Gründe, um zu feiern.
Vier Pfoten, die Tierschutzorganisation, die den Bärenwald Müritz betreibt, wird 20 Jahre alt
und im Bärenwald wurde der oder besser die 20. Bewohnerin herzlich begrüßt.
Zum Fest wurde im Bärenwald ein besonderer Gast erwartet. Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz hatte sein Kommen angekündigt.
Eigentlich wollte er den Schieber zur Innenbox von Hanna, der neuen Bärenwaldbewohnerin, öffnen und sie in das Freigehege entlassen.
Aber Hanna ist sehr ängstlich und so öffnete er zwar die Luke, aber von der Bärin war nichts zu sehen.
Am besten, ich erzähle der Reihe nach.
Ich war sehr zeitig im Bärenwald, denn ich wollte vor dem zu erwartenden Trubel noch alle Bären besuchen.
Der Seminarraum im Eingangsbereich war zum Empfang des hohen Gastes festlich hergerichtet.
Alle waren gut gelaunt und auch das Wetter spielte mit.
Selbst die Presse und das Fernsehen waren da, um von diesem Tag zu berichten.
Neben den Bären gab es an diesem Tag noch einige andere Dinge sehen und erleben.
Ein Glasbläser war da und ein Clown zauberte viele schöne Dinge aus Luftballons.
Vor dem Bärenwald spielte eine Band und die Spielplätze und die Stohhüpfburg luden zum Toben ein.
Ich war für die Tombola verantwortlich und hatte den ganzen Tag ordentlich zu tun.
Unser Ziel war es, das Geld für den nächsten Futterball für die Bären zusammenzubekommen.
Ich glaube, das haben wir auch geschafft.
Fotos vom Fest habe ich logischerweise kaum.
Aber ich habe den Minister bei seinem Rundgang mit Frau und Kind vor der Linse gehabt.
(Er ist der kleine Herr in der Mitte des Bildes.
Auch wenn ich meine Zweifel habe, so hoffe ich sehr, dass es sich bei dem Pelz an
der Jacke seiner Frau um Kunstpelz handelt.
Unser Stand befand sich ganz in der Nähe vom Eingewöhnungsgehege, dem vorläufigen Zuhause von Hanna, der neuen Bärin.
Daher konnte ich immer mal wieder einen kurzen Blick in Richtung Innenbox werfen und die Bärin ganz kurz entdecken.
Am Gehege war zu diesem Zeitpunkt eine der ehemaligen Pflegerinnen und natürlich hat Hanna diese wiedererkannt.
Zuerst tauchte ganz zaghaft eine Nasenspitze auf...
...und dann Stück für Stück etwas mehr von der Bärin.
Hanna verschwand aber ziemlich schnell wieder in der sicheren Box.
Sie hat übrigens einen Ausfluss aus der Nase und man ist dabei herauszufinden, worunter sie leidet.
Ihre Erkrankung ist auch der Grund dafür, dass der Tierpark in Wolgast, woher die Bärin kommt, Vier Pfoten um Hilfe gebeten hat.
Hanna wurde am 16.2.1992 in Aschersleben geboren. Dort hat man sie irrtümlich für ein männliches Tier gehalten.
Im Alter von 5 Jahren ist Hanna an den Tierpark in Wolgast abgegeben worden und hat dort 17 Jahre als Hannes gelebt.
Bei der großen Untersuchung im IZW Berlin, die am 31.3.2014 stattgefunden hat, sollte Hannes auch kastriert werden.
Da hat man dann endlich festgestellt, dass der Hannes eine Hanna ist.
Die Bärin ist übrigens nicht besonders schwer. Sie wiegt etwa 150 kg und ist 1,70 m groß.
Ich hoffe sehr, dass sie sich bald einlebt und das Leben in ihrem naturnahen Gehege so richtig genießen kann.
Die Fotos von meinem morgendlichen Rundgang durch den Park folgen gleich.