Liebe Monsfreunde ,
Andreas Kieling meint zwar, dass Maikäfer am längsten können,
aber wir stehen jetzt schon seit Tagen hier und
die Kopulation dauert an.
Oder werden wir etwa gelinkt!?
Spaß beiseite!
Ich habe in den letzten Tagen nur im Garten gearbeitet.
Aber jetzt geht es weiter mit meinem Beitrag.
Ihr erinnert euch,
ich hatte eine Mittagspause in dem schönen Park
in der Nähe der Uni gemacht, da, wo die
Faultiere hausen.
Mein Programm ist noch lange nicht beendet.
Ich mache mich auf den Weg zum Mundaneum.
Unterwegs komme ich an
vorbei.
Es handelt sich um den literarischen Garten
des Maison Losseau.
Eine Art open air Bücherei,
wo man Unmengen Bücher findet, Künstler und Literaten treffen
und mit ihnen plaudern kann.
Etwas weiter erregt die Installation
meine Aufmerksamkeit.
In Form eines Herzens möchte man symbolisieren,
dass viele Verbotsschilder das Glück tyrannisieren.
Ein süßes kleines Geschäft macht mich neugierig,
alleine, weil ich ein absoluter Fan des
Drachens Doudou bin.
Ich trete ein und führe ein zauberhaftes Gespräch
mit der hinreissenden älteren Inhaberin.
Natürlich auf französisch.
Wenn man durch die Straßen geht und nur Häuser, Häuser, Häuser sieht,
dann ahnt man nicht, welche Kleinode sich
auf der Rückseite verbergen.
So auch bei diesem Lädchen.
Obwohl es nicht regnet,
kaufe ich einen netten Schirm,
durch den ich sogar am nächsten Tag in Pairi Daiza
fotografiert habe.
Ich erreiche das nächste Museum,
das Mundameum
Google auf Papier
Googels genialer Urahn
Mit der Ausstellung Mapping Knowledge,
die Welt durch Daten verstehen,
hat das Museum 2015 erneut seine Pforten geöffnet.
Es ist ein wichtiges dokumentarisches Erbe
und beherbergt 6 Kilometer Dokumente
zu allen Themenbereichen aus den persönlichen
Sammlungen von Paul Otlet und Henri La Fontaine.
Darüber hinaus auch Archivmaterial zu den drei Hauptthemen
Pazifismus, Anarchismus und Feminismus.
Das Schrifttum der Welt als
Bibliographie in Zettelkästen
Kommt einfach mit hinein.
Man wühlt sich durch Lichtfaserkabel.
Es ist recht dunkel und nicht einfach zu fotografieren.
Das Bild ist unscharf.
Jetzt erkennt man auch, warum es besonders unscharf ist.
Es ist schön, wieder in die Sonne zu kommen.
Einen Steinwurf entfernt, hat eine junge Künstlerin
sich einen Traum erfüllt und ein kleines Lädchen eröffnet.
Nur mit Gegenständen ihrer eigenen Hände Arbeit.
Meine Schwester könnte so etwas auch
und würde darin mit Sicherheit ihre Erfüllung finden.
Gegenüber erfreut eine schöne Tür meine Netzhaut.
Ich befinde mich im Moment auf der
Rue de Nimy, die zur Grand Place führt.
Aber noch bin ich nicht da.
Es gibt noch einiges zu entdecken.
Ich zickzacke im Moment die Straße.
Direkt gegenüber liegt eine weitere Kirche.
Ein Gebäude im gotisch barocken Stil mit einem Campanile.
1588 in gotischem Stil erbaut und geweiht,
1714 in Brand geraten und in der Folge
zwischen 1714 und 1730 in barockem Stil wieder aufgebaut.
Ich trete ein.
Die Situation ist etwas strange.
Man scheint etwas vorzubereiten.
Ich bin alleine.
In der gesamten Kirche sind diverse Metronome aufgebaut.
Das sind die Dinger, die mich zu Klavierstundenzeiten
in den Wahnsinn getrieben haben,
weil sie mir unerbittlich den Takt vorgaben.
Nix mit künstlerischer Freiheit!
Das Tadack, Tadack, Tadack hallt durch die gesamte Kirche.
Hört Ihr es auch!?
Tadack, tadack, tadack.....
Alle haben ihren eigenen Takt und es ergibt sich
ein Konglomerat an Dauerreizungen an meiner Dura Mater.
Die Geräusche draußen kommen mir weniger getaktet vor.
Man sieht den Rathausturm und gleich gibt es ein Teepäuschen.
Selbst hässliche Gässchen werden künstlerisch aufgewertet.
Et voilà la
Grand Place
Ich muss gestehen, mich stört die fehlende
feminine Endung des Adjektivs.
Aber mich fragt ja keiner.
Auf der Grand Place betritt man die Bühne der Stadt Mons.
Ein Treffpunkt für Flaneure, Architekturbegeisterte und Genießer.
Cafés, Bistros und Restaurants reihen sich aneinander.
Im Sommer ist gut ein Drittel der Marktplatzfläche
mit Stühlen bestückt.
Ich mache ein kleines Päuschen,
trinke einen Earl Grey, beobachte die Leute
und melde mich gleich wieder.