MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#1 von Gitta ( gelöscht ) , 16.09.2015 18:30

MONS, mein Citytrip bergauf und bergab




Früheres Kohlerevier und staubiges Image, das war einmal!

Heute baut hier Calatrava und das Kopfsteinpflaster ist Kunstkulisse.





Der Name der Stadt leitet sich ab vom Lateinischen "Berg", (frz. le mont).

Mons ist eine französischsprachige Stadt in der Wallonie,

60 Kilometer südwestlich von Brüssel.

Sie hat knapp 100 000 Einwohner

und ist seit dem 31. März 1967 Sitz des

Militärischen Hauptquartiers der NATO, SHAPE -

(Oberstes Hauptquartier der

Alliierten Streitkräfte in Europa).



Früher herrschten hier Kohle und Stahl vor.

Heute tun dies mehr und mehr

Zukunftstechnologien und der Bereich der digitalen Medien.


Unter dem Motto:

"Where Technology meets Culture",

präsentiert sich Mons im Jahr 2015

neben Pilsen als Kulturhauptstadt Europas.


Man versucht den Brückenschlag

zwischen der Erhaltung der alten Werte,

des kulturellen Erbes und einer

richtungsweisenden Zukunft mit den

tragenden Säulen Technologie, Tourismus und Kultur.


Liebhaber von Kulturgeschichte, Ausstellungen und

Kunst im städtischen Raum, pilgern zu


5 neuen Museen,

4 Juwelen des UNESCO-Weltkulturerbes,

15 urbanen Installationen,

25 zeitgenössischen

und 28 interessanten Orten.









Ich habe mich einen Tag ganz von der Faszination dieser Stadt

in den Bann ziehen lassen und habe Mons erkundet.


Wenn Ihr wollt und gut zu Fuß seid,

dann kommt einfach mit.





Hier geht's lang!





MONS AN EINEM TAG

oder

MONS, wie es singt und lacht


Wir starten in der Rue de la grande Triperie,

in der mein Hotel DREAM liegt.





Es geht leicht bergauf.

Das Zentrum mit der GRAND-PLACE

ist nur 400 Meter entfernt.





Wir überqueren einen kleinen Marktplatz,

auf dem sich abends zahlreichen Studenten tummeln

und die Kinder sich nach Herzenslust beschäftigen können.





Wir sehen an vielen Stellen die urbane Installation:

Windows & Hot Pursuit

























Ich liebe es, früh am Morgen zu beobachten,

wie eine Stadt langsam erwacht.

















Ein erster Blick auf den BELFRIED (BEFFROI)

Van Gogh hätte ihn wahrscheinlich so gemalt.




Ich gehe die Rue des Clercs hoch.









Der barocke, viereckige Turm erhebt sich

mit 87 Metern über den mittelalterlichen Häusern.

Als der Dichter Victor Hugo (u.a. historischer Roman:

Der Glöckner von Notre Dame) im 19. Jahrhundert nach Mons kam,

schrieb er seiner Frau:

"Stell Dir eine riesige Kaffeekanne vor,

die unten von vier kleineren Teekannen umringt ist."









Da der Turm erst um 10 Uhr öffnet,

gehe ich zuerst zu einem anderen Wahrzeichen der Stadt.









Die gotische Stiftskirche

Sainte-Waudru heilige Waltrudis,

mit ihren dämonischen Wasserspeichern.




















Eine Kirche von Frauen, für Frauen.

Einen Turm hat die Kirche nicht.

Dazu war den Stiftsdamen das Geld ausgegangen.

An der Westfassade sieht man die gewaltigen Strebepfeiler,

wo er hingehören würde.









Zu den Sehenswürdigkeiten gehören u.a. der Reliquienschrein

der heiligen Waltrudis, oberhalb der Hochaltars.

Ich habe ihn zunächst gar nicht entdeckt.



















Er birgt den Leichnam von Waltrudis

und wird einmal im Jahr, am Dreifaltigkeitssonntag,

während einer Prozession mit dem goldenen Prunkwagen

durch die Stadt gefahren.

















Weiterhin kann man Werke des berühmten

Jacques Du Broeucq bewundern.





Er war ein künstlerisches Multitalent

(Architekt, Bildhauer, Ingenieur,
Experte für alte Kunst, Restaurator, Stadtplaner)

und wird auch Michelangelo des Nordens genannt.

Es wird 10 Uhr und ich verlasse die Kirche.





Ich kann es nicht abwarten, zum BELFRIED zu kommen.





Er wurde zwischen 1661 und 1672 errichtet,

87 Meter hoch und

1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.


Er ist der einzige barocke Belfried in Belgien

und war ursprünglich zum Schutze der Stadt vorgesehen.

Ausserdem diente er mit seinem Glockenspiel als Taktgeber

des täglichen Lebens in Mons.

Im Innern des Wahrzeichens der Stadt gibt es seit dem Juli 2015

ein Museum. Hier soll der Besucher Einblick

in die Geschichte des Turms bekommen.

Ich mache mich auf den Weg zum Turm.

Unterwegs begegnet man überall,

noch bis zum 19.12.

la phrase.

Es handelt sich um Teile aus Gedichten

von Verlaine.

Die Poesie zieht sich 10 Kilometer durch die Stadt,

beginnend am Bahnhof und schlängelt sich

an den Fassaden der Stadt entlang,

läuft durch Parks und über Straßen und Mauern.

Man kann also im Gehen Poesie genießen.






























Bereits unten am Turm hat man einen tollen Blick.









Überall in der Stadt werden temporäre Kunstwerke errichtet.













Man fährt mit einem gläsernen Fahrstuhl

bis zur 5. Etage und geht dann

über eine Treppe wieder nach unten.

Man muss wissen, dass es mir in Fahrstühlen mulmig ist.

Gläsern hin oder her!

Seitdem ich vor 2 Jahren eine längere Zeit im Krankenhaus

in einem Fahrstuhl vaterseelenallein eingeschlossen war

und kein Schreien und Klopfen half

und die Notklingel zusätzlich kaputt war,

bin ich nicht so amused und würde lieber in einen

Pater Noster steigen.

Also habe ich diese netten Herren gefragt,

ob ich mich ihnen fahrstuhlmäßig anschließen dürfe.

Die Herren waren sehr enchanté.





Und man stieg in Vierergruppen in das hochmoderne Teil.

















Das fantastische Uhrwerk!

Teils mechanisch, teils elektrisch;

und auch heute noch mit Originalteilen





























































Ich verlasse den Turm.


Es ist inzwischen 11 Uhr in Mons.

In Lanoweiler ist es im Moment 18:30.

Da sich meine Computermaus einen Wolf gelaufen hat,

der Cursor sich keinen Millimeter mehr bewegt,

ich aber zu blond bin, um ihm auf die Sprünge zu helfen,

hier ein schweres Gewitter runtergeht,

beende ich für heute den städtischen Rundgang

und mache für Interessierte morgen an

dieser Stelle weiter.


Und Gott sprach:

"Es werde Nacht!"




Aktueller Blick aus meinem Arbeitszimmerfenster





Maat et joot und

tschö, wa!





Gitta
zuletzt bearbeitet 16.09.2015 18:57 | Top

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#2 von Gaby ( Gast ) , 16.09.2015 18:51

Das ist ja wahnsinnig, welche Mühe du dir wieder gemacht hast.
Wir haben im Moment extreme Störungen im Fernsehen. Liegt wahrscheinlich an irgendwelchen Unwettern.
Ich freue mich auf die Fortsetzung deines Reiseberichtes.
Küsschen

Gaby

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#3 von Goldammer ( gelöscht ) , 16.09.2015 19:09

Gitta

Ich bin dir gerne gefolgt, treppauf treppab!
Von allem hat dieses Mons reichlich zu bieten: Schönes, Kulturelles, Originelles etc., das m u s s einem ja gefallen!
Begeistert bin ich von der gotischen Waltrudiskirche! Und dem Ausblick vom Belfried.

Das Hotel trägt wohl zu Recht diesen Namen, es scheint ein Traum zu sein, ich erinnere mich an frühere Fotos von dir, und die Internetseite habe ich auch nochmal aufgerufen - einfach klasse!

Ich hatte mich schon gefragt, woher der Name MONS kommt.
Die Poesie auf Schritt und Tritt müsste ich mir mühsam erarbeiten mit meinem Restfranzösisch , hätte aber Spaß daran - mit genügend Zeit.

Schön, dass der Spaziergang noch weitergeht - auch wenn es sehr bequem ist auf diese Weise: das Bequeme tauschte ich gern ein gegen Flair, Düfte, Geräusche und alle sonstigen sinnlichen Momente...

Goldammer

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#4 von Monika aus Berlin , 16.09.2015 19:25

Liebe Gitta,

obwohl ich manchmal nicht mehr ganz so gut zu Fuß bin, bin ich Dir auf Tritt und Schritt gefolgt. Und es war ganz easy.
Der Tag in Mons muss wirklich unbeschreiblich schön gewesen sein. Besonders schön wahrscheinlich auch die Stille am Morgen, wenn die Stadt erwacht.
Solche Momente mag ich auch sehr gerne.

Der Blick vom Turm aus ist klasse. Aber auch das Uhrwerk ist sehr interessant anzusehen.

Mir gefällt auch, dass Du zu den schönen Fotos auch immer noch so viele interessante Informationen dazuschreibst.

Da diese Tour für mich sehr erholsam war, freue ich mich auf die Fortsetzung. und such schon mal meine Wanderschuhe raus.
Übrigens, der Regenbogen ist wunderschön.


Monika


 
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RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#5 von GiselaH , 16.09.2015 20:29

Liebe Gitta,

auch ich habe dich gern auf deiner ersten Etappe durch Mons begleitet.
Dein Reisebericht ist wunderbar informativ und mit herrlichen Fotos versehen.

Mons ist eine interessante Stadt und hat eine Menge zu bieten.
Mir gefällt, wie man dort Mistorisches und Modernes kunstvoll und sorgsam miteinander vereint hat.
Übrigens bin ich auch eine von denen, die morgens zeitig aufsteht, um eine Stadt erwachen zu sehen.

Der Regenbogen vor deinem Fenster ist wunderschön.

 
GiselaH
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zuletzt bearbeitet 16.09.2015 | Top

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#6 von Gelöschtes Mitglied , 17.09.2015 08:21

Liebe Gitta,

danke für den interessanten ersten Teil deines Monsbesuchs

Den Schrein in der Kirche hatte ich damals auch nicht wahrgenommen. Schade.
Der Belfried gefällt mir. Besonders das Uhrwerk ist sehr sehenswert. Schade, dass ich das nicht gesehen habe. Aber damals zog auch ein Gewitter auf.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.

Den Regenbogen hast du auch sehr gut getroffen

Steffi

zuletzt bearbeitet 17.09.2015 08:22 | Top

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#7 von AndreaHamburg , 17.09.2015 09:18

Liebe Gitta,

was hast Du Dir wieder für eine Mühe gemacht. Aber die Bilder sind der Wahnsinn. Mons scheint eine bezaubernde Stadt zu sein. Die Kirchen sind wunderschön. Und Du hast alles Wichtige eingefangen. So kann ich Dir leicht folgen (obwohl ich nicht sehr gut zu Fuß bin). Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Andrea

 
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RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#8 von Mona ( gelöscht ) , 17.09.2015 11:21

Liebe Gitta,

das ist ein ganz wunderbarer Bericht mit ganz vielen Informationen und wunderschöne Fotos.
Du hast dir wieder so viel Mühe gemacht und ich habe dich sehr gerne begleitet

Die Stadt Mons muss herrlich sein. Sie hat sehr viel zu bieten.
Der Belfried gefällt mir. Das Uhrwerk ist sehr sehenswert und erst der Blick vom Turm
Die gotische Kirche Sainte-Waudru hat mich sehr beeindruckt.
Ich freu mich auf die Fortsetzung!

Mona

Mona

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#9 von uschi111 † , 17.09.2015 14:50

Liebe Gitta,
Treppen sind für mich nicht so das Wahre, aber mit dir durch Mons zu spazieren hat unheimlich Spaß gemacht.
Vor allen Dingen, weil du alles so gut erklärst.
Bin gespannt auf die Fortsetzung.

Danke

uschi111

 
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RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#10 von UrsulaL , 17.09.2015 15:30

Liebe Gitta,

das ist ja wieder eine Fleißarbeit .
Du bist eine tolle Stadtführerin . Ich habe Deinen interessanten Bericht und Deine tollen Fotos
sehr genossen. Deinen Bildern nach zu urteilen, muss Mons eine wunderschöne Stadt sein.
Vor allem gefällt mir die Stifts-Kirche Sainte-Waudru sehr.
Der Blick von dem Belfried ist fantastisch, und das Uhrwerk ist beeindruckend.
Toll, das letzte "aktuelle" Foto vom Regenbogen .

Uschi

 
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zuletzt bearbeitet 17.09.2015 | Top

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#11 von Gitta ( gelöscht ) , 17.09.2015 16:47






HUSTINETTENBÄREN

Es geht weiter!




Keine Angst!

Ich verspreche euch, es bleibt hell, sonnig und warm!


Es ist 11 Uhr in Mons




und ich überlege, ob ich unten auf dem Rasenplatz am Belfried

einige Kalorien abtrainiere.

Reizen täte es mich schon.















Durch enge Gassen gehe ich wieder hinunter in die Stadt.









Es ist spannend, die Rückseiten der Häuser zu sehen.













Ich wurschtel mich weiter poetisch durch die Stadt.





















Unten am Belfried ist eine ultramoderne Jugendherberge.

Hier der kleine Innenhof





mit tollem Blick,




einem knipsenden Fossil und einem

modernen Weltbürger.





Ich mache mich auf den Weg zur Artothèque.

Ich komme vorbei an einem Externat.





Im Gegensatz zum Internat handelt es sich hierbei um eine Bildungseinrichtung,

in welcher die Schüler nicht in der Schule wohnen.



Mons ist sehr religiös geprägt.









Ein Blick auf den Schulhof.









An dieser Stelle gibt es einen Buckel auf der Straße.

Die Rampe der Sainte Waudru.

Hierüber muss die Kutsche geschoben werden.

Aber davon später mehr.









Mein Blick fällt auf die Stiftskirche, die ich gerade passiere.

Und mein Biologielehrerherz lächelt.

Das war für mich immer ein guter Einstieg in die Unterrichtsstunde:

Wie geschieht die Samenverbreitung von Pflanzen?


Problemstellung:

(Eine Biologiestunde beginnt immer mit einer Problemstellung! )

" Jungs und Mädels! Jetzt mal im Ernst!

Welcher Tuppes hat dort oben einen Busch gepflanzt!?"





Im Park nebenan wird jemand geschniegelt und gestriegelt.









Und da fällt der Blick auch schon auf die Artothèque.

Ich bin sehr gespannt.





ARTOTHÈQUE

Sie befindet sich in der ehemaligen Kapelle des Ursulinenklosters

und ist ein wunderbares Beispiel für die klassische Architektur des 17. Jahrhunderts.

Man könnte sagen, es handelt sich um das Stadtarchiv.

Eine Stätte des Erhalts der Studien, Aufbewahrungs- , Forschungs-

und Restaurationsort und damit Studienzentrum für das Kulturerbe.

Hier werden sämtliche Sammlungen der Stadt zusammengetragen.

Das Museum legt einen Schwerpunkt auf Interaktivität

und moderne Technologien und so führt ein spannender

Parcours durch die Ausstellung.



Ich fühlte mich beim Eintreten beobachtet.





Allerdings muss ich zugeben,

ich fühlte mich während der 4 Tage mehrmals beobachtet.











































Ich war alleine im Museum.

Es war nicht Nacht und es wäre nicht schlimm gewesen,

denn ich hatte einen ganz persönlichen Führer,

nur für mich alleine.

Er hat mir begeistert das Museum gezeigt.



Die Bilder sind leider alle nicht scharf, weil ohne Blitz.



Man hat den Charakter der ehemaligen Kapelle bewahrt.











Alles geschieht mit Hilfe moderner Technik.

Man klickt z.B. auf die Stelle der Stadt, die man sich genauer anschauen möchte.



Dann öffnet sich ein Fenster und man kann

den entsprechenden Teil der Stadt sehen,

samt Straßen und Gebäuden,

so wie er 1615, 1715, 1815, 1915, 2015 aussah,

mit ganz vielen Informationen.


Oder man sieht die Wand mit den Bildern vor sich.



Dann klickt man auf die Stelle, an der die Wand sich befindet.





Es öffnet sich die Seite mit den Exponaten auf dieser Wand.





Dann kann man ein beliebiges Bild anklicken, egal, welches.





Und das Bild kann man dann ganz groß heranzoomen.



Das Gleiche kann man mit allen Teilen in dem Raum machen.

Zu den einzelnen Exponaten gibt es dann ganz viele Informationen.

Die Stelle auf dem Grundriss anklicken,

und es öffnet sich z.B. eine Schublade.




Und in der kann ich dann virtuell rumwühlen.

















Der originale Affe von Mons.

Das Duplikat ist am Rathaus. Das sehen wir später.

Und natürlich werden wir ihm den Kopf streicheln,

denn das bringt Glück.









Im Nebenraum läuft ein Film.

Im Zeitraffer kann man beobachten,

wie die Kapelle in ein Museum umgewandelt wird.





Ein Original von van Gogh. Die Kopie hängt im Haus von

van Gogh in Cuesmes.









Eine andächtige Beobachterin









Tja, und das hier hat mich am meisten fasziniert.

Mein Guide hat es vorgemacht.

Man steht vor einer halbrunden Wand,

die Hände auf dem Rücken.

Auf der Wand ziehen ständig neue Bilder vorbei.









Man macht einen Schritt auf die Wand zu.

Dann zeigt man auf das Bild, das man genauer betrachten möchte.





Und dann tritt man quasi in das Bild ein.





Es ist irgendwie zum Heulen schön.


Und mit den Händen macht man dann Bewegungen,

wie beim Brustschwimmen.

Und so öffnet man das Bild, das jetzt die ganze Wand einnimmt.





Und dann kann man mit dem Finger auf die einzelnen Bildteile zeigen

und sie heranzoomen.

Ein Wahnsinn!!



Ich könnte stundenlang so weitermachen

und mich durch alle Bilder tasten.

Wie toll, dass ich ganz alleine bin.

Aber ich habe noch so viel vor.

Ich begebe mich zum Ausgang.





Am Ausgang hängt ein Schild.



Wenn ich meine Kunden gefragt hätte,
was sie wollten,
hätten sie geantwortet...
ein schnelleres Pferd
und kein Auto...



Tja, ein Pferd wäre nicht schlecht.

Aber bei dem Kopfsteinpflaster ist das nicht so einfach.

Für das Pferd!

Auch nicht für Füße!

Und der Orthopäde lacht sich ins Fäustchen.





Die Mädels vom Externat sind gerade bei einem Lauf durch den Park.

Der Sportlehrer gibt Kommandos.

Wir machen ein Päuschen und lassen sie erst einmal passieren!


Allez, allez, allez!!




Bis nachher!


Gitta
zuletzt bearbeitet 17.09.2015 16:50 | Top

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#12 von Gelöschtes Mitglied , 17.09.2015 18:30

Liebe Gitta,

hättest du nicht schon öfters geschrieben, wie sehr dir diese Berichte Spaß machen, wäre ich jetzt nur einfach "platt", welche Mühe du dir wieder gemacht hast! Aber ich denke, da schlägt einmal mehr das Herz der Lehrerin: Die anderen an den schönen, interessanten und lehrreichen Dingen des Lebens teilhaben lassen Ob Stadt, Museum, Verzierung der Häuser, die Stadt Mons ist beeindruckend, die Waltrudiskirche ist ein imposantes Bauwerk, irritiert bin ich nur über die Stühle, wahrscheinlich so gewollt? Schön, dass auch die Tiere nicht zu kurz kamen

Frauke


RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#13 von BEA ( gelöscht ) , 17.09.2015 18:35

Liebes Gittalein

Wie gerne wäre ich schon Donnerstag mit dir gemeinsam nach Mons gefahren. Ich habe sehr viel verpasst.
Dank deines grandiosen Berichts und den wunderbaren Fotos habe ich zumindest ein wenig von dem Bummel durch dir Stadt und den Museen miterlebt.
Besonders die Artotheque beeindruckt mich sehr. Da muss ich unbedingt hin.Zum Glück ist Mons ja nicht allzu weit entfernt.
Übrigens, das du eine tolle Stadtführerin bist kann ich nur bestätigen. Bei unserem gemeinsamen Stadtbummel am Sonntagmorgen hast du mir die Sehenswürdigkeiten und ihre Geschichte sehr anschaulich erklärt.

Bea

BEA

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#14 von Gitta ( gelöscht ) , 17.09.2015 19:22

Ich setze meinen Weg fort.

Vor mir liegt das Museum für dekorative Kunst

François Duesberg


Das Gebäude stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts

und ist in der ehemaligen Nationalbank Belgiens untergebracht.













Das Museum ist weltweit durch seine wertvolle Sammlung von

Pendeluhren, Goldbronzen, Goldschmiedearbeiten,

Schmuck und unzählige seltene Objekte anerkannt.







Ich bummel weiter.





















In vielen Schaufenstern sehe ich wieder die Hände.









Ich komme an einer weiteren temporären Installation vorbei.

Sie nennt sich

Very expensive





Es handelt sich um eine Hommage der

polnischen Künstlerin Julia Wlodkowski an ihre Großmutter.

Ein ironischer Rückblick auf das einfache Leben

von früher, das durch die heutige Wohlstands-

und Wegwerfgesellschaft fast unmöglich geworden ist.




Ich muss gestehen, ich "looke nicht back in anger",

wenn ich an die gute alten Zeit denke!

Ganz im Gegentum!


Ein schönes Alten- und Pflegeheim liegt am Wegesrand.













Ich blicke mich um und sehe

die mit einem Graffiti bemalte Wand.

Fresque de Momo

















Mach es wie die Sonnenuhr!

Zähl die schönen Stunden nur!





Langsam nährere ich mich der Place Léopold II,

gegenüber vom Bahnhof.













GARE - BAHNHOF




Mons setzt nicht nur auf seinen Altstadtcharme,

sondern auch auf moderne Architektur.

Verpflichtet wurden gleich 2 Stars.

Das Kongresszentrum jenseits des Bahnhofs hat

Daniel Libeskind in zackigen Formen entworfen.


Der Bahnhof wird total futuristisch, luftig, weiß,

supermodern, mit der "Handschrift" von

Santiago Calatrava (Ground Zero).

Eine Fußgängerbrücke soll das historische Zentrum

mit dem "Digital Innovation Valley" verbinden,

Sitz von Technologiefirmen und Start-up-Unternehmen.



















Und so wird der Bahnhof 2017 aussehen!









Als Biologin muss ich mir natürlich das Naturkundemuseum anschauen.

Weit kann es nicht mehr sein.





Ich frage die junge Dame, aber sie hat keine Ahnung.

In der Ferne sieht man bereits die Uni.





Et voilà!





Ich habe alleine beruflich bedingt

eine ganz andere Einstellung zu Naturkundemuseen.

Aber das ist jetzt nicht das Thema.

Ich gehe hinein.

Der Eintritt ist frei und das Museum ist barrierefrei.

Klasse Sache, das!




Regionales Museum für Naturwissenschaften


1839 gegründet, hat es sich zur Aufgabe gemacht,

die verschiedenen Facetten der Natur, der Umwelt

und der Naturwissenschaften darzustellen.

Vögel, Säugetiere und Wirbellose sind dort

in einer unschätzbaren Sammlung mit über

10 000 Exponaten ausgestellt.

Man findet Dioramen, Darstellungen natürlicher Lebensräume,

Schauvitrinen, wechselnde Ausstellungen zum Thema Ökologie und Umweltschutz.

Das Museum verfügt darüber hinaus über eine paläontologische,

entomologische und botanische Sammlung.



Ich muss gestehen, ich fühle mich nirgendwo mehr

als Teil der Evolution, als in einer derartigen Einrichtung.

Irgendwie schließt sich für mich hier der Kreis des Lebens.











































Die Wohnung von Familie Mundschmiss





















Sehr merkwürdige Anatomie





























Nette Idee!





Ich verlasse das Museum und gehe weiter zur Uni.





UNIVERSITÄT VON MONS




kurz:





Die Uni ist französischsprachig mit Standorten

in Mons, Charleroi und in der Provinz Hennegau.

Sie entstand 2009 aus dem Zusammenschluss der

kleineren polytechnischen Fakultät Mons mit der größeren Uni

Mons-Hainaut.


Hier studieren 5000 Studenten

Engineering, Wirtschaft, Management, Psychologie,

Erziehungswissenschaften, Medizin, Pharmakologie,

Naturwissenschaften, Übersetzen und Dolmetschen, Architektur und

Stadtplanung, Sprachwissenschaften, Human- und

Sozialwissenschaften und Rechtswesen.


Beeindruckend ist eine weitere urbane Installation


Biografias


Es handelt sich um eine Bücherlawine, die aus einem Fenster

der Uni bis auf die Straße führt.




Die spanische Künstlerin Alicia Martin

will das "Schicksal" all unseres Wissens

aus Büchern aufzeigen, unsere Erinnerungen

und Fantasien im digitalen Zeitalter.

Das Ende des Buches!?

Für mich werden Haptik und Geruch eines Buches

immer Teil eines sinnlichen Empfindens bleiben

und durch kein modernes Medium zu ersetzen sein.

Das heißt nicht, dass ich nicht auch moderne Medien einsetze.







Das Ziel aller Künstler ist, den Blick auf die

Umgebung zu schärfen.

Dabei soll sich jeder sein eigenes Bild machen

und jeder seine eigene Interpretation suchen.








Die Bücher sind alle mit Fäden untereinander verbunden.



























Universitäten üben auf mich eine magische Anziehung aus

und ich gehe hinein.

































Die Tür zu einem Hörsaal steht offen.





Es juckt mich in den Fingern,

mich vor Wissbegierige zu stellen

und ein Stündchen zu halten.

Es ist alles so sehr vertraut.





Wenn Lehrer Tafeln und Kreide sehen,

dann ist das wie bei Pawlows sabberndem Hund.

Dann setzt ein Reiz-Reaktionsmechanismus ein.

Die Hand macht sich selbständig.

Mich würde interessieren, was man hinter meinen

Worten vermuten wird.









Die Mediziner werden bestimmt überlegen,

welche akute Erkrankung sich hinter dem Wort

mit der Endsilbe -itis verbirgt.






Ich habe Lust auf ein kleines Päuschen.

Es ist ca 13 Uhr.

Ich gehe in den direkt gegenüberliegenden Park.

Dort machen die Studiosi gerade Siesta.


Sie sitzen bei der urbanen Installation

Menhire

gefertigt aus Ziegeln der Region.




Eine weitere Installation amüsiert mich

und lässt mich gerade etwas "hängelig" werden.


Die Paresseux

Die Faultiere









Ich hänge jetzt auch ab und morgen geht's dann weiter!





Bis morgen! A demain!

Wenn es wieder heißt:


Alles Mons, oder was!?








Gitta
zuletzt bearbeitet 17.09.2015 21:06 | Top

RE: MONS, mein Citytrip bergauf und bergab

#15 von Goldammer ( gelöscht ) , 17.09.2015 19:41

Hallo Frollein Gitta!
Ich muss mich einfach mal melden während des ausgiebigen Studiums hier - wie abendfüllend - nein, tagefüllend! - ist das denn! Ich glaube, wenn man irgendwann mal durch ist damit, hat man das Gefühl, Mons persönlich durchstreift zu haben . Und immer dieser blaue Himmel oben drüber!
Einfach genial und mit so viel Liebe und Begeisterung gemacht! Und mit Humor und Fantasie gewürzt!

Zitat
da schlägt einmal mehr das Herz der Lehrerin


Genau diesen Eindruck hat man!

So, und nun geht's weiter - ich habe vorhin das Fossil beim Fotografieren überholt und in viele tierisch schöne Augen geschaut und von den Bildern auf der Wand ist mir noch ganz schnwindelig... (wie man sieht , ich lass das mal so stehen...

Goldammer

   

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