Am einer schöner sonniger Frühlingstag nehm ich das Fahrrad und begebe mich auf den Weg zu eine Exkursion im Heide, mit dieselbe Organisation womit ich vor einen Monat durch das Beekbergerwald stiefelte.
Es ist ein Naturschutzgebiet das - im Gegensatz zu dem, was der Name schon sagt - nicht sosehr aus Heidekraut aber weitgehend aus blumige Wiesen ("Blaugrasland" in Entwicklung), Wasser und Wäldchen besteht. What's in a name!
Ich weiss nicht ob ihr das Wort "Blaugrasland" kennt; ins Wörterbuch kommt es nicht vor. Also versuche ich eine Umschreibung zu machen. Blaugrasland ist die ärmste Mähwiesen (mit der reichste natürliche Vegetation). Da die traditionellen Feuchtwiesen von nährstoffarmen Böden in unserem Land im Sommer eine bläuliche oder Meeresgrüne Farbe hatte, ernennen die Bauern sie als Blaugrasländer. Die Farbe stammt von den Seggen- und Gras-Arten die dort vorherrschten. Später wurde der traditionelle Name Blaugrasland in eine Pflanzengesellschaft übertragen. Es gibt in unserem Land nur noch 30 Hektar dieser Blaugrasland; es ist also leider sehr selten geworden.
Wir haben diese Heide, zwischen den Dörflein Empe und Tonden, auf etwa fünf Viertelstunde Rädelabstand von Apeldoorn, letztes Jahr zufällig besucht und gleich gesehen das es ein besonderes Gebiet ist das wir bestimmt "eimal" ausführlicher besuchen sollten.
"Einmal" wandelte zu "Heute" und so rädele ich entlang das Apeldoorns Kanal und durch den Apeldoornische Mähwiesen zum Osten für eine erneute Bekanntmachung mit das Gebiet.
Überall zeigt sich der Frühling. Kühe und Lämmer auf der Weide, Frühlingsblumen entlang der Gräben, Knospen an Bäumen und Sträuchern stehen kurz für ausbrechen. Durch das Dorf Klarenbeek geht es zu der Strasse die schliesslich zum Hallse Deich führt, zu der Parkplatz wo die Exkursion beginnt.
"Bist du in letzter Zeit im Beekbergerwald gewesen?" ist nach der begrüßen die ersten Frage der Förster. Dort macht leider das "Rana Virus" Chaos unter den Fröschen und Kröten ... Das Virus bleibt Monatelang an die Schuhe kleben, so scheint es. So heisst es jetzt: Desinfizieren. Glücklicherweise haben die Förster das Zeug dafür mit sich, weil ich die gleichen Stiefel wie ein paar Wochen zuvor in der Beekbergerwald trage.
Naturmonumenten - die Organisation hinten diese Exkursion - hat rund 1930 der Empese und der Tondese Heide gekauft. Von den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts erwarb Naturmonumenten das dazwischenliegende Land. Es ist jetzt also ein mehr oder weniger kontinuierliches Gebiet geworden und man konnte Massnahmen nehmen die ursprüngliche Natur wieder zu herstellen.
Die Exkursion fangt an. Wir wandern über ein schmales Eichenlähnchen. Entlang das Pfad sehen wir viele Kratzen in die Erde. Sie sind gemacht von Hirsch, die entlang das Pfad (etwas höher wie die Feuchtwiesen) ihre Ruheplatzen aussuchen. Auf das zweite Bild seht ihr ein der erwarbene Wiesengebiete, entlang das Pfad.
Das Pfad verwandelt sich in einen schmalen, gewundenen und schlammigen Weg. Die Länder um uns herum sind teilweise unter Wasser, die Folge der Erhöhung des Wasserspiegels.
Hier fangt das "nasse" oder "feuchtige" Teil unser Wanderung von heute an. Wir verlassen das Deichlein entlang der Bach und wandern durch das Schilf. Bald gehen wir bis auf unsere Wadenbeinen im Wasser, von hoch aufragenden Binsen umgeben. Auf dem Weg sehen wir die erste Pfingstenblumen.
Unter unseren Wandergruppe ist ein Landwirtin, der einen Teil ihres Landes für die Erhaltung der Natur verkauft hat und jetzt, nach mehreren Jahren mit uns einen Blick nehmt wie ihren alten Weide-Gebiet sich schon geändert hat. Sie erzählt ausführlich über ihre Erfahrungen und Eindrücke. Sehr Interessant. Unten einige Bilder von "ihre" alte Weiden.
Auf das obene Bild ist ein besonderes Naturphänomen zu sehen; für mich zum ersten Mal - seht ihr was ich meine? Weiter in dieser Eintrag schreibe ich noch etwas dazu.
Und gleich meldet sich ein folgendes Naturphänomen: Kaulquappen! Ich glaube nicht, das ich je soooviele davon bei einander gesehen habe. Erstaunlich!
Wir wandern entlang Wäldchen und Binsenfelder auf der Empese Heide. Wir übersehen am anderen Seite weite Weiden. Das Gebiet das Naturmonumenten gehört, ist teilweise unter Wasser. Es ist ganz besonder in der Lage zu sein hier gehen zu dürfen! Solche Exkursionen wie diese gibt es nur ein- oder zweimal pro Jahr um die Natur nicht zu verstören.
Zwischen Bäumen und Schilf auf der Empese Heide sehen wir kleine Seen mit Enten und Gänsen. Ein neugieriger Hirsch beobachtet uns aus der Ferne. Wenige Augenblicke später sehen wir eine ganze Herde die, sobald sie merken dass wir sie sehen, schnell weggehen. Lautlos geht das nicht. Splash! Splash! Splash! geht es durch das Wasser!
Nochmal zu das "erste Naturphänomen". Über die Wiesen weiter weg scheint einen blaugrauen Dunst zu hängen. Tau? Aber das sollte doch mit diesem Sonnenschein schon verschwunden sein. Der Förster klärt mir auf: Es sind alte Spinnweben des letzten Jahres. Eine unglaubliche Netz von Drähten liegt auf den Wiesen. Die Länge muss hunderte Kilometer sein. Ich habe noch nie so etwas gesehen!
Nun ist wieder Vorsicht geboten. Es ist wichtig die Aufmerksamkeit richtig zu teilen zwischen den schlammigen Weg und die schöne Natur! Atemberaubend, das anfängende Frühjahr im Wald. Und gerade genau so schön, die übermässiges Wachstum von ehemaligen Weiden.
Sumpfigen Wiesen. Man kann sehr gut sehen, dass die obere Schicht hier abgeschabt wird. Hier und da sind so grosse Wasserpfützen die sich fast in einem grossen See vorstellen. Vögel haben auch dieses Feuchtgebiet entdeckt. Etwas weiter schwimmt eine grosse Anzahl von Enten, Gänse und Schwäne.
Auf trockene Teilen ist es voll mit Pfotenabdrücke von Tieren.
Dabei sehen unsere "Pfotenabdrücke" doch sehr lump aus, oder?
Wir gehen jetzt langsam in Richtung Tondense Heide. Ein prima facie trockner Gebiet mit Heide und Moor Gras. Bis vor wenigen Jahren war dieses Gebiet voller Bäume; Naturmonumenten hat viele davon für die Wiederherstellung der Natur gefällt.
Entlang das Sandpfad sehen wir drei grosse Hohlen. Es ist ein Dachsen-Unterkommen.
Wir wandern durch die Heide zu einem grossen, rötlich-braune Strauch oder eher ein Dickicht. Es ist Wilde Gagel, ein Strauch der es früher öfter gab aber die heute ziemlich selten geworden ist.
Früher wird Gagel wie eine "Zauberpflanz" gesehen. Sie wird unten andere benutzt beim Zahnschmerzen. Man kann auch Bier davon machen.
Weiter laufend bemerken wir das der Tondense Heide doch nicht so trocken ist wie wir dachten. Im Mitte der Heide, in ein kleines Talchen, verstecken sich viele Seen. Eine Heide-Archipel!
Wir umqueren das Gebiet. An die andere Seite gibt es auch viel Wasser. Es sind untergelaufene Bombenkrater aus der zweiten weltkrieg, wahrscheinlich durch britische Bomber verursacht die ihre ungenutzte Bomben hier fallen liessen.
Entlang der Deich und das Wasser der Veldbeek (Feldbach).
Hier gibt es viele Storche. Diese Dame ist schon früh dabei ...
Denkt nicht, das man hier unbeobachtet rundlaufen kann!
Guck! Eine Hirsch Herde wandert durch die Wiese, entlang den Häuser von Tonden. Es scheint das sie ganz in die nähe der Häuser sind, aber das ist eine optische Illusion. Ihr versteht: Tele-Objektiv. Auf dieses Bild scheint es aber, ob sie kontrollieren ob die Wasche schon trocken ist!
Noch ein paar letzte Bilder ...
... und denn die letzte Schritten durch die Wiese zum Parkplatz. Das war's denn wieder!
@Frans was für eine tolle Natur und schöne Fotos. Als ich die Moorbilder gesehen habe, wo ihr gewandert seit, bin ich direkt ins Schwitzen gekommen Beeindruckend wie fleißig die Spinnen waren. Sehr schön finde ich, dass nicht so oft Touren stattfinden, um die Natur zu schonen Und viele tolle Tiere habt ihr gesehen.
Das Häuschen würde ich auch nehmen
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Mahatma Gandhi)