Gestern, am Tag von Vilmas Abreise nach Aalborg, blieb Fiete im Innenbereich.
Also habe ich das Spiel vom Mittwoch am heutigen Tag wiederholt und 2 Überstunden genommen, um nach Rostock zu fahren.
Ich wollte unbedingt sehen, wie es Fiete geht.
Am Donnerstag hat er ordentlich gejammert. Aber gestern ging es ihm einigermaßen gut.
Natürlich hat er seine Mutter noch nicht vergessen. Er läuft hin und her, brummt ab und an vor sich hin und zieht eine "Schippe".
Aber er hat gut gefressen und sich lange Zeit mit einem leckeren Stück Fleisch beschäftigt.
Außerdem hatte er ordentlich zu tun, die frechen Krähen zu verscheuchen .
Ich denke mal, dass er bald wieder der verspielte und unternehmungslustige Bär sein wird, den wir kennen.
Als ich am Gehege ankam, lief Fiete hin und her.
Aber ich hatte Tröster-Melonen dabei, die Fiete sofort vernaschen durfte. Er ließ sich nicht zweimal bitten, das zu tun.
Im Wasser wirkte Fiete, als wäre alles wie immer. Aber ganz so ist das natürlich noch nicht.
Auf jeden Fall fand der Bärenjunge die Melone so interessant und lecker, dass er mit einem kühnen Satz ins Wasser hechtete und die Leckerei an Land brachte.
Ein eingermaßen vernüftiges Fotos von seinem Sprung war dem grau in grau einfach nicht zu machen.
Wie man sieht, schmeckt es - (trotz Abschiedsschmerz )
Fein, wenn man keine Sorge haben muss, dass jemand etwas abhaben will -
Auf den Stämmen herumkaspern geht auch schon wieder.
Fiete hatte gerade Weintrauben inhalliert, die ich auch mitgebracht hatte und die sich, nach einem Wurf von Herrn Petzold breit über die Anlage verteilt hatten.
Viele kleine Trauben muss man einfach lange suchen und wer Futter sucht, kann einfach nicht hin- und herlaufen .
Auch Vienna bekam Weintrauben und hatte sie mit viel Vergnügen von der Anlage gesammelt.
Ich freue mich, dass die alte Dame noch einige Tage in Rostock sein wird und werde sie noch das eine oder andere Mal besuchen.
Fiete hatte inzwischen ein herrliches Stück Fleisch am Wickel.
Wie man dem Lausbubengesicht ansehen kann, braucht man sich um den Bären wirklich keine großen Sorgen zu machen ;-).
Der Bärenjunge hatte lange zu tun, das Fleisch vom Knochen abzunagen.
Eigentlich ist es auch hier ganz einfach - wer futtert hat keine Zeit, traurig zu sein.
Ich lieeebe diese Knautschnase
Heute waren die Krähen irgendwie besonders frech.
Immer wieder versuchten sie, etwas von dem Fleischbrocken zu ergattern.
Manchmal übersah Fiete die vorlauten Gesellen einfach.
Ab und an scheuchte er sie auf. Hier kann man sehen, dass seine Geduld mit dem Federvieh fast erschöpft ist.
Fressen kann richtige Arbeit sein
Vielleicht kriegt man das Fleisch an einem anderen Platz ja besser vom Knochen ab.
Natürlich hat Fiete seine Mutter noch nicht vergessen.
Immer wieder gab es Momente, da schob der die Unterlippe vor und brummte vor sich hin.
Häufig lief er an einer Seite der Anlage auf und ab.
Aber an Tag 1 der Trennung von seiner Mutter halte ich das für völlig normal.
Aber wenn man dieses Bild betrachtet, dann sieht Fiete doch fast schon wieder unternehmungslustig aus.
So eine Trennung ist nicht einfach, aber das wird schon wieder werden.
Fiete ist damit ja nicht allein. Alle Bärenkinder müssen das ertragen.
Ich weiß nicht, ob so ein konsequenter Schnitt nicht einfacher für den Bären ist, als immer wieder von seiner Mutter verjagd zu werden (so, wie es in freier Wildbahn ist).
Ich könnte mir vorstellen, dass das noch viel schwerer für ein Bärenkind zu verstehen ist.