Der Wildpark Johannismühle gibt auf seiner Facebookseite folgendes bekannt:
Kodiak-Bärendame „Brenda“ aus Wuppertal kommt in den Wildpark Johannismühle.
ZitatVeröffentlicht am 26.09.17
Liebe Freunde des Wildpark Johannismühle,
Kodiak-Bärendame „Brenda“ aus Wuppertal kommt in den Wildpark Johannismühle.
Wir erwarten einen Neuzugang bei den Braunbären im Wildpark Johannismühle. In den nächsten Wochen wird der Transport der Bärendame „Brenda“ (Kodiakbär) aus dem Zoo Wuppertal in den Wildpark Johannismühle starten, einen genauen Termin geben wir noch bekannt.
„Brenda“ soll in Zukunft mit der Braunbärdame „Karla“, einem Braunbär aus dem ehemaligen Staatszirkus der DDR, auf der rund 2 Hektar großen Anlage leben. Aktuell lebt auf der Anlage nur „Karla“, da ihre Artgenossen, die Braunbärdame „Dolly“ und „Mausi“ (wir berichteten) aus gesundheitlichen Gründen in den letzten Monaten von ihren Leiden erlöst werden mussten.
Auch bei „Brenda“ handelt es sich im weitesten Sinne um einen in Not geratenes Zootier, „Brenda“soll es ermöglicht werden durch Vergesellschaftung mit Braunbärdame „Karla“ ein uneingeschränktes Leben auf der großzügigen Anlage zu genießen.
Das Bärenschutzprojekt im Wildpark Johannismühle wird ebenfalls durch den Wildpark Johannismühle Förderverein e.V. unterstützt, so dass auch „Brenda“ in Zukunft für Patenschaften zur Verfügung steht. Mit einer Patenschaft können Interessierte die Arbeit mit in Not geratenen Zoo-, Zirkus- und Wildtieren unterstützen. So werden wir als Wildpark bei der Finanzierung von Instandhaltungsmaßnahmen der Gehege, bei Futterkosten und den Kosten für die tiermedizinische Betreuung unterstützt.
Die tiermedizinische Betreuung unserer Bären als auch unserer Großkatzen in der Großkatzenauffangstation übernimmt durch Kooperationsvertrag das Berliner Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung, die Experten dort sind weltweit mit dem wissenschaftlichen Auftrag des Tier- und Artenschutzes und vor allem der Arterhaltung unterwegs.
Da sich keine wirkliche Harmonie zwischen „Brenda“ und ihrer jetzigen Mitbewohnerin in Wuppertal ergeben hat und auch nicht mehr ergeben wird, ist es aktuell im Zoo Wuppertal nur möglich, jeweils einen Bären auf der Außenanlage zu belassen, der jeweils andere Bär muss im Innenbereich bleiben. Da dies aber keine dauerhafte Lösung im Sinne des Tierschutzes darstellt, wurde bereits längere Zeit nach einer neuen Bleibe für die Bärendame „Brenda“ gesucht.
Durch intensive Kontakte des Wildpark Johannismühle zu Bärenexperten weltweit kam es dann zu der Vermittlung und Kontaktaufnahme mit unseren Kollegen vom Wuppertaler Zoo und es entwickelte sich im Geflecht aus Tierärzten, Wissenschaftlern, Bärenexperten und einem engagierten Personal des Wildpark Johannismühle sowie den Kollegen in Wuppertal ein Plan, der immer mehr Form angenommen hat, so dass wir nun an einem Punkt angekommen sind, an dem wir sagen können: „Brenda kann kommen!“
In den vergangenen Wochen wurden alle Voraussetzungen geschaffen, eine möglichst reibungslose Ankunft der Bärin zu gewährleisten. So wurden Veränderungen am Vorgehege vorgenommen und dieses in zwei Abteile abgetrennt, um eine sukzessive Vergesellschaftung sicherstellen zu können. Bären sind von Natur aus Einzelgänger, weshalb eine, durch die Tierpfleger gut begleitete Eingewöhnungsphase stattfinden muss.
Ein sofortiges „Zusammenlassen“ der beiden Bären hätte unter Umständen die Folge, dass sich die Tiere bis zum Tod bekämpfen würden, was wir selbstverständlich unter allen Umständen vermeiden wollen und auch werden.
Aufgrund der bevorstehenden Winterruhe in den nächsten Wochen, wird es zu einem direkten Kontakt zwischen den Bären sicherlich nicht kommen, da solch eine Vergesellschaftungs-phase mehrere Monate bis auch zu einem Jahr lang andauern kann.
Der Wildpark Johannismühle bedankt sich an dieser Stelle recht herzlich für die geleisteten Beratungen durch die Bärenexperten der Tierschutzstiftung Vier Pfoten, hier ganz speziell der Cheftierpflegerin aus dem Bärenwald Müritz, dem Bärenschutzprojekt der Stiftung für Tierschutz „Vier Pfoten“ in Mecklenburg Vorpommern sowie bei Frau Ulrike Wüstner vom „Competence Centre Bears“ Vier Pfoten – Stiftung für Tierschutz.
Nachfolgend möchte ich Ihnen einige Informationen zu unserem Neuankömmling geben, um Ihnen auf diesem Wege einen Einblick in den Lebenslauf der 24-jährigen Brenda geben zu können.
Brenda wurde 1993 in Buenos Aires geboren und ist wie bereits erwähnt 24 Jahre alt und ist ein Braunbär von der Unterart ein Kodiakbär.
Kurzportrait des Kodiak-Bären:
Name: Kodiakbär Lateinischer Name: Ursus arctos middendorffi Klasse: Säugetiere Größe: bis zu 2,8 m Gewicht: 200 - 750 kg Alter: 15 - 30 Jahre Aussehen: hellbraun, schwarz Geschlechtsdimorphismus: Ja Ernährungstyp: Allesfresser (omnivor) Nahrung: Aas, Beeren, Lachs, Wurzeln Verbreitung: Kodiak Island, Afognak Island und Shuak Island ursprüngliche Herkunft: unbekannt Schlaf-Wach-Rhythmus: tag- und nachtaktiv Lebensraum: Wälder natürliche Feinde: / Geschlechtsreife: zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr Paarungszeit: Juni bis Juli Tragzeit: 7 - 8 Monate Wurfgröße: 1 - 4 Jungtiere Sozialverhalten: Einzelgänger Vom Aussterben bedroht: Ja (Status: gefährdet)
Der Kodiakbär oder Ursus arctos middendorffi beschreibt eine Unterart der Braunbären, die auf Kodiak Island, Afognak Island und Shuyak Island beheimatet ist. Diese Inseln des Kodiak Archipels liegen vor der Küste Südalaskas.
• Dort besiedelt der Kodiakbär bewaldete Gebiete, flache Regionen und Hügellandschaften in Küstennähe.
• Mit einer Körperlänge von fast drei Metern und einer Schulterhöhe von bis zu eineinhalb Metern gilt der Kodiakbär als das größte an Land lebende Raubtier überhaupt.
• Die Männchen sind mit einem Maximalgewicht von etwa einer dreiviertel Tonne deutlich schwerer als die Weibchen. Die meisten Männchen bringen allerdings nur ein Gewicht von etwa vierhundert Kilogramm auf die Waage.
• Wie alle Braunbären ist auch der Kodiakbär von stämmigem Körperbau und besitzt kräftige, relativ lange Gliedmaßen und einen massiven Schädel.
• Das dichte Fell kann beige, hellbraun oder fast schwarz gefärbt sein.
• Kodiakbären sind Allesfresser, die sich sowohl von pflanzlicher Kost in Form von Früchten und Beeren, Wurzeln und Gräsern als auch von Fleisch, Fisch und Aas ernähren.
• Lachse zählen zu den Hauptnahrungsquellen der Kodiakbären. Diese Fische werden von den Bären während der Laichzeit im Sommer und frühen Herbst intensiv gejagt, wenn sie sich auf ihren Wanderungen befinden und leicht im Wasser zu erbeuten sind.
• Aufgrund des geringen Nahrungsangebots in der kalten Jahreszeit halten Kodiakbären Winterruhe.
• Wie alle Braunbären lebt der Kodiakbär einzelgängerisch. Männchen und Weibchen treffen nur in der Paarungszeit aufeinander.
• Die paarungsbereiten Weibchen, die im Alter von etwa drei Jahren geschlechtsreif werden, locken Männchen mit Duftspuren an.
• Die Paarung findet in den Sommermonaten statt. Die Tragzeit dauert etwa acht Monate.
• Das Weibchen bringt pro Wurf bis zu vier, zum Zeitpunkt der Geburt blinde Jungtiere zur Welt, die nur wenige hundert Gramm wiegen.
• Die jungen Bären werden eineinhalb Jahre von der Mutter gesäugt und bleiben bis zu vier Jahre in deren Obhut.
• Die maximale Lebenserwartung frei lebender Kodiakbären beträgt etwa zwölf Jahre. In Gefangenschaft lebende Exemplare können deutlich älter werden.
• Der Kodiakbär wird aufgrund der intensiven Bejagung in der Vergangenheit als stark gefährdete Art geführt. Heute stehen Teile seiner Verbreitungsgebiete auf Kodiak Island unter Naturschutz, wodurch sich die Bestände erholen konnten.
• Die Bären gelten unter Touristen als eine der Hauptattraktionen der Insel. Der Bestand, der auf etwa dreitausend Exemplare geschätzt wird, bleibt dadurch weitgehend stabil.
Im Juni 2005 zog Brenda in den Zoo nach Gelsenkirchen um, wo sie bis November 2015 lebte und dann in den Zoo Wuppertal umzog.
Im Jahr 2016 bekam Brenda dann die Bärendame Siddy aus dem Berliner Zoo als Mitbewohnerin dazu.
Siddy wurde aus dem Berliner Zoo nach Wuppertal umgesiedelt, Zitat: „Um den Tieren im Zoo langfristig größere Anlagen zur Verfügung stellen zu können, müssen wir uns von einigen Arten leider verabschieden“ so der Berliner Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem im August 2016. Da wie eingehendst erwähnt Bären jedoch natürlicherweise Einzelgänger sind und eine erfolgreiche Vergesellschaftung nie garantiert ist, war es im Fall von Brenda und Siddy leider nicht möglich.
Nun nach einem langen Lebensweg werden wir mit einem professionellen Team aus Wildparkpersonal, Tierärzten und Wissenschaftlern sowie Experten aus anderen Bären- Einrichtungen alles daran setzen, Brenda im Wildpark Johannismühle einen Altersruhesitz zu bieten. Letztendlich liegt es jedoch an den Bären „Karla“ und „Brenda“, ob eine Vergesellschaftung gelingt.
Wie unsere Wuppertaler Kollegen heute früh mitgeteilt haben, klappt das sogenannte „Kistentraining“ mit Brenda einwandfrei. Das „Kistentraining“ ermöglicht es, den Bären in seine Transportkiste zu bekommen, ohne das Tier in Vollnarkose zu legen. Diese erfolgreiche Arbeit zeichnet sowohl den angenehmen Charakter von Brenda als auch die hervorragende Arbeit unserer Kollegen in Wuppertal aus.
Wir freuen uns auf die Ankunft der Bärendame "Brenda".
Ich finde dieses Vorgehen grossartig und vor allen Dingen, dass man keinen Schnellschuss gestartet hat, sondern in Ruhe alles abgewägt und sich mit Spezialisten - wie von 'Vier Pfoten' etc. ausgetauscht hat.
Ich wünsche Brenda eine gute und möglichst stressfreie Reise, sowie alles Gute in der neuen Heimat.
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
Ich hoffe sehr, das die Schnute den erneuten Umzug gut übersteht und in Ruhe ihren Winterschlafen halten kann. Möge sie jetzt noch ein schönes Leben haben
Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt. (Mahatma Gandhi)
Ja ich hoffe auch das sich Brenda dort mit der Bärin Karla verstehen wird. Aber bei 2 ha Fläche kann man sich zumindest besser aus dem Weg gehen. Aber das kann Gisela wohl besser beurteilen. Na und für Siddy wird die Situation dann ja auch besser.
Ich wünsche Brenda , dass sie die Reise gut übersteht, und sich in ihrem neuen Zuhause schnell einlebt. Es wäre ihr zu wünschen, wenn sie sich gut mit Karla verstehen würde. Ich drücke ihr jedenfalls die Daumen.
Ich wünsche den Bärenmädels in ihrem jeweiligen Zuhause noch viele schöne sonnige Tage!
Und Brenda wünsche ich, dass sie sich bald gut einlebt und mit Karla Freundschaft schließt!
Alles Gute für Brenda und Siddy!
Ich freue mich für Siddy und Brenda, dass eine gute Lösung für sie gefunden wurde. Ich bin mindestens einmal im Jahr im Wildpark Johannismühle, mein erster Weg führt immer zu den Bären. Sie sind oftmals gar nicht zu sehen so riesig ist das Gelände. In weiter Ferne sieht man einen Badeteich. Ich hoffe, dass sich die beiden Bärinnen vertragen werden oder sich zumindest erfolgreich aus dem Weg gehen können. In meinem Bericht im Juni über den Wildpark habe ich auch das Gelände fotografiert. Wir haben lange mit dem Bärenpfleger gesprochen, der vom Typ und seiner ganzen Erscheinung eine Ähnlichkeit mit Herrn Dörflein hat. Das nächste Mal werden wir es so einrichten, dass wir bei der Fütterung dabei sind, dann sieht man alle Bären und kann auch den Pfleger nach Brenda fragen.
Bärendame "Brenda" ist gut in Brandenburg angekommen 10.10.17 / HP Zoo Wuppertal
ZitatNeugierig und etwas unruhig wurde "Brenda" von Ihrer neuen Mitbewohnerin "Karla", der 30-jährigen Braunbärin aus dem ehemaligen Staatszirkus der DDR, im Wildpark Johannismühle in Brandenburg erwartet.
Nach einer etwa 600 km langen Fahrt in einer großen Kiste im Frachtraum eines Kleintransporters, den die Mercedes-Benz Niederlassung Wuppertal extra für diese Fahrt zur Verfügung gestellt hat, wurde das Ausladen der lebendigen Fracht für alle Mitarbeiter zu einer Kraftprobe und forderte "Brendas" Geduld noch einmal heraus. Nach dem Öffnen der Kiste gelangte "Brenda" zunächst in das Bärenhaus. Als Willkommensgeschenk standen frisches Damwild, rote Johannisbeeren und ein dickes Bündel Petersilie bereit.
Zunächst sind "Brenda" und "Karla" noch durch einen Zaun getrennt, um ein gefahrloses Kennenlernen zu ermöglichen. Anja Hillen, die als Tierpflegerin im Grünen Zoo Wuppertal "Brenda" mit betreut hat, befand das erste Kennenlernen und Beschnuppern der beiden Bären als einen tollen Anfang. In den kommenden Wochen wird sich "Brenda" ordentlich Speck anfressen, um ihre erste Winterruhe im märkischen Sand zu beginnen.
Auch meine Daumen sind gedrückt, dass Brenda nun endlich ihren Lebensabend ohne weitere Umzüge geniessen kann und sich in Johannismühle schnell einlebt und wohlfühlt.
Die Erinnerung ist ein Fenster durch das ich Dich sehen kann, wann immer ich will.
Ich wünsche Branda, dass sie endlich an dem Ort angekommen ist, der ihr dauerhaftes Zuhause sein wird. Der viele Platz und eine naturnahe Anlage werden ihr bestimmt helfen, sich gut einzuleben.
Habe noch einen Bericht zur Ankunft von Brenda in Johannismühle gefunden
Neues Zuhause für Bärin Brenda 10.10.2017, 10:02 Uhr / akt. : 13.10.2017, 00:19 Uhr / von Andrea von Fournier
ZitatGroßer Bahnhof am Wildpark Johannismühle: Am Montagnachmittag kam die Kodiak-Bärin Brenda an. Sie wurde aus dem Wuppertaler Zoo nach Baruth gebracht, da sie in der alten Heimat nicht mit den Artgenossen zurecht kam. Im Wildpark hingegen war die Ankunft vielversprechend.
Brendas wagt ihre ersten Schritte im Wildpark Johannismühle. Sie stammt aus Argentinien. Quelle: Andrea von Fournier
Große Gefühle im Wildpark Johannismühle: Leitung und Tierpfleger erwarteten am Montagnachmittag gespannt einen gewichtigen Neuzugang. Im Kleintransporter kam er an und stand seinerseits nach fast 600 Kilometern in einer engen Frachtkiste „etwas neben sich“.
24-jährige Bärin bekommt eigenes Gehege
Wildpark-Geschäftsführer Julian Dorsch reichte dem Fahrer des Wuppertaler Autos durch das Fenster die Hand: „Hat alles gut geklappt?“. „Ja, außer Stau direkt am Abzweig Baruth war Ruhe“, sagte Tierpfleger Andreas Liedmann und deutete in den Frachtraum. In der großen Kiste saß Brenda, eine Braunbärin aus dem Wuppertaler Zoo. Die 24-jährige Kodiak-Bärin soll bei der 30-jährigen Braunbärin Karla Quartier beziehen. Doch gemach. „Das dauert. Die beiden müssen sich kennenlernen und wir müssen sehen, ob sie miteinander auskommen“, sagt Julian Dorsch.
Zugang im Rahmen eines Bärenschutzprojektes
Er navigierte den Bären-Transport durch den Wildpark zu den Braunbären-Gehegen, wo auch Igor und Katja leben. Nicht einfach, denn der Sturm vom Donnerstag hat im Wildpark deutliche Spuren hinterlassen. Deshalb war auch Thomas Ilk zum Aufräumen unterwegs. Er hatte 1999 als freiwilliger Helfer im Wildpark das erste Bärengehege gebaut, damit Tiere des ehemaligen Staatszirkus der DDR unterkommen konnten. Nun also der nächste Bärenzugang, der im Rahmen des Bärenschutzprojektes des Wildtierparks erfolgt.
Abladen mit vereinten Kräften. Quelle: Andrea von Fournier
Mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und der Stiftung „Vier Pfoten“ wurde es angebahnt. Im Wuppertaler Zoo sollten die Berliner Bärin Siddy und Brenda zusammenleben. Tierpflegerin Anja Hillen, die mit Andreas Liedmann gemeinsam den Transport begleitete und zwei Jahre für Brenda verantwortlich war, erklärte: „Daraus wurde nichts. Wie mussten uns von einem Tier trennen“. Da die Einrichtungen, die hierzulande solche Tiere halten, vernetzt sind, war bald ein neues Zuhause für Brenda gefunden. Die Bärin stammt aus Buenos Aires und kam über Gelsenkirchen 2015 nach Wuppertal. Nun hoffen alle Beteiligten, dass die kräftige Bärendame in Johannismühle heimisch wird.
Brenda (l.) und Karla beschnuppern sich. Quelle: Andrea von Fournier
Das Ausladen der Fracht wurde zu einer Bewährungsprobe für Kraft und Erfindungsreichtum der Zweibeiner und die Geduld des Tieres. Nathalie Brandt, die sich seit zwei Jahren in Johannismühle um die Raubtiere kümmert, wird Brenda unter ihre Fittiche nehmen. Die Zootierpflegerin war bereits in Wuppertal, um Umgebung, Lebensgewohnheiten und Charakter der Bärin kennenzulernen. Sie stand als erste an der Frachtkiste, nachdem Andraes Liedmann die hinteren Autotüren geöffnet hatte.
Abladen mit Muskelkraft
Gespannte Ruhe herrschte auf beiden Seiten, als man sich in Augenschein nahm. Axel Brümmer, zuständig für das Schalenwild, versuchte, die Kiste mit dem Traktorvorbau anzuheben. Das misslang, sodass alle anwesenden Männer in gemeinsamem Kraftakt die Kiste aus dem Fahrzeug hoben. Brendas Gitter wurde geöffnet und das Tier so geleitet, dass es als erstes in das Bärenhaus gelangte. Im Freigehege daneben lief Karla schon unruhig herum. „Gleich gibt es das Willkommensgeschenk“, lockte Axel Brümmer. Frisches Dammwild, rote Johannisbeeren und ein dickes Petersilie-Bündel standen bereit.
Da hatte Brenda schon das Haus begutachtet und Nathalie Brandt öffnete die Klappe zum Freigehege. Karla wartete bereits an der anderen Zaunseite und die beiden beschnupperten sich vorsichtig. „Das ist ein ganz toller Anfang!“, befand Anja Hillen fachkundig. In den kommenden Wochen werden die Tiere ordentlich gefüttert, auch mit Ölen und Fetten, damit sie sich genährt zur Winterruhe einbuddeln können. Erste Überwinterung also für Brenda im märkischen Sand.